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Scheibchenweise

Irgendwie passt es zusammen:

  • Ministerpräsident Bodo Ramelow darf laut Thüringischen Verfassungsgerichtshof Mitglieder der NPD nicht als „Nazis“ bezeichnen. Fast gleichzeitig stellt die Staatsanwaltschaft Leipzig ihre Ermittlungen gegen Tatjana Festerling wegen Volksverhetzung ein. Diese hatte im Januar 2016 dazu aufgerufen, „zu Mistgabeln (zu) greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern (zu) prügeln.“ Sie sieht Festerlings Gewaltaufruf durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Also posiert die Pegida-Frontfrau mit einer Mistgabel triumphierend im Leipziger Rathaus und hetzt weiter im völkisch-nationalsozialistischen Jargon – so wie sie und viele andere es Montag für Montag auf den Kundgebungen von Pegida/Legida/AfD tun.
  • Pünktlich zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich fordert der selbsternannte Patriotismus-Beauftragte der sächsischen CDU, Landtagspräsident Matthias Rösler, in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung (LVZ) „mehr Nationalstolz“. Ebenso klagt er die christlich geprägte Leitkultur ein. Als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre, fordert er von den Einwanderern das Erlernen der deutschen Sprache und erklärt Deutschland zum Einwanderungsland. Vergessen, dass es die CDU war, die über Jahrzehnte das Erlernen der deutschen Sprache bei Asylbewerber/innen bewusst nicht fördern wollte, um jeder Integration vorzubeugen, und dass es die CDU war, die bis vor kurzem bestritt, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist?
  • Einen Tag später sekundiert der Dresdner Politologe und Pegida-Versteher Werner Patzelt dem Landtagspräsidenten in der LVZ und redet über den Nationalsozialismus so, als sei dieser wie eine Naturkatstrophe über Deutschland hereingebrochen. Das hört sich dann so an: „Wir sind eine traumatisierte Nation, die … von den Nazis eine gewaltige moralische Last aufgeschultert bekam.“ Nein, der Nationalsozialismus war keine Angelegenheit von „Nazis“, sondern basierte zunächst auf einem großen Konsens innerhalb der Gesellschaft, war ein Produkt der „Nation“. Wer das verkennt, ist nicht in der Lage, das derzeitige Wiedererstarken rechter Bewegungen auf dem Hintergrund der Vorgänge Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts zu analysieren und den Folgen deutlich ins Auge zu sehen.

Es ist mehr als offensichtlich: Scheibchenweise wird so rechtes Denken gesellschaftsfähig gemacht und zur Normalität erklärt. Mehr noch: Wer jetzt der Wiederbelebung des Patriotismus, des Nationalstolzes das Wort redet, der verkennt, dass es genau dieser von den Grundwerten unserer Verfassung losgelöste „Patriotismus“ war und ist, der sich in den vergangenen 25 Jahren wie ein brauner Mehltau über Sachsen gelegt hat. Darum ist es mehr als verräterisch, wenn Rößler in dem gleichen Interview die Rede vom „Verfassungspatriotismus“ als zu kurz gegriffen bezeichnet und weiter ausführt: „Doch zum Patriotismus gehört auch die tiefe Verwurzelung in der eigenen Kultur, Sprache und Geschichte, in allem, was uns Deutsche ausmacht und zusammenhält.“ Klar, so werden erst einmal alle ausländischen Bürgerinnen und Bürger ausgegrenzt bzw. sie in die Rolle von „Eindringlingen“ gedrängt, was dem montäglichen Pegida-Jargon entspricht. Aber noch bedenklicher: Einen solchen Satz können auch ein Erdoğan, Orbán, Kaszyński, Hofer, Le Pen jeweils auf ihre Nation bezogen sagen. Ein solcher Gedanke verträgt sich problemlos mit der Verachtung der Europäischen Union (Europa wird von Rößler mit keinem Wort erwähnt), der Demokratie und mit der neuen Lust auf nationalistisch-autoritäre Systeme. Mit einer solchen Forderung lassen sich all diejenigen bedienen, die – sich irrlichternd im ideologischen und religiösen Niemandsland bewegend – nach neuen Gewissheiten suchen und bereit sind, alle Errungenschaften einer freiheitlichen Gesellschaft über Bord zu werfen. Denn wenn jeglicher Gottesbezug ad acta gelegt oder dieser von seiner universalen Bedeutung losgelöst wurde und wird, dann muss eben die Nation in Abgrenzung zum globalen Fremden als Ersatzreligion herhalten – und es bleibt nur noch ein verschriemeltes Gerede von einer „Kultur“ übrig, die „christlich geprägt“ ist – ohne auch nur im Ansatz die Prägung beschreiben zu können. Was leider verkannt wird: Mit einem lebendigen Glauben geht auch die globale Perspektive verloren, die sich nicht zuletzt in Artikel 1 des Grundgesetzes wiederfindet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Hier ist eben nicht von dem die Rede, was „den Deutschen ausmacht“, sondern hier wird die Grundlage für ein menschenwürdiges Zusammenleben aller Menschen, die in Deutschland leben, benannt – und das macht unsere Verfassung, unsere Demokratie, unsere Gesellschaft aus. Von dem müssen wir reden, dafür müssen wir werben, das müssen wir jeden Tag leben und an die weitergeben, die in unserem Land aufwachsen und hier eine neue Heimat suchen. Darum: Höchste Wachsamkeit gegenüber allen Tendenzen, die uns scheibchenweise unterjubeln wollen, dass die Grundwerte unserer Verfassung nicht geeignet sind, Menschen zu binden und zu begeistern und die uns darum wieder in die gefährliche Sackgasse von Nationalismus und autoritären Strukturen zu treiben versuchen.

