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„Leute, wacht auf!“ – in Seligenstadt und überall

Da bekommt man an einem Sonntag verschiedene Links zugesendet, klickt diese an und ist konfrontiert mit den Auswüchsen des ganz alltäglichen Rechtsnationalismus und seiner Normalität, d.h. da, wo er wütet, scheint es die Wenigsten aufzuregen. Das muss sich ändern!„Um an die Macht zu kommen, nutzen sie die Schwächen der Demokratie – jener Demokratie, die sie abschaffen wollen … Das funktioniert wie 1933, genau so wurde auch die NSDAP groß. Die AfD tut das ohne Anstand. Ich muss es so deutlich sagen, denn: Wer schweigt, stimmt zu. … Die träumen von der Machtübernahme, zumindest aber vom Mitregieren. … Der rechte Flügel nutzt die Erschöpfung der Bevölkerung aus, die aus Frust heraus die AfD wählen. … Diese Menschen hoffen auf ein Heilsversprechen. Jedoch: Wenn die Rechten kommen, wird es noch schlimmer – die halten sich nicht an Rechtsstaatlichkeit.“ Diese Sätze stammen nicht aus einem Verfassungsschutzbericht oder einer wissenschaftlichen Studie über den Rechtsnationalismus. Diese Sätze sagte die (noch) AfD-Stadträtin Freia Lippold Eggen aus Bad Kissingen in einem Interview. Sie wird demnächst aus der AfD austreten. Lippold-Eggen kommt auch noch auf einen AfD-Funktionär aus Unterfranken zu sprechen, der keine Ausländer mehr im Land haben wolle: „Er sieht eine ethnologisch saubere Gesellschaft durch Vermischung geschwächt. Das sind die Fantasien, die diese Menschen haben – sie machen Ausländer für ihr eigenes Unvermögen haftbar. Das ist die Marschrichtung der Rattenfänger, genauso wie 1933.“ Eine solche Stimme aus dem Innenbereich der rechtsnationalistischen Partei AfD sollte den Letzten wachrütteln und alle Beschwichtiger nachdenklich bzw. still werden lassen. Die AfD ist die Neuauflage der NSDAP! Das ist keine Übertreibung, keine Panikmache, sondern eine, wenn auch erschreckende, Zustandsbeschreibung der gesellschaftspolitischen Großwetterlage in Deutschland.

Wer jetzt noch immer Beispiele benötigt, wie sehr der Rechtsextremismus Einzug gehalten hat ins ganz normale bürgerliche Leben – und zwar in West- und Ostdeutschland – der möge sich den Vorgang im hessischen Seligenstadt bzw. Klein-Krotzenburg anschauen. Dort wurden inzwischen vier von einem mittelständischen Unternehmen initiierte Banner angebracht, zwei an einem Gerüst eines Ärzte(!)hauses, direkt neben dem Rathaus:

Mit diesem Banner wird unverhohlen zur mordenden Gewalt gegen Politiker:innen aufgefordert – und das in einem Bundesland, in dem am 01. Juni 2019 Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) wegen seiner an der Menschenwürde orientierten Flüchtlingspolitik von einem Rechtsextremisten ermordet wurde, nachdem über Wochen gegen ihn gehetzt wurde. Frage: Wo sind die Ärzt:innen, die sich solch perfide Proganda an ihrem Wirkungsbereich verbeten? Wo sind die Anwohner:innen, die dagegen sturmlaufen? Wo ist sind die Bürgermeister:innen, die sofort das Abhängen des Banners fordern bzw. veranlassen? Nun hat ein couragierter Mann (er ist mir persönlich bekannt) dieses Banner vorgestern Nacht entfernt und dabei geringfügig beschädigt. Dabei wurde er von einer Art Bürgerwehr (angeführt von dem Unternehmer) überrascht, die dieses Banner „beschützen“ wollte. Nur durch das Hinzukommen eines Bürgers konnte verhindert werden, dass die mit Holzknüppeln bewaffneten Männer zugeschlagen haben. Genauso erschreckend wie dieser Vorgang ist aber die Berichterstattung in der örtlichen Presse. In der „Offenburg Post“ (op-online) wird über den nächtlichen Überfall der Bürgerwehr so berichtet, als handele es sich um einen Fall von „Sachbeschädigung“ und „Hausfriedensbruch“. Kein Wort verliert die Zeitung über den strafrechtlich relevanten Inhalt des Banners.

Da ist es wieder: das Problem des Verschweigens und Beschwichtigens. Wie gehabt. In der Stellungnahme der örtlichen Parteigliederung von Bündnis 90/Die Grünen wird Adolf Hitler zitiert: „Wir wollen keine Gefühlsantisemiten sein, die Pogromstimmung erzeugen wollen, sondern es beseelt uns, die unerbittliche Entschlossenheit, das Übel an der Wurzel zu packen und mit Stumpf und Stiel auszurotten. Um unser Ziel zu erreichen, muss uns jedes Mittel recht sein, selbst wenn wir uns mit dem Teufel verbinden müssten!“ Hitler hat die Rede am 06. April 1920 gehalten, also 13 Jahre bevor der Nazi-Terror 1933 die Demokratie „mit Stumpf und Stil“ und Zehntausende Demokrat:innen ausrottete. Das unterstreicht: Wenn sich jetzt nicht alle ganz im Sinne des ehemaligen FDP-Bundesinnenministers Gerhart Baum („Leute, wacht auf“) klar positionieren und die freiheitliche Demokratie verteidigen gegen eine rechtsnationalistische AfD (laut Baum „die größte Bedrohung für unsere Demokratie seit Gründung der Bundesrepublik vor 74 Jahren“), dann wird es schwierig. Diese Aufforderung richtet Baum vor allem an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Das ist absolut angemessen! Scholz muss in Sachen AfD endlich Klartext reden! Sie hat aber für jede:n Bürger:in verpflichtende Gültigkeit! Die Zeit des Beschwichtigens ist endgültig vorbei!

