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Die andere Lesart

„Zeitenwende“ – ja, derzeit stürmen alle angestauten Probleme in ihren Konsequenzen auf uns ein: Energiekrise, Klimawandel mit immer mehr Unwetterkatastrophen, galoppierende Inflation und  Interventionskriege wie der Russlands gegen die Ukraine. Er kann sich jederzeit zu einem 3. Weltkrieg ausweiten. Doch diese Krisen sind nicht erst mit dem 24. Februar 2022, dem Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, ausgebrochen. Sie hatten schon vor Jahren, Jahrzehnten deutliche Ansagen. Doch die wurden weitgehend verdrängt – von den meisten Parteien und einem großen Teil der Bevölkerung. Dabei gab es ausreichend Warnsignale:

  • Wenn die Energieversorgung nicht rechtzeitig auf erneuerbare Energiequellen, insbesondere Sonne und Windkraft, umgestellt wird, wird der Energiebedarf mit fossilen Energien allein nicht mehr gedeckt werden können – auch wegen der damit verbundenen globalen Umweltschäden.
  • Die enormen Geldmengen, die seit 2008 zur Bewältigung der Finanzkrise und der Coronapandemie ausgegeben wurden und werden, führen fast zwangsläufig zur Inflation. Wir leben über unsere Verhältnisse, ohne auf die Warnsignale der Krisen rechtzeitig reagiert zu haben.
  • Der Klimawandel beschert uns jedes Jahr zunehmend mehr Hitzeperioden mit Dürren und Flächenbränden, Überschwemmungen und Orkane mit Zerstörungen unvorstellbaren Ausmaßes.

All das bestimmt auch ohne den Ukrainekrieg unseren Alltag, einschließlich der Corona-Pandemie, die wir noch immer nicht als Weckruf verstanden haben: Die Schöpfung wehrt sich! Und jetzt ist Krieg in Europa. Markiert er aber eine „Zeitenwende“? Oder ist er das Ergebnis einer globalen Politik, die die Zeitenwende von 1989/90 ignoriert hat? Man könnte die Geschichte der vergangenen 30 Jahre auch so lesen: Nachdem es durch eine zähe Friedenspolitik und durch friedlich verlaufene Revolutionen in Staaten des Warschauer Paktes gelungen ist, die Spaltung Europas zu überwinden, haben die Großmächte wie Russland und die USA, aber auch die EU ganz bewusst nicht an die Erfahrung friedlicher Transformation von Gesellschaften angeknüpft, um gegenwärtige Konflikte zu lösen. Für mich ging schon vom Irakkrieg 1991 ein klares Signal aus: Konflikte sollen in Zukunft nicht durch mühsame Friedensprozesse gelöst werden, sondern Interessen werden wieder und weiter mit militärischer Interventionspolitik durchgesetzt. Das Modell einer europäischen Friedensordnung nach 40 Jahren Kalter Krieg soll sich nicht wiederholen. Es wird weiter und wieder auf Krieg gesetzt. Damals, im Januar 1991 schwenkte auch die Bundesregierung auf diese Altorientierung der internationalen Politik ein: Finanzminister Theo Waigel (CSU) meinte, die deutsche Einheit aus der Portokasse bezahlen zu können; aber für den Irakkrieg stellte er 17 Milliarden D-Mark zur Verfügung. Seit dieser Zeit hat es keine strategisch angelegte, auf unbedingte Kriegsvermeidung ausgerichtete Friedenspolitik für die Krisenherde dieser Welt gegeben – weder in Europa noch im Nahen Osten. Dabei wäre ein auf Jahrzehnte angelegter Befriedungsprozess „Konferenz für Frieden und Zusammenarbeit im Nahen Osten“ vonnöten gewesen. Dass dies nie ernsthaft betrieben wurde, führte auch zu dem Desaster des Krieges in Afghanistan. Auch mangelte es zunehmend an einem fairen Interessensausgleich zwischen NATO und Russland. Und zu schlechter Letzt: Auch wurden alle Warnungen des „Club of Rome“ seit 1989/90 missachtet.