16 Antworten

  1. Ja, Jo.F, so ist das eben – Sie trauen sich nicht! Welch‘ ein Widerspruch, mir dauernd zu antworten mit pseudo-psychologischer Belehrung ohne Argumente und dann, wenn solche zurückkommen, zu kneifen mit dem billigen Argument, man suche sich den Partner aus. Sie haben mich doch ausgesucht mit Ihren Einlassungen, denn ich reagiere ja schliesslich nur auf Ihre inhaltlich eher unbedeutenden Beiträge.
    Seien Sie trotzdem auch weiter gegrüßt.
    A. Schwerdtfeger

  2. Herr Schwerdtfeger: nur soviel zu Ihrem unermesslichen Appetit auf Argumente, die Sie dann – wie zu diesem Wolff-Blog – 6x bemühten, nieder zu machen, jedenfalls ist das Ihr grundsätzlicher Impetus. Die gelegentlichen Zugeständnisse, um Milderung Ihrer textlichen und damit geistigen Wucht buhlend, werte auch ich als wenig dienlich und erst recht nicht als ehrlich.
    Glauben Sie mir: Argumente habe ich ganz sicher ausreichende; diese auszutauschen mit jemanden – den such ICH mir raus. Das sollten Sie zumindest ansatzweise respektieren! Bekannt bin ich seit Jahren, mich mit vielen ganz direkt und auf gleichem Niveau zu diffizilen Themen unserer Zeitläufte auseinanderzusetzen – Sie gehören zu diesen vielen nicht; nehmen Sie das bitte und abschließend zur Kenntnis.
    Jo.Flade

  3. Sehen Sie, Jo.Flade, so ist es immer: Sie machen einige ganz toll klingende Anmerkungen zu dem, was Sie für Stil halten. Dann aufgefordert, auch mal Argumente zu bringen und auf Argumente einzugehen, kommt nichts mehr! Sie haben wohl keine Argumente. Und nun kommen Sie nicht mit der Billigkeit, es sei Ihnen die Sache nicht wert.
    Andreas Schwerdtfeger

  4. „Wer nichts weiß, kann alles behaupten“ (Prof Egon Flaig), Herr Wolff, das trifft immer mehr auf Sie zu.
    Polemik beiseite:
    Werden Sie doch mal konkret bezüglich des „Gebens und Nehmens“ und dies unter dem Gesichtspunkt der rechtlichen Gegebenheiten:
    – welche Kompromißmöglichkeiten sehen Sie mit dem Islam in Sachen Gleichstellung der Frauen?
    – Wo sehen Sie Spielraum bei der Vereinbarkeit unseres Strafrechts mit der Shariah?
    – Welche Lösungen bieten Sie an bezüglich der Akzeptanz des Grundsatzes der Gleichheit der Religionen einschl der Ablehnung derselben?
    In diesen (und anderen) Gebieten ist Integration eine Einbahnstrasse. Und bei dem, was wir „geben“, stoßen wir bei den Muslimen wohl eher auf Ablehnung – Böhmermanns, Love-Parades (die – wohlgemerkt ganz neutral gesprochen – unser Justizminister nicht verbieten kann und will im Gegensatz zu „körperbetonter“ Werbung, die er verbieten will, welche Logik!), unser eigenes Beispiel der Intoleranz und Oberlehrerhaftigkeit.
    Natürlich sind nicht alle Einwanderer Muslime, aber alle Einwanderer müssen sich unserem Gesetz unterwerfen, das rechtlich eben nicht „multikulti“ sondern völlig eindeutig ist. Was sie bezüglich ihrer Religion, ihren Lebensgewohnheiten, ihrer Kunst, ihrer Eßgewohnheiten machen – das ist in der Tat ihre Sache. Warum? Weil es unser Gesetz so vorschreibt (zum Glück)! Und das bedeutet zB: Wer in einer Unterkunft einen anderen Flüchtling wegen seiner dort ausgeübten religiösen Praxis belästigt, muß nicht von diesem getrennt sondern auf unsere Gesetze verwiesen und entsprechend behandelt werden = Einbahnstrasse!
    Natürlich auch sind Muslime keine Bedrohung für uns, die „mit allen Mitteln bekämpft“ werden muß – weder dieses noch obiges habe ich je behauptet. Es geht nicht um die Frage der Bedrohung – es geht um die Frage der Aufrechterhaltung unserer rechtlichen und gesellschaftlichen Ordnung und um die Überzeugung der neu Ankommenden, daß diese Ordnung gut ist. Dazu muß man selbstbewußt sein, die eigene Ordnung positiv vorleben und sie verteidigen (einschl ihrer konsensual vorgenommenen Veränderungen).
    Sie tun sich zu leicht, wenn Sie alles, was Ihnen nicht in Ihre Ideologie paßt, als Unsinn abtun, ohne je bereit zu sein, in concreto Ihre Vorstellungen darzulegen und argumentativ (anstelle von emotional und schwammig) zu begründen.
    Seien Sie gegrüßt,
    Andreas Schwerdtfeger

