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„Wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“

Es geschah am 20. Januar 2025 gegen 19.40 Uhr MEZ. Im Rahmen seiner Berichterstattung über die Inauguration von Donald Trump als 47. Präsidenten der USA übertrug der Nachrichtensender Phoenix live auch die Rede, die Donald Trump nach der offiziellen Feier im Capitol vor seinen Anhängern hielt. Langatmig schwadronierend ergeht sich Trump in seinen Lügenmärchen über den Sturm seiner Anhänger auf das Capitol 6. Januar 2021. Da scheint jemandem in der Regie von Phoenix der Kragen zu platzen. Er schreit in ein offensichtlich nicht abgeschaltetes Mikrophon: „Wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“ Kurz danach blendet sich der Sender aus der Live-Berichterstattung und setzt seine Diskussionsrunde im Studio fort.

Ja, an diesem Abend fragen sich nicht Wenige: Wie lange müssen wir diese schrecklich-gefährliche Trump-Politik, vor allem aber ihre Erklärer:innen und Rechtfertiger:innen bei uns ertragen? Denn eines ist überdeutlich: Immer mehr Politiker:innen, immer mehr Journalist:innen, immer mehr sog. Expert:innen, aber auch immer mehr Bürger:innen scheinen sich damit abzufinden, dass im Weißen Haus nun ein Mann sitzt, der abseits jeglicher Moral und jeglichen Respekts vor der Meinung anderer eine systematisch nationalistische, die Natur rücksichtslos ausbeutende, imperialistische Politik betreibt. Kein einziges Wort hat Trump in seiner Rede zur Notwendigkeit von internationaler Zusammenarbeit verloren, stattdessen in unzähligen Variationen „America first“ skandiert. Es war geradezu grotesk, wie Trump die zerstörerischen Folgen des Klimawandels, die Feuerbrünste in Kalifornien und die verheerenden Hurrikans in North Carolina der in seinen Augen korrupten Elite Washingtons, der neben ihm sitzenden Biden, Harris, Obama, Clinton in die Schuhe schob – also den Repräsentant:innen des demokratischen Amerikas, die durch ihren Anstand den Anschein eines normalen Regierungswechsels in einem demokratischen Staat wahren wollten. Doch das zerbrach an Donald Trump, dem Präsidenten, der den von ihm am 6. Januar 2021 initiierten Putsch nun legalisiert und der diesen sicher mit ganz anderer Wucht wiederholt hätte, wenn er die Wahlen am 5. November 2024 verloren hätte.

Was sich auf diesem Hintergrund in diesen Tagen in zahllosen Diskussionen und Statements bei uns abspielt, kommt mir vor wie ein willenloses Nachplappern bzw. Hinnehmen größten Unsinns einer immer mehr in Trance versetzten Politriege ohne jedes Rückgrat, aber coole Abgeklärtheit vorspiegelnd. Das erinnert mich zunehmend an Frauen, die in den 30er Jahren mit leuchtenden Augen am Straßenrand dem im offenen Wagen vorbeifahrenden Führer als ihren Erlöser zujubelten. Wer das heute sieht und an das grausige Ende des Jubels denkt, steht fassungslos davor, in welche Abgründe Verblendung Menschen führen kann. Kein Wunder also, dass sich Trump in seiner Rede auch noch selbst als den von Gott vor dem Märtyrertod bewahrten Retter der Nation bezeichnete und dafür frenetisch feiern ließ. Dies alles wurde dann noch übergossen mit einer ekelhaften religiösen Sauce von blasphemischen Gebeten. Es gab allerdings eine sehr entlarvende Szene in diesem infernalischen Theater: Als Trump die Eidesformel sprach und seine neben ihm stehende Frau zwei Bibeln in der Hand hielt, legte Trump seine linke Hand nicht darauf – wenigstens das: der einzige ehrliche Moment an diesem Tag im Capitol. Bleibt die Frage an jeden von uns: Wie lange … ?

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Nachtrag: Und wer noch immer glaubt, dass sich ein Präsident Trump in irgendeiner Weise  vom Politrüpel Trump im Wahlkampf unterscheidet, wurde gerade eines schlechteren belehrt: Trump verglich zu Beginn seiner Rede in der Capitol-One-Arena das Schicksal der Geiseln der Hamas vom 7. Oktober 2023 mit den „Geiseln“, sprich: den Straftätern vom 6. Januar 2021, die er nun „befreien“ werde. Wie lange …?