21 Antworten

  1. Lieber Michael Käfer – muss ich Ihren Kurz-Kommentar auf des Schwert-Fegers letzten Verbalerguss als Kapitulation auffassen, diesem in der allgemeinen Wahrnehmung bedeutenden Blog, von Christian Wolff initiiert und unerschütterlich betrieben trotz allem Widerstreit zu entsagen? Das darf, wäre dies in der Tat wirklich Ihre Entscheidung, nicht sein – bewegen Sie es noch einmal ernsthaft mit Herz und all Ihren Sinnen. Ich kann Sie nur dazu bewegen, nicht aufzugeben!! Resümierend ist doch festzustellen, dass die meisten Kommentierungen auf Christians hier erhobene Stimme zu unterschiedlichsten Themen der real politischen Situation in unserem Land lesenswert und diskussionswürdig sind, so mein Fazit. Und ich kenne deutlich analoge Auffassungen. Empfehlenswert erscheint mir zunehmend, vor allem erst recht nach den letzten Kommentaren des Herrn AS, dazu einfach zu schweigen. Actio est Reactio; übertragen wir dieses 3. Newtonsche Gesetz einmal auf diesen Blog, wäre es zur Qualitätssicherung sicher zwingend, auf Einzelstimmen mit permanentem Destruktionszwang mit souveränem Schweigen zu reagieren und sich ausschließlich dem tatsächlichen Problem-Thema zu widmen, welches Chr. Wolff für erachtenswert hält, in der Öffentlichkeit zu debattieren. Insofern schließe ich mich Ihrer partiellen Haltung an und will es dabei bewenden lassen. Streiten Sie weiter mit, zeigen Sie weiterhin Haltung, bleiben Sie dran – und ich bin dabei! Wir werden doch da irgend jemandem nicht das Feld überlassen wollen, lieber M. Käfer! Bleiben Sie und wir gemeinsam am Ball !!!
    Ich wünsche uns einen abkühlenden Regenguss – herzliche Grüße, Ihr Jo.Flade
    PS/ Gemeinsam speisen ist ja Kultur, das geht nun wirklich nicht mit jedem: Also – wir sehen uns den uns Einladenden und seine Motivation dazu schon sehr genau an. Und die, die uns „Freunde“ nennen? Natürlich noch viel genauer. Sie verstehen.

  2. Lieber Herr Wolff,
    es tut mir sehr leid, wie Sie Ihren Blog derartig degradieren. Ihr eigener Beitrag dazu ist nicht unerheblich: Wenn Ihnen im demokratischen Diskurs nichts anderes einfällt, als andere Meinungen so zu kommentieren, wie Sie es tun – „da wünsche ich weiterhin einen guten Schlaf auf dem weichen Kissen der Selbstgewissheit!“ – , dann ist das ja dürftig genug. Wenn Sie dann noch die Kommentare einiger Mitblogger im Trump-Stil, die nichts mit dem Thema zu tun haben, freischalten und sich so mit diesen Peinlichkeiten identifizieren, dann wird dies wohl bald der Ruin Ihrer Plattform sein.
    „Eines allerdings pflegen wir: Den Respekt und den souveränen Willen, die Ansichten des Anderen mindestens genauer zu betrachten, niemals aber zu diffamieren“ – das schrieb Flade am 19.08.2021. Zwar stimmte das schon damals nicht für ihn und seinen Freund (der, wie gesagt, nun schon Aussagen erfindet und anderen in den Mund legt, um eigene Argumentation zu vermeiden), aber heute? Man lese dazu seine jetzigen inhaltslosen Beiträge, die Breuer einmal mit dem zutreffenden Kommentar versah: „Chapeau Herr Flade, ein Text beträchtlicher Länge, der kein einziges Argument enthält und nur persönliche Angriffe (15.1.23).“ So sieht Ihr „demokratischer Diskurs“ inzwischen aus – und dies nur, weil zwei Leute hier weder andere Meinungen ertragen können, noch sich mit Ihrem eigenen Motto versöhnen; „Klar benennen“ überschrieben Sie neulich Ihren Text; „wer Verantwortlichkeiten benennt, beschimpft niemanden, sondern klärt die Verhältnisse“, schrieben Sie am 1. Juni 2021; „insgesamt kann ich immer wieder darum bitten, doch die persönlichen Bemerkungen auf das absolut nötige Maß zu beschränken“, dann am 11.11.22. Sie beklagen „die ständige Vergabe von Haltungsnoten“ (19.7.23) und werden mir sicherlich erklären, wie Sie die letzten Beiträge hier einstufen.
    Ihr Blog also ist erbarmungswürdig heruntergekommen, was leider dann auch Ihre eigenen Beiträge entwürdigt. Nochmal; Es tut mir leid für Sie, daß Sie den Mut nicht haben, diese beiden in die Schranken eines „demokratischen Diskurses“ zu verweisen! Die Probleme, die Sie ansprechen, sind real, worin ich Ihnen immer wieder zustimme. Die Lösungsansätze, die wir haben, sind unterschiedlich, was demokratie-normal ist, auch wenn es hier eben Leute gibt, die damit nicht fertig werden und die, anstatt sich damit gerne auch sehr kritisch und sehr „klar“ auseinander zu setzen, nur die Person angreifen und das auch noch als „Anstand“ verkaufen wollen. Es liegt wohl daran, daß ihnen die gemeinsame Sache und demokratischer Stil weniger wichtig sind als das Recht haben im Klein-Klein.
    Denn inhaltlich stimme ich mit Ihnen überein: Die A-Partei ist ein großes Übel unserer Zeit, das nicht dadurch besser wird, daß in den Ländern um uns herum ähnliche Entwicklungen zu beobachten sind. Die Kontroverse geht ums „wie bekämpfen“ – und da habe ich Ansätze als Diskussionsgrundlage aufgezeigt (u.a. 10.08.23; 22.08.23), die man nicht teilen muß, aber die vielleicht EIN Weg sein können. Ich wiederhole das hier also nicht. Darauf aber sollten Sie reagieren. Nochmal: Ihr Blog sollte versuchen, die ZUKUNFT mit zu gestalten, und sich nicht damit zufriedengeben, die Gegenwart zu kritisieren – so berechtigt das ist.
    Und meinen beiden Freunden rufe ich zu:
    „Ich hätte auch schreiben können: devote, liebedienerische, unterwürfige Haltung. Trifft alles zu“ (Wolff, 5.7.23 – also nicht meine Wortwahl);
    „Ich kenne nämlich außer Ihnen Niemanden, der so treffsicher Wertungen abgeben, bzw. ohne einem Menschen jemals persönlich begegnet zu sein, diesen so nachdrücklich be- oder verurteilen kann“ (Käfer, 13. 1. 23, – ich lade Sie gerne ein, mich kennen zu lernen).
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Ich habe verstanden!
      Sollte Michael Käfer diesen Blog weiterhin mit Unsinn im Trump-Stil belästigen, hätte das den Ruin der Plattform zur Folge. Da ich dies unbedingt vermeiden will, sehe ich nur eine Möglichkeit.