  5. Ja, Herr Wolff, Jo Cox war bewundernswert. Sie erkannte die großen Beiträge der Zuwanderer aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen für die englische Gesellschaft an – und sie forderte unermüdlich die Einhaltung des Rechts, des britischen Rechts, und der Regeln der Demokratie, der britischen Demokratie. Bei Letzterem gab es keine Kompromisse für sie, wie mir meine vielen englischen Freunde und Verwandten berichten. Es ist und bleibt eben so, daß Intergration in rechtlicher Hinsicht eine Einbahnstrasse ist. Die Shariah passt nicht in unsere Demokratie, die Trennung von Menschen verschiedener Religionen passt nicht zu uns, das offene Visier ist Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, der direkte und tagesaktuelle Einfluß von politischen Strömungen einer Religion ist nicht vorgesehen, zu Recht. In diesem Sinne ist Multikulti das Gegenteil von Integration – ob Sie es nun begreifen oder nicht.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Es tut mir leid: Eigentlich müssten Sie selber merken, dass das ziemlich dummes Zeug ist, was Sie schreiben. 1. sind nicht alle Migranten und Geflüchteten Muslime und 2. sind nicht alle Muslime gleich und passen schon gar nicht in das Raster, in das wir sie versuchen zu stecken. Und darum ist auch Ihr Beharren auf „Multikulti ist das Gegenteil von Integration“ einfach Unsinn. Die Ermordung von Jo Cox sollte uns eigentlich in zwei Punkten einen: 1. Zum friedlichen Zusammenleben der sehr unterschiedlichen Menschen gibt es nur die Alternative: Ab- und Ausgrenzung, und 2. die permanente Verdächtigung, andere Menschengruppen (wie geflüchtete Muslime) seien eine Bedrohung, die mit allen Mitteln bekämpft werden muss, ist eine wesentliche Ursache für die Radikalisierung auch einzelner Personen. Diese Verdächtigung ist seit Sarrazin gesellschaftsfähig geworden und wird nun seit zwei Jahren massiv von AfD/Pegida/Legida betrieben – mit den verheerenden Folgen.