23 Antworten

  1. Blockade, Tabubruch, Brandmauer, Erpressung – das sind die Vokabeln, mit der SPD und Grüne und die aufgeregten skandalorientierten Medien (leider wohl jetzt auch die Kirchen in Deutschland) Politik machen und in Wirklichkeit doch nur ihre Panik verbergen wollen angesichts der Tatsache, dass ihre Politik der letzten drei Jahre die AfD groß gemacht hat und sie mit dem Rücken zur Wand stehen.
    Ich stelle – ohne auf die Hysterien in der Öffentlichkeit und auch in den Beiträgen von Wolffs Jüngern hier einzugehen – folgende Thesen auf (und bitte Wolff um Entschuldigung, wenn dies abseits vom Thema sein sollte, aber es ist ja hier inzwischen in diesem Beitrag zum Thema gemacht worden):
    – Die CDU bringt IHRE Meinung in den Bundestag/die öffentliche Diskussion ein. Wenn andere dem zustimmen, ist das keine „Zusammenarbeit“ und es wird dadurch auch nicht falsch, sondern bleibt vernünftige Diskussionsgrundlage, demokratische Meinung und sachliches politisches Angebot. Die SPD sollte die CDU-Meinung inhaltlich bekämpfen. Ihr Herumreiten auf Formalien mit inhaltsleeren Kampfbegriffen zeigt Inkompetenz, Panik und Unsicherheit.
    – Die SPD/Grünen verwischen derzeit die Grenze zwischen demokratischen Parteien und Radikalen, indem sie gegen besseres Wissen die Union ins rechtsradikale Lager zu schieben suchen (Wolff macht das ja schon seit Jahren). Man muss der CDU inhaltlich nicht zustimmen, aber sie aus wahltaktischer Billigkeit mit der AfD zu verknüpfen, ist in hohem Maße demokratieschädigend – und unanständig. Dies auch im Hinblick auf wahrscheinlich notwendige Koalitionen nach der Wahl.
    – „Brandmauer“ ist ein völlig unpolitisches, aber wunderbar populistisches Konzept. Deshalb vermutlich reiten SPD und Grüne so darauf herum. Ein solches Konzept würde vernünftige Politik vollständig verhindern, denn es würde die demokratischen Parteien in ihrer Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit erheblich einschränken. Selbst die vernünftigste Politik wäre unmöglich, wenn dann die Radikalen zustimmten. In der augenblicklichen Diskussion über die parlamentarischen CDU-Vorschläge zeigt sich ja, dass nicht nur die CDU angeblich sich auf die AfD zu stützen bereit sei (Pfui!), sondern eben auch die SPD/Grünen diese Vorschläge deshalb ablehnen, um taktisch eine solche Situation hervor zu rufen (genauso Pfui!). Das Geschrei von Miersch und Stegner, die heuchlerischen „Zweifel“ von Scholz und Mützenich belegen dies doch.
    – Volksparteien müssen und sollten es aushalten, wenn/dass an ihren Rändern „unsympathische“ und eventuell auch radikale Elemente in der jeweiligen Partei sind. Es ist eben besser, wenn radikale Ansichten eine Minderheit IN der demokratischen Partei darstellen und dort „eingeebnet“ werden können, als wenn man sie ausgrenzt und sie dann als eigene Partei populistische „Freiheiten“ haben. Die SPD hat das falsch gemacht und wurde geschrumpft, die Union hat lange an der richtigen Maxime festgehalten, dass es rechts von ihr nichts geben darf – und dieses dann leider aufgegeben.
    – Die ganze Migrationsdiskussion augenblicks zeigt im übrigen die ständigen Schwächen öffentlichen Aufeinanderschlagens:
    Rechtliche Meinungsunterschiede zur Zulässigkeit bestimmter Maßnahmen nach deutschem oder EU-Recht sind nicht dogmatisch, sondern im Dialog zu diskutieren – jeder weiß, dass es begründete unterschiedliche Meinungen in der Rechtsinterpretation gibt. Die SPD/Grünen tun aber so, als hätten sie die alleinige Wahrheit. An diesem Beispiel zeigt sich auch, dass Recht flexibel ist und weiterentwickelt werden muss, wenn es den Gegebenheiten nicht mehr entspricht, wie ich schon oft angemerkt habe. Dies ein Grundsatz, den die SPD doch dauernd in ihrer Wahlpropaganda nutzt, wenn auch eher fälschlich.
    Die ewigen Schulddiskussionen nach Attentaten sind nur peinlich: Jeder weiß, dass in der Theorie jedes Attentat verhinderbar ist, dass aber leider menschliche Schwächen oder bürokratische Hindernisse angesichts der Vielzahl der Behörden, Fristen, Datenschutzregeln, etc, nicht vermeidbar sind. Es geht also nicht primär darum festzustellen, wer schuld ist, um politisch zuschlagen zu können, sondern welche Fehler in Zukunft zu vermeiden sind. (Das gleiche gilt übrigens auch für die „Aufarbeitung“ der Pandemie).
    Es darf kein „Nebenrecht“ geben: Kirchenasyl ist im Rechtsstaat illegal. Wenn Kirchen dann auch noch beitragen zu bewusster Verschleppung, indem sie ihre „Schützlinge“ genau so lange im Asyl halten, bis Fristen abgelaufen sind (DLF-Beitrag vom 28.1.), dann ist das an der Grenze zum Widerrechtlichen. Im Rechtsstaat kann die Kirche gerne Rechtsanwälte engagieren (und bezahlen), wenn sie Rechtsverstöße zu erkennen glaubt.
    Wenn schon der SPIEGEL (Nr 5, S. 6) den Kanzler der Lüge zeiht, dann muss doch auch die SPD erkennen, dass dieser Mann für sein Amt nicht taugt. Er wird das ja wahrscheinlich heute auch beweisen, wenn er eine Regierungserklärung Im Bundestag zur Wahlkampfveranstaltung umformt, wie zu erwarten ist. Solange die SPD/Grünen den demokratischen Gegner und seinen Kandidaten nur persönlich angreifen und in die Nähe von Radikalen zu rücken suchen anstatt sie politisch zu bekämpfen, solange schaden sie sich selbst und – schlimmer noch – unserer Demokratie. Man kann nicht einen demokratischen Kandidaten VOR der Wahl in die Radikalenecke zu schieben suchen – und HINTERHER gerne mit ihm koalieren, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Mal wieder ein Hochsitz-Kommentar vom Allwissenden. Ich schalte ihn frei, obwohl er nichts mit dem Blog-Beitrag zu tun hat. Denn dieser Beitrag ist auch ein Beispiel dafür, wie sehr sich der Diskurs verschoben hat. Dazu mehr im nächsten Blog-Beitrag.