      Ich habe verstanden!
      Indem ich Herrn Breuer Zitate aus seinem eigenen Blogbeitrag vorgehalten und ihn gefragt habe, ob er der AfD und Konsorten womöglich schon ziemlich weit auf den Leim gegangen sei, bin ich nicht damit fertig geworden „demokratie-normal“ zu sein, habe nur die Person angegriffen und das auch noch als „Anstand“ verkaufen wollen.

      Ich habe verstanden!
      Herr Schwerdtfeger nennt mich „einen meiner beiden Freunde“. Umgekehrt sehe ich das durchaus nicht so, weshalb mein Bedürfnis, seinem Wunsch „ich lade Sie gerne ein, mich kennen zu lernen“ nicht folgen werde, offensichtlich in Übereinstimmung mit seinem anderen Freund, den er schon mehrmals zum Essen eingeladen hat und dafür sogar die Rechnung übernehmen wollte.

      Es gäbe noch viel zu sagen. Aus Respekt vor Christian und seinem von mir sehr geschätzten Blog, will ich es aber dabei bewenden lassen.

      Machen Sie es alle gut und bleiben Sie gesund.

      1. Lieber Herr Käfer,
        ich denke nicht, dass Sie wirklich sehr viel verstanden haben:
        Ihr Beitrag vom 22.8. 11.01 Uhr ist doch ein exelentes Beispiel, wie man Meinungen und Argumente n i c h t widerlegt, sondern Sie durch einen Angriff auf die Person diskreditiert.:
        Nach einer Wiederholung von Teilen meines Beitrages, ohne irgendwas dazu zu sagen kommt die (scheinheilige ) Frage: „Merken Sie noch, wie weit Sie der AfD und Konsorten bereits auf den Leim gegangen sind, um es noch vorsichtig auszudrücken?“
        (Ein richtiger Ansatz wäre gewesen: „Ihre Positionen sind mMn AFD nah, weil….“ also abarbeiten an den Positionen, nicht an der Person.)

        Im Klartext (nur wenig zugespitzt): Sie sind ein NAZI, deshalb setze ich mich mit dem, was sie schreiben nicht auseinander. Das Gute daran: Etwas braune Sosse bleibt immer kleben: Der Diskussionsteilnehmer ist auch beim neutralen Leser für die Zukunft stigmatisiert.

        Vielleicht sollte man, wenn einen der Brechreiz quällt auch nicht Kommentare schreiben,
        sondern je nach Bedarf Kamillen – oder Wermuttee trinken, auch Johanniskraut ist hilfreich – es wirkt stimmungsaufhellend.
        Erwin Breuer

  3. ….also nicht die Probleme negieren, sondern andere Wege und Ziele zu ihrer Lösung vorschlagen; nicht sich im demokratischen Spektrum gegenseitig zerfleischen, sondern durchaus mal zurückstecken zugunsten von mehr Gemeinsamkeit gegen die wirklichen Gefahren an den Flanken….Herr AS – großartig, mensch, welch Erkenntnis, und dies von Ihnen? Jetzt Klartext: sagen Sie doch ENDLICH diesem Blog, welche anderen Lösungen und Ziele zu den allbekannten Problemen SIE konkret vorschlagen, die vor allem realiter greifen!!! Wir allesamt warten auf Ihre Antworten – wann ENDLICH dürfen wir sie erfahren????? Versuchen Sie wenigstens einmal Ihre Monumentalangriffe auf Wolff, Käfer, Flade in den Mülleimer zu werfen (vorausgesetzt, Sie verfügen über einen solchen) – sagen Sie nur schli9cht, einfach und überzeugend, was Sie als Lösungsmöglichkeiten sehen, die freilich praktikabel sein sollten. Los gehts!!
    PS: Ach so: haben Sie schon einen Offenen Brief an die Ratsmänner von Seligenstadt und Krotzenburg und an das Unternehmen verfasst und postalisch auf den richtigen Weg gebracht? Noch nicht? Da wird es aber hohe Zeit!