  6. Danke, lieber Herr Flade, für Ihren Hinweis zu meiner „Suada“, den ich gerne be“herz“igen werde. Ich verstehe allerdings nicht, warum Sie offensichtlich die Bezeichnungen „Pfarrer“ und „Jünger“ unter die Rubrik „unwürdige Polemik“ einordnen. Beides hat bei mir dann einen positiven Klang, wenn dahinter Aufrichtigkeit, Toleranz, respektvolle Sprache, Bereitschaft zur sachlichen Diskussion stehen. Aber ich nehme gerne zur Kenntnis, daß Sie sich durch solche Attribute beleidigt fühlen und bitte um Verzeihung.
    Das Problem der Polemik in diesem blog von Herrn Wolff entsteht ja nur dadurch, daß seine Beiträge eben leider von reisserischen Verbalinjurien einerseits und völliger Argumentationslosigkeit andererseits gekennzeichnet sind – und wenn Sie mich in dieser Hinsicht kritisieren, haben Sie das sicherlich als „langjähriger Freund“ auch Herrn Wolff gegenüber ebenso wortgewaltig getan.
    Ich habe argumentiert und jeweils begründet:
    – wir haben jüdisch-christlich-griechisch-römische Wurzeln; der Islam tauche hier nicht auf. W. beschränkt sich darauf, mir die Inanspruchnahme christlicher Wurzeln abzusprechen – auf das Argument geht er nicht ein!
    – Multikulturalismus und Integration schliessen einander per definitionem aus. Kein Gegenargument von W. (oder Ihnen). Widerlegen Sie mich sachlich und ich werden sachlich antworten!
    – Ankommende Ausländer hätten es mit der Integration leichter, wenn sie hier auf eine selbstbewußte und stolze Gesellschaft träfen als auf eine „Alles-erlaubt“ Haltung, die sie nicht zur Integration motiviert, und dies am amerikanischen Beispiel dargestellt. Wo sind die Gegenargumente?
    – Bei aller erlaubten und demokratisch notwendigen sachlichen und ausgewogenen Kritik an unseren Institutionen (Politik, Justiz, Polizei, etc) ist deren abwertende Beschimpfung und Lächerlichmachung ebenso schädlich für die Stabilität unserer Demokratie und Gesellschaft wie rechts- (oder links-) radikales Gebrüll auf der Straße. Hat sich W., haben Sie sich dazu mit einem Argument geäußert?
    – Und früher in anderen Zusammenhängen: Die Kirche hat das Recht und die Pflicht, sich zur Politik zu äußern und diese zu kritisieren. (Ob ein Pfarrer unter Ausnutzung und mit dem Hinweis auf sein Amt, dies auch darf, ist schon schwieriger, denn der Pfarrer muß doch wohl eigentlich so „ausgewogen“ – also abstrakt – argumentieren, daß er die Meinungen ALLER seiner Schäfchen nicht verletzt). Aber es ist unmoralisch und feige, dies nur und ausschließlich unter ethischen Prämissen zu tun (und dann auch noch mit ständigen Verbalinjurien), ohne die realen Bedingungen der Politik einzubeziehen und den politisch Handelnden den Bonus der „Zwangslage“ zuzubilligen. Der von W. und mir gleichermaßen hochverehrte und bewunderte Bonhoeffer, überzeugter und überzeugender Christ, hat angesichts des Gewaltregimes und in der Erkenntnis des Verbrechenscharakters des Krieges sich freiwillig als Seelsorger zu den Fronttruppen melden wollen (was ihm die Nazis verboten) und er hat sich für die Gewalttat des Tyrannenmordes ausgesprochen – war das alles Leichtfertigkeit? Oder war es die Anerkennung der Realitäten im Angesicht christlicher Gebote? Schreiben Sie mir Ihre Argumente – und lassen wir DANN die gegenseitigen stilistischen Vorwürfe.
    Bitte verzeihen Sie meine erneute Suada – aber sie ist ja „wie gewohnt“.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Nur ein ganz kurzer Hinweis: „Jo Cox war nicht einfach eine Abgeordnete, die ihre Pflicht erfüllte. Sie war eine Abgeordnete, die sich von einem Ideal leiten ließ … ‚Unsere Gemeinden sind durch Zuwanderung sehr viel besser geworden, sei es durch irische Katholiken überall im Wahlbezirk oder durch Muslime aus Gujarat in Indien oder aus Kaschmir in Pakistan.‘ (Jo Cox im Parlament) … Was für eine noblere Vision könnte es geben, als die einer Gesellschaft, in der sich alle Menschen ungeachtet ihrer Unterschiede behaglich fühlen? … Diese Ideale werden oft unter dem Begriff Multikulturalismus abgetan, gleichwohl sind sie wertvoll. Es sind Ideale, die Cox dazu gebracht haben, sich unermüdlich für die brutal behandelten und vertriebenen Menschen aus Syrien einzusetzen. Und der schmerzlichste Gedanke ist, dass es diese Ideale gewesen sein könnten, für die sie nun gestorben ist.“ (Guardian vom 17.06.2016) So viel also zum „Multikulturalismus“, der angeblich nichts mit Integration zu haben soll – dabei ist er eine Bedingung für das Gelingen der Integration. Aber das können die nicht verstehen, die meinen, dass sich alles ändern darf/muss, nur nicht mein eigenes Zuhause.

  7. Herr Schwerdtfeger: zu nachfolgendem Zitatauszug Ihrer wie gewohnt unendlichen Suada: „Also, lieber Herr Wolff – und Ihr getreuer Jünger Flade (sicher auch Pfarrer) – werden Sie selbstbewusster,…“ nur soviel meinerseits: nein, Pfarrer bin ich nicht und auch kein Jünger von Chr. Wolff (ich bin mit ihm über Jahrzehnte befreundet, was nicht bedeutet, dass wir partiell differenzierter Auffassungen sind, jedoch einander eine sehr stabile Basis haben und mit menschlich guter Qualität einander begegnen und verstehen!). Aber ich vermute, dass Sie mit „Pfarrer + Jünger“ irgendein Problem haben, um nicht zu sagen – Sie polemisieren erneut, vor allem unwürdig; das sollten Sie lassen; es offenbart Geringschätzung und Arroganz – „Tugenden“, die einen konstruktiven Diskurs per se unmöglich machen. Bewegen Sie es bitte in Ihrem Herzen; Jo.Flade