      1. Lesen Sie mal die Beiträge hier von Plätzsch, Käfer und anderen – und dann schreiben Sie nochmal, dass meine Anmerkungen nichts mit der Diskussion zu tun hätten. Herr Wolff, bei allen Meinungsunterschieden zwischen uns ist mir unverständlich, wie sehr Sie doch nach Ihren eigenen Maßstäben ein Heuchler sind!
        Und – ich will ja lernen – beschreiben Sie bitte näher, was an meinen Anmerkungen „Hochsitz-Kommentar“ ist, was das überhaupt ist. Ich vermeide gerne die Konfrontation, wenn Sie mir hier helfen können.
        Andreas Schwerdtfeger

  2. Leider trifft die Überschrift zum aktuellen Blog-Text von Christian Wolff nicht nur auf die Inauguration und das nachfolgende Regierungshandeln von Donald Trump zu – auch beim Auftritt von Friedrich Merz mit seiner „Grenzen dicht“- und „Abschieben“-Initiative hätte der Phoenix-Mitarbeiter dieselbe Frage stellen können, vor allem, wenn man bedenkt, dass das ganze Getöse von Merz („Ich schaue weder links noch rechts“) mit dem entsetzlichen Attentat von Aschaffenburg überhaupt nichts zu tun hat, es in keinster Weise verhindert, oder auch nur unwahrscheinlicher gemacht hätte!