  4. Lieber Michael Käfer – seien Sie sicher, dass ich selbstbewusst genug bin, um mich von den unendlich selbstverliebten Wutexzessen eines SCHWERT-FEGERS nicht umwerfen zu lassen.
    Damals ließ ich ganz bewusst das weiche d weg, denn der Herr kennt nur Härte, Angriff, Niemalsaufgeben, Reinhauen, Verächtlichmachen. Bemerkenswerte Insignien selbst praktizierter Demokratie, die der Betreffende permanent reklamiert; ob dies dem Diskurs dient – wahrlich nicht.
    Ihre Kommentare lese ich mit großem Interesse, und es ehrt mich fast, zur sog. „Trias Wolff/Käfer/Flade“ zu gehören. Eines dürften wir für uns in Anspruch nehmen: wir sind auf gute Weise kommunikativ, inhaltlich, thematisch und menschlich sehr sympathisch on tour und wohltuend vernetzt. So geht das Leben, nicht anders, vor allem, schwafelt man nicht nervenaufreibend theoretisch „ergötzlich“ herum, sondern engagiert sich in praxi!! Bleiben Sie behütet, stark und weiterhin so nachdenklich – das dient der Sache, um die es uns per se geht! In herzlicher Verbundenheit – Ihr Jo.Flade
    PS: Nicht alle Auffassungen von Joh. Lerchner kann ich teilen, aber seine Kommentierungen regen zum Nachdenken an und vermögen sich ebenso gut auf weitere Debatten einzulassen. Anstand; das ist es, was das Salz in der Blog-Diskussionsrunde ausmacht. In unserer Gesellschaft kommt dieser Anstand elendig auf die Hunde, täglich. Daher sind kluge, anspruchsvolle und zum nachdenken anregende Kommentare eine bedeutsame Ergänzungen zum Wolff-Blog! Was den Schwertfeger ständig umtreibt, Andersdenkende als Liebediener zu klassifizieren – ach, was hat der Herr nur für Probleme. Unsere sind es – Gott sei Dank – nicht. Tschüß und herzliche Grüße via Leipzig.

  5. Lieber Jo Flade,
    Sie können sich freuen, keinen Kommentar zu meinen (in der Tat nicht dem Kampf gegen die AfD dienlichen) „REISERLEBNISSEN“ abgegeben zu haben!
    Sie erinnern sich sicher noch an die schäumende Wut, als Sie ein „d“ im Namen der ehrenwerten Familie Schwerdtfeger vergaßen…
    Wie viel mehr Hohn und Spott müssten Sie nun über sich ergehen lassen, hätten Sie etwas zu meinen angeblichen Erlebnissen mit Reis geschrieben!
    Mit den besten Grüßen nach Dresden. Herzlichst