  8. Sie als Pfarrer, lieber Herr Wolff, können vielleicht besser als ich beurteilen, ob eine „Kirchen- und Pfarrerphobie“ auch gleichzeitig eine „Religions- oder besser vielleicht Glaubensphobie“ bedeuten muß. Ich glaube, das eine ist neben dem anderen möglich. Und darüber hinaus gibt es viele (evangelische) Pfarrer, die ich außerordentlich bewundere – weil sie in der Lage sind (und waren, zB Bonhoeffer), ihre christliche Botschaft der Nächstenliebe, des Füreinander-Einstehens, des Glaubens an die Unterschiedlich- aber Gleichwertigkeit der Menschen zu verbinden mit Toleranz anderer Meinungen und Haltungen, mit realistischem Politikbild und mit daraus resultierenden praktikablen (und mit christlichen Grundsätzen zu vereinbarenden) politischen Lösungen. Bonhoeffer war immerhin FÜR Tyrannenmord! Meinen Respekt vor Ihnen als Pfarrer bzgl dessen, was Sie in Leipzig in Kirche, Gesellschaft und Bildung leisten, habe ich mehrfach bekundet und aufrichtig gemeint.

    Was ich kritisiere, ist keine Phobie. Es sind Ihre doppelten Standards im Politischen und in Ihren Meinungen. Natürlich ist es demokratisch untadelig, Politik und Justiz zu kritisieren, aber Sie tun dies nicht in sachlicher Form und mit guten Argumenten, sondern mit dem, was Sie mir (vielleicht zu Recht) vorwerfen. Mit Häme und Hass, mit aggressiven Verbalinjurien, mit Herabsetzung – und, leider, mit wenigen wirklich überzeugenden, ausgewogenen und die Gebote der Toleranz achtenden Argumenten. Und ein solches Verhalten, so argumentiere ich, ist heuchlerisch, ist der Sache schädlich und lädt ein zu einer Minderung der „Achtungs-Standards“, die ebenso wie bestimmte politische Extremhaltungen zur Schwächung der Demokratie und zur Gefahr der Diktatur führt. Widerlegen Sie mich!

    Ihre Replik ist ein gutes Beispiel:
    Man merkt so wenig von Ihrer doch richtigen Aussage, JEDER Mensch sei ein Geschöpf Gottes mit eigener Würde, wenn Sie sich zu Erdogan, Orban, Seehofer, etc äussern. Da streuen SIE Hass und Häme und vermeiden betont jede sachliche Argumentation. Wo sind denn Ihre Argumente gegen meine Thesen, Integration könne nur gelingen, wenn der sich Integrierende auf eine selbstbewußt ihre Werte hochhaltende Gesellschaft trifft; wenn Integration die vorbehaltslose Übernahme der rechtlichen und gesellschaftlichen Normen des Gastlandes voraussetzt? Sie zitieren Jeremia, ganz toll! Aber die Einwanderer in Amerika – mein Beispiel – haben ihre kulturellen und religiösen Bindungen ja auch gar nicht aufgeben müssen; was sie mußten war, die politisch-rechtliche Basis ihres neuen Staates vorbehaltlos zu akzeptieren – und dagegen hat ja wohl Jeremia nichts. Es gibt in New York Klein-Italien, Chinatown, polnische, irische und viele andere Viertel, wo deren jeweilige Kultur gelebt wird – aber von Bürgern, die unter großen Mühen und Opfern sich die in ihren Augen stolze amerikanische Staatsangehörigkeit erworben haben und die sich – nicht kulturell oder religiös, aber politisch und rechtlich – amerikanischen Verfassungsgrundsätzen beugen. Das ist meine Forderung und in dieser Hinsicht, wie ich vorhin schon ausführte, ist Integration eine Einbahnstrasse und eine Bringepflicht. Mit Augenhöhe hat das wenig zu tun, es sei denn, Sie meinen die eigene Augenhöhe, die man ganz niedrig ansiedelt aus mangelndem Selbstbewußtsein in nationalstaatlicher Hinsicht und bezüglich der eigenen kulturellen Errungenschaften.
    Nochmal meine herzlichen Grüße,
    Andreas Schwerdtfeger

  9. Wie schön, lieber Herr Wolff, daß Sie sich wieder der Menschenwürde erinnern, wenngleich offen bleibt, ob Sie diese auch denen zugestehen, die nicht Ihrer Meinung sind; die nämlich – nicht vollständig zu Unrecht – glauben, daß eine solide Basis der eigenen Kultur und des eigenen Hintergrundes eher positiv sich auswirkt auf die Integrationsfähigkeit eines Staates, eines Volkes, einer Gesellschaft.