    Stattdessen nimmt er zumindest billigend in Kauf, dass er die unsägliche AfD weiter hoffähig macht, seine selbst hochgezogene Brandmauer schleift.
    Ich nenne es eine perfide Aktion, die ihm zwar die Kandidaten von SPD und B90/Grüne vom Hals hält (beide sind für die heiße Wahlkampf-Phase damit in die Defensive gedrängt), aber ich bezweifle, dass er gegenüber den Rechtsextremen punkten wird (obwohl er sich einst zutraute, die Stimmen der AfD zu halbieren). Vielmehr tappt er sehenden Auges vermutlich in die „Kemmrich-Falle“.
    Um mit Goethe zu sprechen: „Friedrich! Mir graut‘s vor Dir“.

    1. Herr Käfer, der Attentäter von Aschaffenburg, Enamullah Omarzai (28), war ausreisepflichtig, hatte wohl selber den Wunsch geäußert, nach Afghanistan zurückkehren zu wollen. Warum er nicht fristgerecht nach dem sicheren Herkunfstland Bulgarien zurückgeführt wurde, wird zu klären sein, ebenso wie seine psychiatrische Karriere.
      Dazu Henning Saß, Professor für Forensische Psychiatrie an der RWTH Aachen in der FAZ. https://ogy.de/ru7a

      Merz äußerte im Zusammenhang mit den Morden, er wolle ein „faktisches Einreiseverbot“ für alle Menschen ohne gültige Einreisedokumente. Von den schwerwiegenden juristischen Einwänden abgesehen, hätte dies tatsächlich verhindert, dass Omarzai eingereist wäre.

      1. Lieber Herr Plätzsch, was hat die schrecklich Tat von Aschaffenburg mit der nationalen Herkunft des Täters zu tun? Sie haben ja dankenswerterweise den FAZ-Artikel verlinkt. Dort wird die Fluchterfahrung als potenziell Risiko-erhöhend angeführt, (auch schwer) psychisch zu erkranken.
        Ich könnte nachvollziehen, wenn wir jetzt über Zusammenarbeit von Behörden, gerne auch über Datenschutz und -Sicherheit, oder die Situation der psychiatrischen Betreuung in Deutschland diskutierten; was ich Herrn Merz vorwerfe, ist, dass er stattdessen AfD-Positionen in der heißen Phase des Wahlkampfs in den Mittelpunkt stellt (Chrupalla: „1:1 von uns abgeschrieben“), wissend, was er damit in Deutschland und Europa anrichtet.
        Ich bleibe bei meinem Goethe-Zitat.

        1. Natürlich sind die CDU/CSU-Anträge im Bundestag heute und am Freitag Wahlkampf. Sie haben – egal wie abgestimmt wird – keine praktischen Konsequenzen. Ich glaube auch nicht, dass sich potentielle AfD-Wähler zur Union „herüberziehen“ lassen; dafür ist die Wählerbasis der AfD zu gefestigt. Man wählt dann doch lieber das Original, zumal aller Voraussicht nach ein Bundeskanzler Merz mit mindestens einer linken Partei koalieren muss. Mich, der ich in einem anderen Leben einmal Jurist war, ärgert besonders, dass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Merz’schen Maßnahmen wie die totale Zurückweisung von Asylbewerbern an den Grenzen von den Gerichten gekippt werden würden. Die Ausrufung einer nationalen Notlage, die das Brechen von EU-Regeln rechtfertigte, würde vor Gerichten kaum Bestand haben. Eigentlich dürften nach der Dublin-Regelung keine Asylbewerber auf dem Landweg Deutschland erreichen, weil unser Land ausschließlich von sicheren Drittstaaten umgeben ist, wo der Erstantrag vom Asylanten gestellt werden müsste. Aber daran halten sich unsere Nachbarn, namentlich Italien, nicht. So setzen CDU/CSU auf eine Dynamik, der sich letztlich auch die EU nicht verschließen kann – riskant.