    Michael Käfer

  6. Heute habe ich einen offenen Brief an die beiden Bürgermeister von Seligenstadt und Klein-Krotzenburg gerichtet:

    Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bastian,
    sehr geehrter Herr Bürgermeister Böhn,
    seit einiger Zeit hängen in Seligenstadt und Klein-Krotzenburg Banner (siehe Anlage) mit strafrechtlich relevantem Inhalt. Mit diesen wird dazu aufgerufen, die auf dem Plakat abgebildeten Bundes- und Landespolitiker:innen der Partei Bündnis 90/Die Grünen wie Unkraut gewaltsam zu vernichten. In der Nacht zum Freitag, 18. August 2023, hat ein couragierter Bürger eines dieser Banner in Seligenstadt entfernt. Eine Art Bürgerwehr um den Initiator des Banner, Karl Wolf, lauerte ihm auf und bedrohte ihn. Durch einen hinzugekommenen Bürger konnte ein gewalttätiger Übergriff der mit Holzlatten bewaffneten Männer verhindert werden. So weit der mir bekannte Sachverhalt.
    Leider ist mir bis heute nicht bekannt, ob und wie Sie als Bürgermeister auf die zur Gewalt gegen Politiker:innen aufrufenden Banner reagiert haben. In Klein-Krotzenburg soll das Banner an einem Gebäude direkt neben dem Rathaus hängen. Ihr offensichtliches Schweigen ist sehr bedauerlich und in höchstem Maße bedenklich, übrigens genauso bedenklich wie die Berichterstattung in der Offenbach Post (https://www.op-online.de/region/seligenstadt/polizist-beteiligt-anti-gruenen-plakat-angeblich-seligenstaedter-92468281.html) – wird doch deutlich, woran derzeit unsere Demokratie krankt: an mangelnder Klarheit zu vieler Führungspersönlichkeiten vor Ort gegen den aufstrebenden Rechtsnationalismus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat diesen in seiner Rede in Herrenchiemsee am 11. August 2023 genauso eingeklagt wie der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum („Leute, wacht auf!“): „Wir alle haben es in der Hand, die Verächter unserer Demokratie in die Schranken zu weisen. Und wir alle, jede Politikerin und jeder Politiker, aber eben auch jede Bürgerin und jeder Bürger, wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung für unsere Demokratie. Wir müssen sie schützen! Kein mündiger Wähler kann sich auf mildernde Umstände herausreden, wenn er sehenden Auges politische Kräfte stärkt, die zur Verrohung unserer Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen.”
    So möchte ich Ihnen mit Gerhart Baum zurufen: Wachen Sie auf! Sie haben es in der Hand, die Verächter der Demokratie in die Schranken zu weisen. Tun Sie alles, damit die Banner aus Ihren Ortschaften verschwinden. Nehmen Sie auch zu dem nächtlichen Vorfall Stellung und lassen Sie demjenigen, der mutig und entschlossen eines der Banner entfernt hat und der von einem weiteren Bürger vor einem gewaltsamen Übergriff geschützt wurde, alle Unterstützung zukommen. Stellen Sie sich vor allem dieser Bürgerwehr in den Weg. Schweigen kommt in diesem Fall einer Rechtfertigung des Inhalts des Banners und einer Demütigung eines mutigen Bürgers gleich.
    Auch wenn Sie vielleicht denken: Was mischt sich ein Bürger aus Leipzig in die Angelegenheiten hessischer Ortschaften ein, was geht den das an? – ich erwarte Ihre baldige Antwort, nicht durch ein Schreiben an mich, sondern durch ein klares Zeichen gegen den Rechtsnationalismus und für die Demokratie in Seligenstadt, in Klein-Krotzenburg und damit ein Zeichen für jeden anderen Ort in Deutschland! Denken Sie an den 1. Juni 2019! Ein solcher Tag darf sich nie wiederholen!
    In der Hoffnung, dass Sie Ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung nachkommen, grüße ich Sie herzlich,
    Christian Wolff