    Sie geisseln einige Gerichtsurteile – welche Arroganz und welche Verhetzung Ihrer Jünger! Sie wissen wie ich, daß unsere Gerichte sehr verantwortungsbewußt auf der Basis unserer Gesetze urteilen, daß sie – die Personen, die die Gerichte ausmachen – nicht ihre politischen Eigenmeinungen in ihre Urteile einbringen, sondern das Gesetz nach Wort und Geist erfüllen. Nicht jedes Urteil mag jedem Bürger und Pfarrer gefallen, aber zum Glück folgt es dem Gesetz und ist überdies in dieser Hinsicht durch höhere Instanzen überprüfbar (im Falle des widerlichen Böhmermann, so schien mir, waren Sie „toleranter“). Ihre pauschale Gerichtskrittelei, sicherlich ohne Lektüre der Urteilsbegründungen und ohne Kenntnis von Prozeßverlauf und -ergebnis, ähnelt Ihrer Politikerschelte, die genau so wenig Objektivität erkennen läßt. Sie beschwören dauernd den Anfang des Nationalsozialismus in Deutschland als Menetekel und übersehen geflissentlich, daß ein wesentlicher Bestandteil dieses schleichenden Prozesses das Lächerlich-machen der Politiker und Juristen / Gerichte war.

    Es scheint Ihnen nicht aufzufallen, daß Fremdenfeindlichkeit kein ausschließlich „rechtes“ Phänomen ist – die „DDR“ war wohl eines der fremdenfeindlichen Länder der Welt und hatte in der westdeutschen Öffentlichkeit erstaunlich viele fehlgeleitete Unterstützer (wie Sie?). Sie übersehen offensichtlich, daß das von Ihnen so gefürchtete Hineinschlittern in den diktatorischen Rechtsradikalismus am Beispiel der Nazis den Deutschen danach ohne Übergang ein zweites Mal in Form des Hineinschlitterns in den Kommunismus, also des verlogenen Linksradikalismus, gelungen ist – und mit demselben Eifer betrieben, mit derselben Anpassung hingenommen, mit demselben Mut nur von wenigen bekämpft wurde.

    Man muß nicht „rechtsradikal“ sein, um einige Sachverhalte klar anzusprechen und einzufordern:
    – Integration ist eine Bringepflicht dessen, der in eine andere Gesellschaft übersiedeln will, egal aus welchen Gründen; die Gesellschaft, in die der Zuwanderer kommt, kann (und sollte) das unterstützen, aber die Pflicht liegt bei dem Kommenden.
    – Multikulturalismus und Integration schliessen einander aus; das Wort „Integration“ bedeutet ja inhaltlich Bewegung in EINER Richtung, in unserem Fall HINEIN in unsere rechtliche, moralische, politische, ökonomische, demokratische und gesellschaftliche Lage; es gibt keine Verpflichtung des deutschen Staates, Integrations- und Sprachkurse anbieten zu müssen, wenngleich eine solche Unterstützung, weil sie in unserem Interesse ist, sinnvoll sein kann.
    – Integration wird dem Ankommenden dann erleichtert, wenn er auf eine Gesellschaft trifft, die zur Verteidigung ihrer Werte, Traditionen, kulturellen Errungenschaften, etc, bereit und darauf stolz ist; das ist keine Volkstümelei, das ist normales menschliches Verhalten; jeder Ankommende wird sich dann integrieren wollen, wenn er auf eine sichere, überzeugte und also motivierende Gesellschaft stößt; findet er dagegen ein „Alles ist erlaubt“ vor – warum soll er sich integrieren, d.h. sich den Grundsätzen seiner neuen Heimat zu unterwerfen? (Deshalb wäre es auch ganz falsch, in den Flüchtlingsunterkünften zB Christen von Moslems zu trennen; deshalb ist es geboten, eine Vollverschleierung in unserem Lande zu verbieten).
    – Im übrigen ist es nicht so ganz „verschriemelt“, von der christlichen Kultur zu sprechen: Unsere „Wurzeln“ – ein doch so gern gebrauchter Begriff – liegen bezogen auf ihre moralischen Grundsätze und Werte in der jüdisch-christlichen, bezogen auf die politisch-rechtlichen Maximen und Verfahren in der griechisch-römischen Tradition; der (in dieser „Wurzel-Suche“ nicht auftauchende) Islam, der NOCH eine stark politisch geprägte und die Politik prägende Religion ist, wird erst dann in unsere Matrix passen, wenn er seinen politischen Anspruch aufgibt. Integration bei uns bedeutet Anerkennung dieses Grundsatzes!

    Also, lieber Herr Wolff – und Ihr getreuer Jünger Flade (sicher auch Pfarrer) – werden Sie selbstbewusster, seien Sie stolz auf das im Westen Erreichte. Und wenn Sie historische Beispiele brauchen, schauen Sie nicht nur (bei gleichzeitigem Vergessen der „DDR“) auf die Nazis sondern auf die USA in ihrer Zeit der großen Einwanderungswellen: Die Leute kamen haufenweise, sie wurden nicht unterstützt (weder durch Sprach- noch sonstige Integrationskurse), sie stiessen auf eine sichere, von sich selbst überzeugte Gesellschaft mit undiskutierbaren Maßstäben – und diese machten die Einwanderer stolz darauf, nach angemessener Zeit und erheblichem Mühen die US-Staatsbürgerschaft erhalten zu dürfen (selbstverständlich unter Aufgabe ihrer bisherigen). Wenn wir – natürlich nicht nur auf Deutschland sondern auf Europa bezogen – auch so handeln, sind unsere Erfolgschancen deutlich besser und unsere Zuwanderer werden es ungleich leichter haben als jetzt.

    Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

    1. 1. Gerichtsurteile anzuerkennen und kritisieren ist im Rechtsstaat zum einen Notwendigkeit und zum andern eine selbstverständliche Möglichkeit.
      2. Irgendwann werden Sie, lieber Herr Schwerdtfeger, den Unterschied zwischen Kritik und Häme/Hass auch machen können.
      3. Integration ist keine Einbahnstraße, sondern ein Geben und Nehmen – das kann man schon in der Bibel beim Propheten Jeremia nachlesen (29. Kapitel). Dieser ruft seine im Exil lebenden Landsleute dazu auf, sich in das gesellschaftliche Leben des Aufnahmelandes einzubringen („Suchet der Stadt Bestes“). Gleichzeitig mahnt er sie, ihre kulturelle und religiöse Identität zu wahren. Beides ist auch heute wichtig. Integration kann nur gelingen, wenn Begegnung und Zusammenleben auf Augenhöhe geschieht.
      4. Es ist sehr auffällig bei Ihnen: auf der einen Seite Pfarrer- und Kirchenphobie, auf der anderen Seite (weil einem nichts Besseres einfällt und einfallen kann) der Appell an die Grundwerte der christlich-jüdischen Glaubenstradition. Nur: Diese bestehen aus mehr als einem „Seid nett zueinander“. Die wichtigste Glaubensaussage ist: Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes und mit Recht und Würde gesegnet. Das ist die Grundlage eines menschenwürdigen und friedlichen Zusammenlebens.
      5. Auf alle anderen mehr oder weniger billigen Retourkutschen lohnt sich nicht weiter einzugehen – insbesondere nicht auf Ihre Äußerungen zur DDR bzw. wie mein Verhältnis dazu war und ist. Das kann jeder nachlesen und sich sein Urteil bilden.
      Beste Grüße Christian Wolff

  10. Nein – Sie, A. Binder, stehen wahrlich nicht alleine, und dies ist ein gutes Gefühl. Und doch reden wir von Minderheiten; die aufrecht Gehenden sind stets die Minderheiten. Das waren diejenigen, die die Familie Fest warnten, sie trotz Naziterror heimlich zu sich holten, es war ein einfacher Mann, der die Giordanos über Monate versteckte, es waren Minderheiten zu finstersten SED-DDR-Zeiten, die sich lange vor dem Herbst `89 im Untergrund mutig engagierten (z.B. auch, um die Sprengung der Universitätskirche in Leipzig zu verhindern, was massenwiese Verhaftungen nach sich zog und die Pauluskirche leider nicht retten konnte), es waren Minderheiten, die um den Welterbetitel in Dresden „kämpften“ und sich der Allmacht politischer Eitelkeit beugen mussten und es sind wieder Minderheiten, die sich um Flüchtlinge, Anderseiende kümmern, ihnen Stütze sind in einer aufgeheizten Situation, die das Abendland vermutlich nicht retten dürfte.
    Aber: es waren nach meiner Wahrnehmung eben gerade die um Zusammmenhänge wissende, nachdenkende, entschlossen gewaltfreie Minderheit, die Veränderungen bewirkte. Und die noch immer im Glashaus schlummernden, noch immer nicht aufwachen wollenden Merkel, Gabriel, Seehofer, Kauder und andere sollten rasch aufwachen, ja aufschrecken und endlich begreifen, dass sich diese Demokratie bereits in elementarer Seenot befindet und der Augiasstall im Innern einer geistigen Renovierung bedarf. Wenn zum derzeitig französischem Panem et Circensis Reichkriegsflaggen geschwenkt werden, blanke Gewalt durch die Ränge der fussballerhitzten Stadien zieht und gleichzeitig die Trikolore etwas schlaff dahinweht, ja dann wird es wahrlich höchste Zeit, munter zu werden. Das weithin vernehmbare Posaunentreffen kürzlich in Dresden setzte ein wohltemperiertes Zeichen aus der politisch arg gebeutelten und residenzverliebten Landeshauptstadt ; Wohlklang schwang von den Elbufern in die nahe und weite Welt – ein mutmachender Aufbruch, der zum Nachdenken anregte und nachklingen muss! Ich hoffe sehr, dass diese Töne empfangen und verstanden werden. Jo.Flade/Dresden