  3. Lieber Klaus Plätzsch (und ich beziehe ein M. Käfer, denn ich teile auch seinen letzten Kommentar vorbehaltlos, nicht als Jünger, sondern als Verstehender!) –
    Die täglichen Fassungslosigkeiten, pausenlos von diesem Irren D. Trump (Präsident der USA…, ge- und auserwählt von einer Mehrheit) ) die wir allesamt fast im Stundentakt zur Kenntnis nehmen müssen, machen zunehmend sprachlos und lösen ärgste Befürchtungen aus. Denn selbst in Davos und auch im EU-Parlament huldigen nicht wenige diesem Narzissten, der alle verfassungsrechtlich fundamentierten Selbstverständlichkeiten (bisher) per Dekretflut wegwischt. Und er erntet auch noch Beifall.
    Insofern tut diese Aufrichtigkeit dieser Bischöfin gut, einfach nur gut. Und es muss auch aus unserer Kirche (EKD) und den Landeskirchen endlich klaren Signale kommen – wo bleiben diese?? Wie lange soll diese Schweigsamkeit noch anhalten, auch angesichts des derzeitigen Wahlkampfes, der nicht minder sprachlos macht.
    Wir reden auch mit unseren 8 Enkeln, fast alle bereits erwachsen und nachdenkend und es wird allen sehr bewusst, dass da etwas auf uns zukommen wird.
    Die multipolare Welt wankt gefährlich und die Demokratie holpert, holpert und es gilt nur noch: Ich zu erst!
    Danke Christian für Deinen Beitrag!! Mit partiell schweren Gedanken trotzdem ein hoffnungsstarkes Wochenende; mögen noch mehr Bischöfinnen, Bischöfe und andere aufstehen, denn es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit!!! Adieu -Jo.Flade

  4. Bei einem interreligiösen Gottesdienst hat Bischöfin Mariann Edgar Budde gestern Trump in dessen Beisein scharf kritisiert:
    „Sie hatte darin einen Tag nach Trumps Amtseinführung über Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus gesprochen, denen unter dem neuen Präsidenten die Abschiebung droht.
    Trump möge sich barmherzig zeigen, sagte die Bischöfin am Dienstag in ihrer Predigt. Kinder hätten Angst, dass ihnen die Eltern weggenommen würden.

    Die „sogenannte Bischöfin“ sei eine radikale linke Trump-Hasserin, postete der US-Präsident am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Plattform „Truth Social“. Viele Migranten kämen aus Gefängnissen und psychiatrischen Krankenhäusern und hätten in den USA Menschen umgebracht. Die USA erlebten eine „riesige Verbrechenswelle“. Budde und ihre Kirche schuldeten ihm eine Entschuldigung. Zudem sei der Gottesdienst sehr langweilig gewesen.“

    © ZDF.de https://ogy.de/hjrd

    Die 65-jährige Bischöfin, die seit 2011 diesen Rang in der Bundeshauptstadt bekleidet, sieht keinen Anlass, Trump um Verzeihung zu bitten, will auch weiterhin für ihn beten.

  5. in seinen Erinnerungen berichtet Fred Fred Grubel, jüdischer Jurist aus Leipzig, berichtet von einer gemeinsamen Berlinreise 1939 mit Carl Goerdeler: „In Gegenwart anderer Reisender im Eisenbahncoupé verkündete Goerdeler, dass es nur einen Weg gäbe, Deutschland zu retten: Hitler und seine ganze Entourage hinter Schloss und Riegel zu setzen und die Nazipartei und ihre SA- und SS- Kohorten zu verbieten.“

    1. Dr. Goerdeler war auch zunächst gegen einen Tyrannenmord, erklärte sich aber später mit dem Stauffenberg-Attentat einverstanden. Parallelen zum Thema dieses Threads verbieten sich.

  6. Dem Beitrag von Herrn Fersterra stimme ich absolut zu.
    Wir können in der Tat momentan nicht abschätzen, wie gefährlich die ersten 100 Tage des 47. Präsidenten der USA wirklich werden – für uns, unsere Wirtschft, die Ukraine, die Demokratie (insbesondere in Amerika), den fortschreitenden Klimawandel…

    Trump ist Narzisst, nach meinem Eindruck auch zunehmend altersverwirrt. Oligarchen haben größeren Einfluss auf sein Regierungshandeln, als „Check & Balance“; das erhöht das Risiko vor Irrationalem für die übrige Welt.

    Aber Herr Chrupalla war ja zu seiner Inauguration eingeladen, Frau Weidel durfte im Vorfeld mit Herrn Musk telefonieren und die 1,98 Meter des voraussichtlich nächsten Bundeskanzlers bereiten Herrn Trump wohl schon jetzt schlaflose Nächte. Deutschland ist also in einer vergleichsweise guten Lage….