  7. Zunächst: Es mag an mir liegen, aber wenn ich den Blog öffne, steht dort als oberste Zeile „Christian Wolff, Beratung für Kirche, Politik und Kultur“. Immerhin: Kein Hinweis (mehr) auf „Pfarrer iR“, was ja positive Entwicklung ist.
    Mit Ihrem neuesten Beitrag, lieber Herr Wolff, besorgen Sie wieder vorbildlich das Geschäft der AfD, diesmal sogar indem Sie ein recht widerwärtiges Plakat dieser Leute weiter verbreiten. Glückwunsch – die Partei wird sich freuen. Auch über Ihre so deutlich formulierte Angst.
    Und dann unterliegen Sie, wie ja heutzutage fast alle, dem Irrtum, daß eine ordentliche Verdammung des Geschehens und der Aufruf zum Dagegenhalten die bürgerliche Pflicht schon erfülle und man das Notwendige getan habe. Auch das hier so gelobte Urgestein Baum ist leider über dieses Stadium nicht hinausgekommen und hat wie Sie nichts, aber auch gar nichts angeboten. Daß Flade liebedienerisch meint, es sei „nichts hinzuzufügen“, wundert nicht. Daß Käfer (der ja jetzt schon, siehe seinen beeindruckenden Brief an Pistorius vom 16.08., 11:19h, Aussagen von mir erfinden muß, um Recht zu haben, denn von seinen vier dort erwähnten Themen hatte ich mich zu keinem einzigen in dem von ihm geschilderten Sinne geäußert) – daß also Käfer uns seine Reiserlebnisse darstellt, hilft wohl im Kampf gegen die AfD auch nicht so recht weiter.
    Es gibt hier und in der allgemeinen Diskussion zu viele Menschen, die sich mit der in aufrechtem Zorn artikulierten Zustandsbeschreibung und dem dramatischen Appell, man müsse doch „Klartext reden“, aus der Verantwortung schleichen. Das ist typisches Gutmensch-Verhalten. Und dann kommt noch eine gehörige Portion Politiker-Beschimpfung dazu, um die eigene Überlegenheit zu demonstrieren. Wir sind, wie uns ja einige hier beweisen, die immer die Person angreifen, weil Ihnen die Sachargumente fehlen, eine Gesellschaft ohne Lösungsansätze – denn in diesen, nicht in der Zustandsbeschreibung, liegen ja die Differenzen. Und wenn man Vorschläge macht, wie jetzt zB Lindner in der Diskussion um Kindergrundsicherung (sehr vernünftig: Nicht mehr Geld individuell für Kinder, sondern mehr Geld in gleiche Eingangsvoraussetzungen für alle: Kitas, Schulen, Betreuung, etc), dann ist nicht das Thema Diskussionsobjekt, sondern der Mann. Siehe auch Wolffs ständige Angriffe auf Kretschmer als Person anstatt auf seine Argumente.
    Was meinen Sie denn, Herr Breuer, mit „eine bessere Politik für die Bürger zu machen“? Es gibt hier 85 Millionen Bürger. Jeder verlangt „soziale Gerechtigkeit“ und meint damit sich selbst; jeder verlangt Sicherheit in Freiheit und meint damit, daß Amerika bitteschön dafür zahlen möge – die ganz Klugen veredeln das durch die Vokabel „Pazifismus“; jeder ist für eine Änderung der Klimapolitik, stöhnt aber über der Frage der Bezahlung gewaltig auf und fordert Steuern für andere und Windräder beim anderen; jeder ist für bessere Bezahlung der Kassierer, Pfleger, Bauern, aber nur die wohlhabenden Grünen können sich die daraus resultierenden höheren Preise leisten; jeder schließlich erkennt die Notwendigkeit der Klimawende – aber niemand ändert wirklich seinen Lebensstil (EINE Reise auf die Kanaren kann ja nun nicht so schlimm sein). Unsere Politiker – selbst die unentschlossene und zerstrittene Ampel – tut, was sie für richtig hält und wofür sie Argumente hat. Man kann das dann anders sehen, aber dann sollte man auch andere Vorschläge machen. Was finden wir dazu hier in der Politikberatung von Wolff?
    Nichts. Nicht mal Antworten auf die Vorschläge (also Lösungsansätze) anderer, zB etwas weniger öffentlich befassen mit diesen Leuten und nicht ihre Propaganda weiter verbreiten; anerkennen, daß eine große Mehrheit die von denen angesprochenen Probleme als solche auch sieht und also nicht die Probleme negieren, sondern andere Wege und Ziele zu ihrer Lösung vorschlagen; nicht sich im demokratischen Spektrum gegenseitig zerfleischen, sondern durchaus mal zurückstecken zugunsten von mehr Gemeinsamkeit gegen die wirklichen Gefahren an den Flanken; anerkennen schließlich der Tatsachen, daß Ressourcen nun mal begrenzt sind und daß nicht jeder Vorschlag zur Änderung von Verfahren, etc, – vor allem, wenn er aus allen parteilichen Richtungen (Kommunen) kommt – gleich ein Angriff auf die Menschenrechte, sondern tatsächlich vielleicht nur eine Einhegung des Mißbrauchs ist.
    Unser Bundespräsident sagte neulich (Herrenchiemsee, 11. August 2023), unsere Verfassung vertrage auch härteste Auseinandersetzungen, nur Verfassungsfeindlichkeit sei nicht integrierbar. Aber was folgt daraus und wie es umsetzen? Das – leider – vergaß er, uns konkret zu sagen.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Ach, lieber Herr Schwerdtfeger, es ist ja schön, dass Sie zu vielen Themen, die ich in diesem Blog zur Sprache bringe, eine andere Meinung haben. Nur sollten Sie nicht per se davon ausgehen, dass nur Ihre Meinung/Überzeugung mit Argumenten unterfüttert sind. Auch wohnt nicht jedem Argument per se ein Lösungsansatz inne. Ebenso ist es immer schwierig, auf Ihre Kommentare einzugehen, weil diese Ihnen offensichtlich dazu dienen, alles hineinzupacken, was Sie derzeit umtreibt, bzw. um Ihr umfassendes Wissen und Wahrnehmen kundzutun. Von daher ist es auch zu erklären, dass Sie die Rede von Bundespräsident Steinmeier nur oberflächlich gelesen haben. Denn in dieser Rede hat er ähnlich argumentiert wie Gerhart Baum: „Erinnern wir uns daran, dass unsere Demokratie im Schatten von Diktatur, Krieg und Völkermord entstand. Und erkennen wir, was heute für unsere Demokratie auf dem Spiel steht. Wir alle haben es in der Hand, die Verächter unserer Demokratie in die Schranken zu weisen. Und wir alle, jede Politikerin und jeder Politiker, aber eben auch jede Bürgerin und jeder Bürger, wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung für unsere Demokratie. Wir müssen sie schützen! Kein mündiger Wähler kann sich auf mildernde Umstände herausreden, wenn er sehenden Auges politische Kräfte stärkt, die zur Verrohung unserer Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen.“ Wie das konkret aussieht, hat der couragierte Mann in Seligenstadt vorgemacht. Ja, alles, was sich Tag für Tag in Deutschland an Rechtsnationalismus offenbart, muss an die Öffentlichkeit, muss benannt werden! Rumpelstielzchen konnte nur solange Angst verbreiten und hatte nur solange Macht, solange niemand seinen Namen wusste! Beste Grüße, Christian Wolff

      1. Ach, lieber Herr Wolff, warum nur unterstellen Sie immer, daß alleine Sie alles lesen und wissen. Ihre Zitate von Baum und Steinmeier beweisen genau das, was ich schrieb: Sie sind Vergangenheitsdarstellung und Zustandsbeschreibung des IST, nicht aber konkreter Ansatz für das, was nun zu tun ist in der Realpolitik. Und es tut mir ja leid, daß Sie meine Beiträge für zu umfassend halten – komplizierte Lagen erfordern komplizierte Lösungen und umfassende Konzepte. Ein bißchen oberflächlich daher schwafeln tun schon genug andere.
        Ihre Antwort ist wie immer: Kein einziger Hinweis auf konkrete Kritik an meinen Argumenten; kein einiziges Konzept zur Frage, wie wir aus einem gemeinsam erkannten Dilemma herauskommen. Schade. Und derlei Kommentare wird es ja noch mehr geben aus der liebedienerischen Schar.
        Andreas Schwerdtfeger

  8. in der gestrigen „Welt am Sonntag“ hat Springer-Chef Dr. Döpfner (ja, der mit den skurrilen Mails) einen umfangreichen Artikel veröffentlicht wie er sich die Eindämmung der AfD vorstellt.