  11. Joachim Fest: Mein Vater hatte 4 Bestimmungen. 1. Er war überzeugter Republikaner, 2. Er war überzeugter Preuße, 3. Er war überzeugter Katholik und 4. Er war überzeugter Bildungsbürger. ( aus: Ich nicht; S.28-31)
    Es wäre so schön, wenn es heute wieder viele Menschen gäbe, die bewusst für eine oder mehrere dieser Bestimmungen eintreten und Partei ergreifen würden. Das macht immun gegen den abscheulichen ( weil unterschwelligen , damit nicht leicht zu verifizierenden) Antisemitismus, das macht immun gegen jeglichen Prußensprutz( im falschen Untertanengeistiges und strammstehendes Preußentum), das macht immun gegen Deutschtümelei und Herrenmenschentum ( nicht gegen Heimatliebe).Ja auch ich glaube- obwohl ich nicht in Sachsen lebe- dass wir so langsam und ganz unmerklich mit fatalem und gefährlichem rechten Gedankengut infiltiriert werden. Das tut weh und wer wehrt diesen Anfängen? Offensichtlich sind es nicht wirklich die Gerichte(Siehe Urteil zu T. Festerling!), offensichtlich sind es auch nicht die anderen wichtigen verfassungsgebenden Institutionen. Die Bundeskanzlerin ist mal wieder in China und hat offensichtlich anderes zu tun, als sich mit ihrer vom Amt ausgestatteten Autorität und mit Nachdruck gegen diese Tendenzen zu wenden. Ausserdem: Sie leidet unter -nicht unschuldig- an rapide schwindendem Autoritätsverlust.
    Meine Schulzeit im Gymnasium, meine Studienzeit und auch meine Zeit im Beruf sind davon geprägt: Nie wieder Faschismus, nie wieder Blindheit gegenüber als Heimatliebe verklärtem Nazismus, nie wieder zulassen, dass Wölfe im Schafspelz auftreten und unmerklich Menschen wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe, zu einem Geschlecht, zu einer Religion oder wegen ihren Vorlieben geächtet werden. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Antisemiten und Rassisiten in so kurzer Zeit, lautstark und ungehemmt ihre Parolen herausposaunen , dass sie sich nicht dafür schämen.
    Dank Dir Christian für Deinen Blockbeitrag und Dank an alle- z.B Jo Flade. Ihr zeigt mir, dass ich nicht allein dastehe.

  12. @ Jo.Flade

    Die Lage ist wohl etwas komplizierter.

    Giordano würde sich für Gedanken wie diese –

    http://www.welt.de/debatte/article9722366/Die-Gutmenschen-und-die-dunklen-Seiten-des-Islam.html?wtmc=RSS.Debatte.Debatte

    – wohl ebenfalls die Etikettierung „Pegida-Versteher“ gefallen lassen müssen.

    Und ein Victor Klemperer hätte nicht nur die Gründe für die seit Jahren anhaltende Auswanderung der jüdischen Bevölkerung Frankreichs seismographisch erfaßt:

    Siehe:
    „Brigitte Khalifa kann sich genau erinnern, wann sie beschloss, ihr ganzes Leben umzukrempeln und Paris mit ihren fünf Kindern zu verlassen: „Es war vergangenen Juli, während des Kriegs rund um Gaza“, sagt die 54 Jahre alte Frau der „Welt“. „Ich schaute aus meinem Wohnzimmerfenster und sah Tausende Muslime bei einer Demonstration auf der Straße. Sie trugen Äxte, Baseballschläger und Hämmer, nahmen die Bürgersteige auseinander, um sich mit Pflastersteinen zu bewaffnen, und skandierten: „Tod den Juden!““
    http://www.welt.de/politik/ausland/article137949748/Warum-es-viele-franzoesische-Juden-nach-Israel-zieht.html

    Joachim Fest schließlich würde auch heute gewiß ebenso entschieden für Meinungsfreiheit eintreten, wie er es zu seinen Lebzeiten wieder und wieder getan hat.
    Vermutlich sogar für die Meinungsfreiheit seines Sohnes Nicolaus …

  13. Und ich erlaube mir zur treffend verifizierten scheibchenweisen Verklärung und Negierung der gegenwärtigen Situation in unserem Lande (es betrifft ganz offensichtlich nicht nur die sächsische Provinz; spätestens nach den Wahlergebnissen der letzten drei Landtagswahlen müssten den etablierten Parteien nun endlich die Augen und die Sinne aufgehen und jedwede, immer noch praktizierte Eitelkeit, Arroganz und Selbstverliebtheit mit parteipolitischen Spielchen aufhören!) ergänzend einen dringend empfohlenen Literaturhinweis:
    Joachim Fest; Non ego; Erinnerung an eine Kindheit und Jugend (Rowohlt) + Ralf Giordano; Erinnerung eines Davongekommenen (Kiepenheuer & Witsch) . Auch Victor Klemperer mit seinem LTI hatte einiges zu sagen und würde heutzutage erschrecken, was da wieder wabert und irrlichtert. Diese Zeitzeugen leben nicht mehr, ihre Stimmen sind verstummt. Ihre Lebensbilder sind uns Gott sei Dank überliefert – lest sie doch einfach mal ! Jo.Flade/Dresden

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