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Erbarmen für Uli Hoeneß

Um es vorweg zu sagen: Es geht im Fall Hoeneß nicht darum, sich über einen Menschen moralisch zu erheben, der wegen einer schweren Straftat eine Gefängnisstrafe absitzen muss. Straffällig kann jeder werden – auch der Autor dieser Zeilen. Und das ist dann zuerst und vor allem eine persönliche Katastrophe, in der man nur hoffen kann, dass sich nicht alle Menschen von einem abwenden. Also: Erbarmen für Uli Hoeneß. Doch was bei der Mitgliederversammlung vom FC Bayern München am 02. Mai 2014 geschehen ist, darf nicht unwidersprochen bleiben.

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Der 30. April 1989 – und 25 Jahre später

Dresden vor 25 Jahren: am 30. April 1989 versammeln sich Tausende Menschen in der Kreuzkirche zur „Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“. In einem Wort, das die Versammlung an die Gemeinden richtete, heißt es: „Wir bekennen uns zu unserer vorrangigen Verpflichtung, dem Frieden mit gewaltfreien Mitteln zu dienen.“ Dieses Bekenntnis, aber auch die anderen Ergebnisse der Ökumenischen Versammlung, waren Meilensteine auf dem Weg zur Friedlichen Revolution 1989/90.

Dresden 25 Jahre später: am 30. April 2014 findet in der Frauenkirche ein Gottesdienst statt, der in gemeinsamer Kooperation mit der Bundeswehr entstanden ist. Die Kirchenmusik wird vom Musikkorps III der Bundeswehr gestaltet. Die Kollekte des Gottesdienstes ist bestimmt für den sog. „Bahnhofsdienst“Dresden des Deutschen Roten Kreuzes. Was für ein merkwürdiges, fatales Zeichen, das am Mittwoch von der Frauenkirche ausgeht. Kein Bezug zu den Ereignissen vor 25 Jahren. Dafür eine Art geistlicher Schulterschluss zwischen Kirche und Bundeswehr, die zu mehr als Missverständnissen führen muss – gerade in einem Jahr, da wir mit Schaudern der unseligen Verquickung von Kirche und Militär zu Beginn des 1. Weltkrieges gedenken. Was ist geschehen in den vergangenen 25 Jahren, dass sich Kirche als so vergesslich und instinktlos erweist? Soll hier Margot Käßmann korrigiert werden, die vor vier Jahren von der Kanzel der Frauenkirche ausrief: „Nichts ist gut in Afghanistan“? Und warum wird die Kollekte für den sog. „Bahnhofsdienst“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gesammelt, den es angeblich in Dresden geben soll, von dem aber im Internet nichts auffindbar ist? Und das eingedenk der Tatsache, dass zu DDR-Zeiten die kirchliche Bahnhofsmission verboten wurde und zu deren Wiedergründung es in Dresden nach 1990 nicht kam? Warum wird die Kollekte nicht erhoben für die verletzten und traumatisierten Soldaten und ihre Familien? Oder für zivile Projekte in Afghanistan? Und schließlich: Warum wird am 30. April 2014 nicht ein Friedengebet gestaltet, in dem es auch um ein klares Plädoyer für nichtmilitärische Konfliktlösungen geht? Fragen, die eines zeigen: Der geplante Gottesdienst findet zur falschen Zeit am falschen Ort und mit falscher Zielsetzung statt. Bleibt zu hoffen, dass die Proteste und Debatten im Vorfeld dieses Gottesdienst und vor allem die Diskussion im Anschluss an den Gottesdienst dazu führen werden, dass in Zukunft Gottesdienste nicht mehr instrumentalisiert werden für militärische Institutionen.

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Ostern – ein unverzichtbarer Moment des Lebens

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Altarkreuz in der Chapel of the Resurrection (Valparaiso University / Indiana)

Ostern – das Fest der Entmachtung des Todes. Mit der Auferstehung Jesu von den Toten feiern wir jenseits aller Naturgesetzlichkeit eine gewaltfreie Revolution des Lebens. Diese knappe Botschaft ist leider aus dem kollektiven Bewusstsein von uns Menschen weitgehend verschwunden – ohne dass damit ein Erkenntniszuwachs verbunden wäre. Weiterlesen

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Frauenkirche Dresden und die Bundeswehr

Am 30. April 2014 soll in der Dresdner Frauenkirche ein Gottesdienst stattfinden, an dem auch das Musikkorps der Bundeswehr mitwirkt. Auf der Homepage der Bundeswehr wird für diesen Gottesdienst so geworben, als würde diese ihn veranstalten. Gegen diese unselige Verquickung haben etliche Dresdner einen Einspruch formuliert, den ich auch unterschrieben habe: Weiterlesen

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Karfreitag und die Ukraine

Im „Stabat mater“, einer Sequenz aus dem „Graduale Romanum“, die von vielen Komponisten vertont wurde, heißt es in der letzten Strophe:

Fac me cruce custodiri,            Mach, dass mich sein Kreuz bewache,

Morte Christi praemuniri,         dass sein Tod mich selig mache,

Confoveri gratia.                      Mich erwärm sein Gnadenlicht.

Das Kreuz Jesu als Mahnzeichen und Schutz davor, selbst Menschen Leid anzutun, Kreuze aufzurichten oder den Mächtigen zu Kreuze zu kriechen, und der Tod Jesu als Befreiung von allen Zwängen, mit Gewalt eigennützige Interessen durchzusetzen – in den drei Zeilen des „Stabat mater“ ist die zentrale Botschaft des Kreuzes Jesu zusammengefasst. Weiterlesen

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