Wenn nun behauptet wird, eine blauäugige Appeasementpolitik Europas, insbesondere Deutschlands, gegenüber Russland habe Putin zu seiner aggressiven Kriegspolitik ermuntert, dann ist das mehr Propaganda als politische Realität. Dass Deutschland sich energiepolitisch von Russland immer abhängiger gemacht hat, liegt vor allem an der Verweigerung der Bundesregierungen bis 2021, die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen entschlossen voranzutreiben. Man hat vor allem die Solar- und Windkraftindustrie ausgebremst. Allein in Ostdeutschland sind nach 2010 80.000 Arbeitsplätze in der Solarindustrie vernichtet worden (wird kaum diskutiert). Man hatte die Subventionen eingestellt und die Solarindustrie nach China auswandern lassen (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Solarindustrie-im-Klima-Labor-Ohne-China-ist-die-Energiewende-gestorben-article23229776.html) . Genauso hat man die Windkrafterzeugung fast auf Null gefahren. Es gab ja genug billiges Gas. Um es deutlich zu sagen: Nord Stream 2 hat weniger mit Putin-Kumpanei, als vielmehr mit dem bewussten Hinauszögern der Energiewende zu tun. Das fällt uns jetzt auf die Füße. Diese Energie-Abhängigkeit und die Abwesenheit einer neu auszutarierenden europäischen Friedensordnung haben Wladimir Putin mit dazu ermutigt, in das schreckliche Verbrechen des Ukrainekrieges mit seinen unfassbaren Zerstörungen einzusteigen.

Nun ist die Frage: Wie kann der Krieg, wie kann das Verbrechen, können das Morden und Vernichten beendet werden? Sicherlich nicht dadurch, dass er täglich mit neuen Waffen gefüttert wird, ohne dass damit ein Ende des Schreckens in Sicht kommt. Jenseits des Selbstverteidigungsrechtes der Ukraine müssen wir nüchtern sehen: Die Ziele der Ukraine, Russland insofern zu besiegen, als dass die russische Armee aus allen Gebieten des Staatsgebietes der Ukraine zurückgedrängt wird, lässt sich nur erreichen, wenn die NATO-Länder Russland den Krieg erklären. Doch das will – derzeit – keiner. Gott sei Dank! Dennoch bergen das gigantische Aufrüstungsprogramm der NATO-Staaten und die Unberechenbarkeit des Despoten Putin die Gefahr, dass es jederzeit zum heißen Krieg zwischen Russland und NATO-Staaten kommen kann, der dann auch – man möchte kaum daran denken – atomar geführt werden kann. Um das zu vermeiden: Was bleibt anderes, als auf Verhandlungen zu setzen? (siehe auch den Appell „Waffenstillstand jetzt!“ https://www.zeit.de/2022/27/ukraine-krieg-frieden-waffenstillstand) Wir sollten dabei auch im Blick haben, dass die immensen Militärausgaben in den nächsten Jahren und die Kosten dieses Krieges in den europäischen Gesellschaften enorme Einschränkungen in der Sozialpolitik zur Folge haben werden – von den weltweiten Folgen für die Ernährung in den Hungergebieten ganz abgesehen. Gesellschaftspolitische Verwerfungen sind absehbar.

Aus diesen Gründen läuft die tägliche Polemik gegen all diejenigen, die für Verhandlungen plädieren und sich des „Pazifismus“-Vorwurfs ausgesetzt sehen, ins Leere. Wer für Verhandlungen eintritt, wer das Aufrüstungsprogramm der NATO und der Bundeswehr für falsch hält, der verharmlost nicht die Gefährlichkeit von Putins Kriegspolitik. Nur: Russlands nationalistische Gewaltpolitik ist nicht singulär. Dass Großmächte wie die Vereinigten Staaten, Russland, China ihren sog. „Vorhof“, also angrenzende Länder „clean“ halten wollen, ist nichts Neues. Gerade die USA haben diese Art von Gewaltpolitik seit Jahrzehnten in Mittel- und Lateinamerika praktiziert und unzählige Militärdiktaturen gegen demokratische Aufbrüche gewaltsam implementiert und geschützt – man denke nur an Chile 1973, als durch einen vom CIA lancierten Putsch das faschistische Pinochet-Regime an die Macht kam. Diese Art von militärischer Interventionspolitik ist all den Ländern, die sich derzeit nicht einreihen in die Sanktionspolitik gegen Russland, sehr bewusst. Darum ist aber auch die Rückkehr zum Kalten Krieg während des heißen Ukrainekrieges so fatal. Denn damit sind weitere kriegerische Auseinandersetzungen vorprogrammiert – und auf der Strecke bleibt all das, was jetzt dringend geboten wäre: Klimaschutz, Energiewende, soziale Gerechtigkeit im eigenen Land wie weltweit. Es besteht aller Grund, einen grundsätzlich pazifistischen Ansatz von Politik nicht verstummen zu lassen. Im Gegenteil: Er ist nötiger denn je, um aus den tödlichen Sackgassen militärischer Gewaltpolitik herauszukommen. Mit Naivität hat das wenig, aber mit einer anderen Lesart der Ereignisse sehr viel zu tun.