  7. Und der ehemalige Malermeister, Anstreicher, Tapetenwechsler, auch rhetorisch bescheiden begabte Tino Chrupalla wähnte sich fast als erwünschten Adlatus dieses von Gott gewollten Präsidenten und de jure verurteilten Hexenmeister D.T. zu dessen Inauguration. Und doch dort im beginnenden goldenen Zeitalter unter brüllenden Massen in einem Stadion, die jetzt endlich FREIHEIT, WOHLSTAND, DEMOKRATIE wiedererstehen sehen und fühlen und Trump als den wahren Heilsbringer in sich groß werden lassen, spürt dieser Chrupalla: na, so war es eigentlich nicht gedacht, unter den Massen, weit vom Gottgewollten entfernt, eben nur Teil einer Masse. Ach Chrupalla: Selbstüberschätzung, Fehlinterpretation, Realitätsverlust, rechtsnational, stotternd – vielleicht wäre der Malerpinsel als praktisches Handwerkszeug doch besser ?
    Das Interview heute auf DLF mit Mertz zu Trumps seit gestern begonnener Präsidentschaft und zu dessen Umgang mit ihm – bemerkenswert… Eines steht jetzt schon fest: dieser Trumpler im Weißen Haus wird den Rest der Welt auf sehr harte Proben stellen und es dürfte interessant werden, wie sich die EU, DEU anschicken, diesem hochgefährlichen Wirrkopf auf den politischen Bühnen deutlich und energisch widersprechen und wirtschaftlich entgegnen können – wenn dies möglich ist. Und der Wahlkampf hier in unserem Land wird mit dieser 47. Präsidentschaft neue Dimensionen annehmen, ob dies gut und förderlich ist, nun ja…
    Christian: Du hast so recht mit Deinem Beitrag, nur eben die uns umtreibende Frage, die wir allesamt derzeit nicht beantworten können: was soll nur werden, wohin geht das alles und wer ist in vielerlei Hinsicht stark genug, diesem Antidemokraten, den um ihn gescharrten Technokraten, den Willfährigen in den USA die Stirn zu bieten?? Das alles macht sehr bedenklich!
    Ach ja – der Malermeister wird es richten, auch Beatrix v. Storch und na klar, Alice nicht minder, die sich unter falschem Namen versucht, in einem Hamburger Hotel einzuchecken.
    Oh Gott Leute, wohin sind wir nur geraten.
    Jetzt bin auch ich natürlich sehr gespannt, was uns wohl der Herr Schwerdtfeger auf all diese Probleme mit welchen Antworten diesen Blog kommentierend liefert – ich erwarte es mit hoher Spannung!! Guten Tag

    1. Das Grundproblem scheint mir: Wie können wir Menschen, die behaupten, grün sei schwarz, oder dunkel sei hell, oder 1+1=3, davon überzeugen, dass dies falsch ist? Die Lüge ist inzwischen so salonfähig geworden, dass damit Fakten nicht mehr konsensfähig sind. Mehr noch: Eine Lüge als Lüge zu bezeichnen, wird inzwischen als Einschränkung der Meinungsfreiheit denunziert. Argumentativ ist dem kaum beizukommen.

      1. Dass Trump sie belügt, wissen seine Wähler. Doch sie bewerten das positiv als Entertainment. Was aber werden sie sagen, wenn er seine Versprechungen – besonders auf wirtschaftlichem Gebiet – nicht einlösen wird?

        1. Das ist aus meiner Sicht nicht das Problem. Vielmehr zerstören die Trumps und Musks mit ihrer Waffe der Dauerlüge jede Möglichkeit, sich in einer diversen Gesellschaft auf der Basis menschlicher Werte zu verständigen und einen Konsens zu finden. Die Langzeitfolgen spüren wir auch bei uns schon. Gestern war ja zu sehen, dass selbst ein Konsens über die Art und Weise der Amtsübergabe nicht mehr gegeben ist. Da war ja nichts mehr von Anstand und Respekt zu spüren.

          1. Ein so kontinuierliches Lügen bringt es zwangsläufig mit sich, dass die Lügner am Ende ihre eigenen Lügen glauben. Dann wird es wirklich gefährlich.