    – Die Themen, mit denen die AfD Ängste in der Bevölkerung schürt, müssen endlich durch die demokratischen Parteien ernstgenommen und einer Lösung zugeführt werden:

    Bei einer Umfrage von Infratest Dimap wurde gefragt: „Welche Themen sind Ihnen bei
    der Entscheidung, aktuell die AfD zu wählen, am wichtigsten?“
    47 Prozent nannten „Energiepolitik“, und 43 Prozent wählten „Wirtschaft“ – was man als
    Angst vor mangelndem wirtschaftlichem Erfolg des Landes, also auch vor
    eigener Verarmung, also als persönliche Abstiegsangst deuten muss. (Nur zehn
    Prozent nannten übrigens als Thema die „Gleichstellung von Mann und Frau“ und die damit verbundenen Gender-Themen.)

    Döpfner spart auch die Verantwortung der Journalisten nicht aus.

    Ich habe den Artikel hier hochgeladen:
    https://www.swisstransfer.com/d/ff347206-0708-4c1d-8f15-c0f2de5f2ddf

  9. Der Blog für „Beratung für Kirche, Politik und Kultur“ wird zunehmend zum 1-Themen- Blog.
    Das langweilt und stumpft ab. Nach großen Worten ( „Wer jetzt noch… / Wenn sich jetzt nicht alle…) passiert eigentlich……….. nichts.
    Die Analyse ist ja recht einfach:
    Ein wachsender Teil der Bevölkerung ist mit einem oder mehreren Regierungsprojekten nicht einverstanden, da diese Regierungsprojekete (die verschidenen Wenden) die Lebensverhältnisse der Bevölkerung nach deren Meinung zu stark negativ verändern. Eine echte Opposition gibt es im demokratischen Parteinenspektrum nicht, bzw. die Bevölkerung mißtraut der CDU und der Linkspartei.
    Arnold Vaatz sinngemäß: „Irgendwann bekommt der Wähler eben mit, dass die Parteien zwar ein rotes, rosa,gelbes,grünes oder schwarzes Mäntelchen umgehängt haben, aber er erkennt auch, dass sie alle ein grünes Unterhöschen anhaben.“
    Das Vertrauen in die Regierung sinkt:
    „Die Mehrheit der Befragten findet, dass die Bundesregierung ihre Arbeit schlecht macht. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.“
    Normal würde man jetzt versuchen eine bessere Politik für die Bürger zu machen, statt dessen setzt man die Verarmungspolitik mit größerm Engagement fort und zeigt auf den Paria, die AFD: Haltet den Dieb!
    Früher gab es in der SPD noch Politiker, die wußten worum es geht z.B:

    Willy Brandt „ Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die – um welcher Prinzipien auch immer – den Menschen das Leben nicht leichter zu machen sucht. “

    „Das Übel bei der Wurzel packen “ ist eine alte Redewendung, die nicht nur Hitler verwendet hat. (z.B. Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger will „das Übel an der Wurzel packen und den Kampf gegen Desinformation durch gezielte Forschungsförderung vorantreiben.“ ) Aber unter Hitler macht man es ja heute nicht mehr. Der „Hitler du jour“ auch eine Verharmlosung dieser graunhaften Zeit.

    Zur Gewalt zwei aktuelle Beispiele – selbstverständlich nicht so schlimm wie das Plakat:
    https://www.bild.de/regional/chemnitz/chemnitz-news/brutaler-angriff-in-chemnitz-mann-28-mit-machete-drei-finger-abgehackt-85063284.bild.html
    oder
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/afd-kandidat-verpruegelt/
    Wie der Mann nach dem Angriff aussah, wurde in den Qualitätsmedien nicht gezeigt, daher der Link aus der Jungen Freiheit.
    Zum Glück hat es ja die Richtigen getroffen.
    ErwinBreuer

    1. Nur, damit keine Missverständnisse auftreten. Mein Blog firmiert nicht unter „Beratung für Kirche, Politik und Kultur“. Er beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen, theologischen, kirchlichen Themen. Ansonsten unterstreicht dieser Kommentar nur, wie notwendig der Aufruf ist „Leute, wacht auf!“. Mag die Politik der Bundesregierung noch so schlecht sein – das ist keine Rechtfertigung dafür, eine rechtsradikale Partei in ihrem demokratiefeindlichen Treiben zu unterschätzen bzw. sie zu unterstützen. Wachsamkeit ist auch gefragt, wenn man auf bestimmte Ereignisse hinweist. Der angeblich von Ausländern initiierte Überfall auf einen AfD-Landtagskandidaten in Augsburg entpuppt sich mehr und mehr als ein völlig undurchsichtiges Ereignis. Dazu auch der TAZ-Artikel und ein weiterer Kommentar aus der „Augsburger Zeitung“. Im Übrigen ist unschwer zu erkennen, dass es sich bei dem „Foto“ des angeblich zusammengeschlagenen AfD-Kandidaten um eine Fälschung handelt. Das erklärt dann auch, warum sich der ach so misshandelte AfD-Kandidat nach eigener Aussage nicht in ärztliche Behandlung begeben hat.