26 Antworten

  1. Ja, man muss gegen die aussichtslose Kriegspolitik protestieren, aber man musste auch 2020-2021 gegen die aussichtslose Lockdown-Politik protestieren – die hat auch zu schlimmen wirtschaftlichen Folgen geführt, und hat Armut und Not in aller Welt massiv verschärft. Leider haben Sie immer wieder Aufrufe GEGEN solche völlig berechtigten Proteste unterstützt – kommt von Ihnen dafür mal eine Entschuldigung? Dass die „Maßnahmen“ offenbar wirkungslos waren, hat jetzt ja sogar der Regierungsbericht von Allmendinger und anderen festgestellt – und das konnte man schon seit dem Sommer 2020 sehen, wenn man sich gut informiert hat. Ich kann verstehen, dass Sie damals verwirrt waren und sich nicht direkt an den Anti-Lockdown-Protesten beteiligen wollten. Aber wer für Demokratie ist, darf nicht die demokratischen Proteste anderer (die vielleicht etwas mehr von der Sache verstehen) verhindern wollen, oder?

  2. Hallo Herr Wolff,

    In Ihrem jüngsten Beitrag sprechen Sie ein wichtiges Thema an: Superintendent Richter war sicher ein umsichtiger Mann, sah die wertvollen Impulse seiner Kirche, aber auch die schwachen, die ratlosen Stellen und er war einer jener Theologen, die sehr unvoreingenommen Neues aufnehmen wollen. Mit dieser Offenheit und ehrlichen Umsicht wird er mir in Erinnerung bleiben.

    Eine seiner Äußerungen haben Sie hier zum Anlass genommenauf, auf bestimmte Defizite heute hinzuweisen und Richtungen einer notwendig Veränderung zu markieren.

    Sicher ist an jedem Ihrer Spiegelstriche etwas dran, aber aus meiner Sicht muss man bei der Analyse in jedem dieser Felder noch präziser werden und ich bin der Meinung, dass EIN Versagen der Kirche in besonderer Weise für die gegenwärtige Situation verantwortlich ist, der eklatante Mangel an glaubwürdiger Theologie und theologisch begründeter Verkündigung.

    Aber lassen Sie mich mit den Strukturen unserer Kirche beginnen, die vermutlich immer weniger zum Pfarrdienst heute ermutigen:
    Die evangelische Kirche in Deutschland gliedert sich in 20 einzelne Landeskirchen, größer als die Zahl der Bundesländer. Jede Pfarrperson gehört einer bestimmten Landeskirche an und es ist wohl äußerst schwierig, diese Zugehörigkeit zu wechseln. Das geschieht in einer Umgebung, in der normale Fachkräfte sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in der EU beruflich relativ frei bewegen können. Als Pfarrperson „gehören“ sie aber ein Berufsleben lang einer einzigen Landeskirche. Diese Struktur führt zu einer maximalen Undurchlässigkeit mit den hieraus folgenden Konsequenzen: Schmoren im Eigenen, Netzwerke und Beziehungen innerhalb einer Landeskirche sind oft wichtiger als Kompetenz. Man kennt sich.
    Das alles geschieht in einer Zeit, in der es immer selbstverständlicher wird, örtlich flexibel sein zu wollen und oft flexibel sein zu müssen.
    Wer möchte sich als junge(r) Theologe/Theologin darauf einlassen, dass er/sie ein Berufsleben lang an die Grenzen einer Landeskirche gebunden ist? Das ergibt zwangsläufig eine Auslese, bei der diejenigen besondere Vorteile haben, bzw. besonders angezogen werden, die immer „lieber zu Hause“ bleiben. Will die Kirche eine solche Auslese?