          2. Leider nicht nur das. Sie verbreiten ja ihre Lügen als Wahrheit massenhaft – im konkreten Fall über Musk, Zuckerberg, Bezos u.a.. Wer dann diese Lügen weiter Lügen nennt und versucht, ihre Verbreitung zu stoppen, ist in den Augen der Lügner jemand, der die Meinungsfreiheit bedroht bzw. den Meinungskorridor einschränkt. Genau das hat Trump in seinen Reden getan. Er sprach von der Wiederherstellung der Meinungsfreiheit und meinte damit, dass er jetzt Bedingungen schafft, unter denen er ungehindert seine Lügen verbreiten kann.

  8. Wie kurios das US-Rechtsystem ist: Biden begnadigte präventiv frühere Staatsbedienstete und Kongressabgeordnete, darunter seinen früheren medizinischen Berater Anthony Fauci,
    und Mark Milley, den früheren Generalstabschef der Streitkräfte sowie Mitglieder, Mitarbeiter und Zeugen des Kongressausschusses zur Untersuchung des Sturms auf das Kapitol.
    Vielleicht legte Trump seine linke Hand nicht auf die Lincoln-Bibel und sein persönliches Exemplar, ein Geschenk seiner Mutter Mary Anne MacLeod aus dem Jahr 1955, weil es nicht die von ihm herausgegebene Bibel war.
    Die Trump-Bibel mit dem Titelzusatz »God bless the USA« kostet 60 $, produziert in China für 3 $…

  9. Langsam ist es heraufgezogenen. Und nun ist es da. Das Gewitter, dass Trumps Regierungsantritt bedeutet.
    Nachdem sich der künstlichen Nebel kaum gelegt hat, habe ich folgenden Gedanken:
    Das ROULETTE ist eröffnet. Und keiner (auch Trump selber nicht) kann wissen, wohin die Kugeln rollen.
    Nie waren erste 100 Tage deshalb so spannend wie die, die gestern begonnen haben. Es gibt so viele Unbekannte in diesem Spiel:
    • Die inneren Widersprüche der MAGA Bewegung. Bannon oder Musk – und ihre Leute? Trump oder Musk? Wer setzt sich durch? Wer wird rausgekegelt?
    • Was passiert mit der Wirtschaft, die im Augenblick in den USA gut aufgestellt ist? Eigentlich alle Experten sind sich einig, dass die von Trum geplanten wirtschaftlichen Maßnahmen schädlich sind für die US-Wirtschaft und von Nachteil für große Teile seiner Wählerschaft. Wie reagieren die, wenn die „goldenen Zeiten“ eventuell nicht anbrechen? Bleiben sie bei der Stange? Oder gibt es Absatzbewegungen?
    • Wie reagiert die Wirtschaft, wenn Trump seine Migrationspolitik durchsetzt? Bisher gab es in den USA eine parteiübergreifende Koalition von Unternehmern, die ein großes Interesse selbst an den illegalen Migranten hatte. Deshalb hat es ja auch nie konsequente Maßnahmen gegen diese von irgendeiner Regierung gegeben. Was geschieht, wenn Trump tatsächlich der Wirtschaft ihre Arbeiter wegnimmt?
    • Ich mutmaße daher, dass er von seinen Ankündigungen in Sachen Migration nicht alle umsetzen wird, was dann aber wiederum für viele seine Wähler eine große Enttäuschung wäre.
    • Greift immer noch das Naturgesetz amerikanischer Politik, dass ein Präsident schon nach kurzer Zeit seinen Glanz verliert und spätestens bei den Midterms die Quittung bekommt? Oder sind die Manipulationsmöglichkeiten jetzt schon so groß, dass dieser normale Effekt nicht mehr greift, weil die Menschen die Wirklichkeit gar nicht mehr erkennen können?
    Bis in diesen und vielen anderen Fragen Übersichtlichkeit einkehrt, bleibt uns nur, auf uns selber aufzupassen. Wir dürfen uns nicht von der Angst beherrschen lassen. Wir sollten uns auch davor schützen, uns von der Wut verseuchen zu lassen, die Trumps Politik auslöst. Wir sollten uns das Vertrauen in die Kraft der Wahrheit und Redlichkeit auf keinen Fall nehmen lassen, selbst wenn es zur Zeit erschüttert zu sein scheint.

  10. Was hatte es zu bedeuten, dass Melania einen Hut so tief im Gesicht trug, dass ihre Augen nicht zu sehen waren? Leuchteten sie nicht?

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