    2. Vielleicht überlegen Sie einmal in einer ruhigen Minute, ob nicht die Überschrift „Leute, wacht auf“ gerade jetzt richtig, sogar dringend notwendig ist, Herr Breuer! Sie selbst schreiben unbekümmert: „ein wachsender Teil der Bevölkerung ist mit … Regierungsprojekten nicht einverstanden“, „eine echte Opposition gibt es nicht“, oder „die Parteien haben ein rotes, rosa, gelbes, grünes oder schwarzes Mäntelchen umgehängt, … haben aber ein grünes Unterhöschen an“.
      Weiter: „Das Übel bei der Wurzel packen ist eine alte Redewendung, die nicht nur Hitler verwendet hat“ – das stimmt; finden Sie Ihre Aussage auch angemessen angesichts der Plakataktionen dieses mittelständischen Unternehmers? „Aber unter Hitler macht man es ja heute nicht mehr“ schreiben Sie, ausgerechnet an Christian Wolff gewandt???
      „Zur Gewalt zwei aktuelle Beispiele – selbstverständlich nicht so schlimm wie das Plakat“. Ihr Versuch, hier ironisch rüber zu kommen erzeugt bei mir allerdings Brechreiz! Ich entgegne ganz klar: Gewalt, egal von welcher Seite letztendlich ausgeübt, ist absolut INAKZEPTABEL!!!
      „… wurde in den Qualitätsmedien nicht gezeigt, daher der Link aus der Jungen Freiheit“. Merken Sie noch, wie weit Sie der AfD und Konsorten bereits auf den Leim gegangen sind, um es noch vorsichtig auszudrücken?

  10. Gedanken nach einem Ausflug gestern Nachmittag über Naumburg an die Unstrut:
    Der Zug kommt pünktlich in Leipzig an (keineswegs selbstverständlich); der Bahnsteig ist, wie eigentlich immer, sehr voll. Es gelingt nicht allen Ankommenden, rechtzeitig den Zug zu verlassen, bevor die notorischen Drängler und Platzhalter diesen zu stürmen beginnen. Wir haben Glück, finden zwei Sitzplätze, bevor ca. 80 – 100 Hooligans eines Leipziger Fußballclubs die Wagen zu entern beginnen (mit Trommeln, Fahnenstangen und reichlich Alkohol). Einer pünktlichen Abfahrt des Zuges stehen nun Hooligans in den Türen und auf dem Bahnsteig im Weg; potenzielle Anschlusszüge zu erreichen, können andere Reisende nun weitgehend vergessen.
    Daran musste ich denken, als ich den neuen Blog-Beitrag las und das Zitat der (noch) AfD-Stadträtin Freia Lippold Eggen über ihren Parteifreund aus Unterfranken („Er sieht eine ethnologisch saubere Gesellschaft durch Vermischung geschwächt“). Soweit ich erkennen konnte, war die gesamte Hooligan-Gruppe „ethnologisch sauber“.
    Auf einen „mittelständischen Unternehmer“, der meint, geschmacklose (nach meinem Urteil sogar gewaltverherrlichende) Plakate finanzieren zu müssen, kann man (und sollten alle, die dazu in der Lage sind) mit marktwirtschaftlichen Mitteln reagieren! Dass dieser Unternehmer im „Westen“ angesiedelt ist, interessiert und freut mich nur insoweit, als es die dümmliche Frage, wie denn die „armen Enkelkinder (gemeint sind die von Herrn Flade; Anmerkung MK) Demokratie lernen sollen – und wundert sich dann eben auch nicht, wenn es damit in Sachsen und anderen neuen Bundesländern eben noch ein bißchen hapert“ ad absurdum führt! Dies umso mehr, als die Aussage unter der Überschrift „Leichtfertigkeit“ getroffen wurde!

  11. Dieses Plakat erinnert mich an ein früheres mit der Parole: „Hängt die Grünen“. Die neofaschistische Mordlust wird immer unverhohlener. Was unterscheidet solche Parolen von der original faschistischen: „Die Juden sind unser Unglück“ ? Die Feindbilder sind austauschbar und leider wird immer noch viel zu wenig widersprochen.

  12. Ex-Innenminister Baum warnt vor der AfD
    »Leute, wacht auf!«
    Sie sei »die größte Gefahr für unsere Demokratie« seit Gründung der Bundesrepublik: FDP-Politiker Gerhart Baum zeigt sich angesichts der Erfolge der AfD tief besorgt. Der Kanzler müsse nun Klartext reden.
    20.08.2023, 08.22 Uhr

    Früherer Innenminister Gerhart Baum (FDP): »Aufgestauter Frust nährt eine seit Langem wachsende Gruppe von Demokratieverächtern«

    Früherer Innenminister Gerhart Baum (FDP): »Aufgestauter Frust nährt eine seit Langem wachsende Gruppe von Demokratieverächtern« Foto: Britta Pedersen / picture alliance / dpa
    Es ist ihm merkbar ernst: Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) deutlichere Worte zur AfD. »Ich erwarte vom Bundeskanzler Klartext zur AfD«, sagte der 90 Jahre alte Menschenrechtsanwalt der Nachrichtenagentur dpa. Wer die AfD wie Scholz als »Schlechte-Laune-Partei« abtue, verharmlose sie. »Die AfD ist die größte Gefahr für unsere Demokratie seit Gründung der Bundesrepublik vor 74 Jahren«, warnte Baum. »Leute, wacht auf!«

    Lieber Christian – Deinem Text und den Äußerungen Gerhard R. Baums ist nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen (danke). Wer jetzt noch schlaftrunken schwadroniert: Wehret den Anfängen (…), muss völlig ignorant sein. Und O.Scholz muss ENDLICH Klartext reden, aber eben auch die verfassungsrechtlich legitimierten Parteien. Und die FDP sollte rasch über den Begriff FREIHEIT nachdenken (Möglichkeiten und Grenzen!!). Dein Jo

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