    So ist es in vielen anderen Bereichen auch: Die Kirche pflegt ein Inselleben, auch eine Inselsprache. Wer kennt allein nur die Titel der Leitenden Geistlichen innerhalb der EKD? Es gibt Bischöfe, Superintenden, Kirchenpräsidenten, Pröpste, Dekane, Generalsuperintendenten, Regionalbischöfe, Ratsvorsitzende, Präsidies usw usw. , noch dazu mit ganz unterschiedlicher Bedeutung der Titel in den einzelnen Landeskirchen. So ist ein Propst in der EKBO etwas ganz anderes als ein Propst in der EKHN.
    Die Landeskirchen in Deutschland sind verbunden in dem Zusammenschluss zur Evangelischen Kirche in Deutschland EKD. Aber es gibt auch einen Extra-Zusammenschluss der unierten evangelischen Kirchen und noch einen der lutherischen Landeskirchen und einen Zusammenschluss der reformierten Gemeinden Deutschlands. Außenstehende werden sich fragen: Was soll das?

    Das Inselleben der Kirche wird auch darin deutlich, dass sie sich oftmals überaus schwer tut, in einer partnerschaftlichen Haltung auf gleicher Augenhöhe zu kooperieren.

    Das gravierendste Defizit der Kirche, wie ich finde, ist indes ihr eklatanter Mangel an glaubwürdiger Theologie und Verkündigung.
    Ich möchte hier nicht zu einer Pfarrerschelte ausholen, aber Predigten verkümmern immermehr zu theologischem Small Talk: Oft nimmt jemand einen Vers aus NT oder AT, erzählt ein wenig von eigenen Geschichten, nicht selten wird nebenbei galant der hohe soziale Status der eigenen Familie oder die besondere eigene Bedeutung mitgeteilt, und deutet mit all dem, im Stile einer einfachen Übertragung, die Gegenwart „im Licht der biblischen Botschaft.“
    Eine Reflexion des fast 2000 jährigen Abstands, des Charakter historischer Erzählungen als Verkündigung, eine fundierte Auseinandersetzung mit dem was uns heute vom Damals trennt, eine Reflexion des Verhältnisses von NT zu AT, etc. etc., findet immer weniger statt.
    Kurzum, es fehlt Theologie.

    Oft hören wir in Predigten von Einzelaussagen, die nicht zusammenstimmen und kein glaubwürdiges Gottesbild ergeben, z.B.
    Die Allmacht Gottes und die Gottlosigkeit/Machtlosigkeit Gottes in der Welterfahrung.
    Das Wesen Gottes als Liebe und die Tragik der Lieblosigkeit seiner Schöpfung.
    Auch die Behauptung, dass Gott das Leben von Menschen führe, endet in drastischen Aporien: Wenn ein Gott das tun würde, warum führt dieser Gott dann die einen in den Abgrund und die anderen in ein wohliges Leben? Womit hätte jemand diese Vorsehung als Fluch oder Segen verdient?
    Darauf haben Predigende kaum eine Antwort und behaupten oftmals, die Aporie müsse man aushalten, als ob logische Widersprüche durch „aushalten“ beseitigt werden könnten.

    Manche nehmen für sich in Anspruch, Gott ganz nahe zu sein. Welchem Gott denn, dem Gott, der Liebe ist, oder dem, der angeblich verborgen dunkel sein soll? Was verdient es denn überhaupt „Gotteserfahrung“ genannt zu werden?

    Es wäre eine zentrale Aufgabe der Kirche eine glaubwürdige Theologie zu formulieren, eine Theologie, die hilft zu verstehen, eine Theologie, durch die Gott glaubwürdig verstanden werden kann. Stattdessen finden wir weit auseinanderliegende Deutungen. z.B.:
    In der gegenwärtigen Situation sehen wir einen maximalen Spagat in der Beurteilung angemessener Handlungen gegenüber der putinrussischen Agression in der Ukraine. Das Spektrum reicht von der Zustimmung zu Waffenlieferungen bis hin zur strikten Ablehnung einer solchen, gar mit dem Hinweis des Friedensbeauftragten, einem Bischof, dass man „manchmal einfach nur in der Zuschauerrolle“ bleiben müsse. An anderer Stelle Ihres Blogs wissen Sie von meiner eindeutigen Haltung, hier kommt es mir auf den grundsätzlichen Grad der theologischen Begründung an.

