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Wieder Terror – und wieder die Frage: Wie darauf reagieren?

Wieder ein schrecklicher Terroranschlag. Dieses Mal in Wien. Wieder einer, für den offensichtlich islamistisch eingestellte Menschen die Verantwortung tragen. Wie sollen wir mit einem so horrenden Verbrechen umgehen? Wie darauf als Bürger*in reagieren? Wie Orientierung finden? Was ist zu tun? Dazu sechs Anmerkungen:

  1. Wir müssen als Erstes die Opfer in den Mittelpunkt stellen. Sie und die Angehörigen der Verletzten und Ermordeten sind diejenigen, die die ungeheure Last der Tat zu ertragen haben und darunter zum Teil ein Leben lang leiden. Darum gehört ihnen dauerhaft tatkräftige Anteilnahme, Schutz und materielle wie psychologische/seelsorgerische Unterstützung und Empathie.
  2. Das Massaker von Wien wie die Attentate in Dresden, Paris und Nizza müssen ohne jeden Vorbehalt, ohne jeden Anschein einer Rechtfertigung verurteilt werden. Keine Tat wird durch Hinweis auf noch schlimmere Verbrechen geringer oder erträglicher!
  3. Für die Tat sind natürlich zuerst und vor allem der bzw. die Täter*innen verantwortlich. Dennoch muss bei ideologisch abgeleiteten Verbrechen auch das Umfeld der Täter*innen ausgeleuchtet werden – in diesem Fall islamistische Gruppierungen in den Städten, in denen Terroranschläge geplant und ideologisch abgesegnet werden.
  4. Es kommt darauf an, dass diejenigen, die nichts mit diesen gewalttätigen Gruppierungen bzw. Einzeltätern zu tun haben, die aber auch den Islam als ihre Glaubensgrundlage und religiöse Heimat ansehen, sich sehr klar und unmissverständlich von solchen Gruppen und ihren Taten distanzieren und ihren Glauben gegen gewalttätige Fundamentalisten verteidigen. Das gilt aber nicht nur im Blick auf den Islam. Jede Religion muss klare Trennlinien zu denen ziehen, die den Glauben als ideologische Rechtfertigung von Verbrechen missbrauchen.
  5. Alle, die von den Attentaten nicht unmittelbar betroffen sind, aber solche Taten als Angriff auf ihre Lebens- und Glaubensweise verstehen, sollten sich davor bewahren, von solchen Verbrechen auf – in diesem Fall – Menschen muslimischen Glaubens zu schließen und entsprechende Ausgrenzzungen vorzunehmen. Ich möchte als evangelischer Christ auch nicht, dass von einem rechtsextremistischen Massenmörder Anders Breivik, der sich 2011 beim Massaker in Oslo und auf der Insel Utoya auf das Christentum berief, auf den christlichen Glauben geschlossen und somit jeder Christenmensch als potentieller Terrorist angesehen und verdächtigt wird.
  6. Von allen Politiker*innen muss erwartet werden, dass sie sich nicht von den islamistischen resp. fundamentalistischen Täter*innen auf die Ebene der Gewalt und des Krieges ziehen lassen. Darum ist es mehr als widersinnig und höchst gefährlich, wenn der französische Innenminister Gérald Darmanin davon spricht, dass „wir … uns jetzt im Krieg gegen den Islamismus (befinden)“. Wer so redet, gönnt den Terroristen einen enormen ideologischen Erfolg. Denn genau das suchen und wollen sie: Krieg.

Schlussfolgerung: Gerade weil die Terroristen mit brachialer Gewalt alle Grundwerte der Religionen und des menschlichen Miteinanders bekämpfen, sind im Kampf gegen den fundamentalistischen Terrorismus die Grundwerte wie Menschenwürde, Freiheit, Gleichberechtigung, Nächstenliebe, Rücksichtnahme, Gewaltlosigkeit die stärksten Waffen! Sie auch in der Prävention entschlossen anzuwenden, trocknet langfristig gesehen jede Form von Fundamentalismus aus und bewahrt uns das, was Terroristen zerstören wollen.

Siehe auch den Blog-Beitrag „Vom Elend des Fundamentalismus“.

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