    All die Stellungnahmen werden oft ohne vertiefte theologische Reflexion vorgetragen, sie sind Meinungen, die ohne theologische Tiefe auch keine Richtschnur sein können. Das ist das Gegenteil von dem was Kirche doch gerne tun möchte, „Orientierung“ geben zu wollen. Ohne eine Rückkehr zur theologischen Reflexion ist die Kirche ohne Kraft. Ich wundere mich nur, dass Theologen partout keine Theologie treiben möchten und denken, dass Sie modern seien, wenn sie mit nicht allzu tiefgründigen Reflexionen meinen, überall in der Welt und zu der Welt das Wesentliche sagen zu können. Da ist viel Hybris, aber auch eine Vergessenheit der eigenen, der theologischen, Aufgabe.
    Und wenn es intellektuell schwierig wird, flüchten sich viele in Gottes Geheimnis. Na ja.

    Oft zeigt das eher die Orientierungslosigkeit der selbsternannten Orientierungsbeauftragten.
    Eine glaubwürdige Theologie und die Verkündigung eines glaubwürdigen Gottesglaubens kann wohl durch nichts anderes ersetzt werden, durch keine noch so flotte „Auf-die-Menschen-zugehen-Methode“
    Dieser theologische elementare Dienst für den Glauben findet indes keine wirkliche Beachtung.

    Gelegentlich habe ich Predigten von Eberhard Jüngel gehört oder gelesen. Man konnte ihm folgen und es war, als wäre auch ein Gott da, nah, gegenwärtig, wenn er sich in einem klaren aporiefreien Denken bemüht hat, Gott zur Sprache zu bringen.
    Diese Erfahrung fehlt mir. Warum soll ich dann in einen Gottesdienst gehen? Um widerum nichts Neues zu hören?

    Das Problem der Kirche ist in erster Linie das Versagen in Ihrer Kernaufgabe, der Verkündigung eines glaubwürdigen Glaubens, die Rede von Gott, so, dass ein Gottesglaube glaubwürdig verstanden und gelebt werden kann.

    In meinem Zusammenhang spüre ich meist sehr gut, wenn mir ein anderer Mensch, ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin, ein Kollege/Kollegin, mir wirklich etwas zu sagen hat. Dann reden Menschen frei, überzeugt, offen, authentisch, in einem Wort: echt. Das spürt man.

    In der Kirche spüre ich oft viel Unechtes: Gebete werden abgelesen, die Gebete sind vorher wohlgeformt, allumfassend usw. usw. Ist das echt? Ist das menschlich? Predigende trauen sich kaum, eigene Gedanken zu äußern, nur das, was sie vorher schön klingend aufgeschrieben haben. Das wirkt dann oft sehr unecht und verklemmt, weil man spürt, dass jemand ganz viel zu sagen haben will, aber doch wieder in Formeln endet.
    Beim Segen hörte ich oft eine Leierstimme, aber keine Stimme, die mich umarmt, die mir etwas geben will. Evangelische Gottesdienste sind nicht selten erschreckend geistlos, spürbar gottlos. Ich möchte das keinem Predigenden persönlich vorwerfen, aber es zeigt einfach die theologieferne und geistlose Kultur der evangelischen Kirche

    Ja, ich bin der Meinung, dass man in katholischen Gottesdiensten wenigstens spürt, dass es einen Gott gibt.

    Und ich weiß garnicht, ob noch viele in der evangelischen Kirche wissen, dass der Glaube aus dem Wort kommt. Es können nicht viele sein, sonst müsste man ja sehen können, wie in Zeiten schwindender Bedeutung des Glaubens, um eine Theologie gerungen wird, die zu Worten führt, die glaubwürdig genannt zu werden verdienen.

    Martin Haberland

  3. Eigentlich wollte ich nur ganz brav an „meinem“ Bratwurststand stehen (obwohl ich Bratwurst gar nicht sonderlich mag), durch die Fensterscheibe ins französische Gourmetrestaurant schauen, um dem polternden Dauergast aus dem Weg zu gehen.
    Aber die Kombination aus „zu Ende denken“ (Haberland) und „umfangreiche Rüstung … ist sinnvoll“ (Schwerdtfeger) brennt dann doch zu sehr unter den Fingernägeln.
    Bedeuten diese Wortmeldungen etwa, dass es vielleicht nicht (nur) die „Appeasement-Politik des Westens“ war, die Putin zu seiner Aggression eingeladen hat, sondern die Ukraine selbst (Mit-) Schuld am russischen Überfall trägt, weil sie, im Vertrauen auf Sicherheitsgarantien, atomar abgerüstet und damit ein wesentliches Drohpotenzial (ohne Not) aufgegeben hat?
    Den aktuellen Blogbeitrag (und auch die vorherigen) von Christian empfinde ich als sehr bedenkenswert. Wer ihn ohne Scheuklappen liest, findet darin absolut keine Anhaltspunkte für die ihm unterstellten Folgen seines „aktiven“ Pazifismus (Vergewaltigung als Waffe hinnehmen, die Ukraine zur Kapitulation auffordern usw).
    Ich selbst bin wohl ein wenig „militaristischer“ eingestellt, plädiere in der konkreten Kriegssituation für die Lieferung aller von der Ukraine geforderten Waffen (um einen Status quo ante 24.2.22 zu erreichen), vor allem aber für die konsequente und rasche Umsetzung aller wirtschaftlichen Sanktionen (keine Salami-Taktik mehr!) gegenüber Russland – auch wenn diese uns zeitweise erheblich schaden können.
    Putin als Person kann m.E. nicht mehr realistisch Teil von vertrauensvollen Friedensgesprächen sein oder werden! Das ist allerdings etwas anderes, als H. Schwerdtfegers Behauptung, ich vertrete „die unsinnige These, dass man mit Putin nicht mal reden dürfe“…
    Er ist in Bezug auf mich offenbar auch überzeugt: „Jeder Ihrer Beiträge trägt nichts zur inhaltlichen Diskussion über das jeweilige Thema bei, sondern beschäftigt sich eben immer nur mit meiner Person. Das zeigt leider Ihre ganze Unsicherheit, Ihre Komplexe, Ihre Unkenntnis“. Diese narzisstische Sicht macht mir den Diskurs mit ihm definitiv unmöglich. Er scheint mir in seiner eigenen Welt gefangen, liebt die Provokation, besser die Diskriminierung seiner Gesprächspartner*innen (z.B. Jo. Flade, Klaus Plätzsch).
    Siehe auch seine stets wiederholte Behauptung, alles was von ihm komme, seien logische und sachliche Argumente, während praktisch alle anderen nur mehr oder weniger dumme, bzw. unbegründete Aussagen träfen…

    1. „konsequente und rasche Umsetzung aller wirtschaftlichen Sanktionen (keine Salami-Taktik mehr!) gegenüber Russland – auch wenn diese uns zeitweise erheblich schaden können.“
      _____________________________________________________________________

      Vielleicht dreht auch Wladimir Wladimirowitsch nach der Wartung von Nordstream 1 den Gashahn nicht wieder auf – ganz in Ihrem Sinne, lieber Herr Käfer.

  4. Ihr emotionaler Aufschrei (2. Juli, 15.02h; wenn ich das mal so nennen darf), Herr Wolff, ist menschlich nachvollziehbar; politisch logisch ist er nicht.
    Die höchsten Subventionen werden in unserem Lande im sozialen Bereich gezahlt (Kranken- und Rentenkassen zB). Ein großer Teil der Subventionen im Rüstungsbereich wurden (und werden, soweit es ihn bei uns überhaupt noch gibt) aus arbeitsmarktpolitischen Gründen gezahlt (zB Bau von gleichartigem Gerät in verschiedenen Produktionsanlagen, um Arbeitsplätze zu erhalten); im übrigen gehört die Rüstungsindustrie natürlich in den dualen Bereich, der auch für „zivile“ Projekte wertvoll ist. Rüstung ist zwar teuer (wie vieles andere auch), aber die sehr restriktive deutsche Exportpolitik macht sie natürlich noch teurer.
    Rüstungsgüter sind in Produktion und Anwendung nicht klima- und umweltschädlicher als der gesamte Autosektor und viele andere industrielle Bereiche – der Donbass zB ist sicher nie ein herausragendes Beispiel von Umweltfreundlichkeit gewesen. Das E-Auto ist, bezogen auf Herstellung und Entsorgung, eher eine schmutzige Angelegenheit. Die Atomindustrie dagegen – angesichts, wie ausgeführt, des bereits seit Jahrzehnten vorhandenen qualitativen Problems der Endlagerung, das durch Verlängerung von Laufzeiten nur unwesentlich und nur quantitativ vergrößert würde – ist sauberer bei der Stromproduktion.
    Die Aussage „Hochrüstung ist Krieg erzeugend“ ist so nicht haltbar, weil das Problem komplizierter ist, als es der polemische Kampfbegriff „Hochrüstung“ vermuten läßt (den ja deswegen auch nur die verwenden, die inhaltlich nichts davon verstehen, denn wer definiert die Grenzlinie zwischen notwendig und „hoch“). Richtig ist: Umfangreiche Rüstung gegen alle möglichen Formen und Stufen einer Aggression ist sinnvoll, um Eskalationen nicht zu automatisieren; Rüstung schützt vor diesen Aggressionen, wenn sie auf Flexibilität und Eingrenzung von Konflikten bezüglich der Geographie und der Intensität ausgerichtet ist. Und: Rüstung ist nunmal in der Welt – die sogenannte „atomfreie Zone“, überhaupt waffenfreie Zonen, sind Illusion und Realitätsverweigerung.
    Und das Finanzargument? Ja, Rüstung ist teuer und im Idealfall eine Investition, die dafür ausgegeben wird, daß das teure Produkt NICHT eingesetzt wird, was allerdings nicht bedeutet, daß es deswegen nicht einen wichtigen Zweck als Instrument der Politik erfüllte. Flüchtlingslager sind auch teuer, Hilfen an arme Länder sind auch teuer – alles verbranntes Geld im Sinne der Verlängerung von Problemen und nicht deren Lösung und dennoch notwendig. Es ist nicht einsehbar, warum Schutz von Menschen VOR Krieg und Vertreibung durch Rüstung und Verteidigungsbereitschaft auf allen Ebenen eines möglichen Angriffes eine grössere „Geldverschwendung“ sein sollte, als die genauso berechtigte, aber ebenso verschwenderische Geldverbrennung NACH der Vertreibung von Menschen. Und die Vertreibung von Menschen wird nicht durch Rüstung, sondern durch Diktatoren, Intoleranz und Rechthaberei oder (wirtschaftliche, soziale, etc) Schieflagen ausgelöst.
    Ein chinesisches Gleichnis besagt, daß wenn man einem Bettler einen Fisch gibt, er für einen Tag versorgt ist. Gibt man ihm dagegen eine Angel, so ist er für sein Leben versorgt. Zwei Dinge sagt uns das: Geld für Konsum ist verbrannt, während Geld für Vorsorge richtig angelegt ist (eben auch für Friedensvorsorge durch Wehrhaftigkeit). UND: Die Würde des Menschen verlangt, daß er selbst was tut, um sich zu schützen und zu versorgen – und sich nicht in Abhängigkeit von anderen begibt und zu deren Spielball macht.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Genau, lieber Herr Schwerdtfeger, nicht zum Spielball der mächtigen, weltweit agierenden Rüstungslobby werden und sich in Abhängigkeit derer bringen lassen, die nur in militätischer Intervention das Heil sehen – das ist unsere politische Aufgabe!

  5. Lieber Pfarrer Wolff!

    Ich verstehe und teile Ihre Sehnsucht, die Sie mit dem Wort „Verhandlung“ zur Beendigung des Überfalls Russlands verbinden. Ja, in der Sehnsucht auf ein Ende des menschlichen Leids in der Ukraine – lieber heute als morgen – sind wir miteinander verbunden. Allein in der Frage des Weges liegen wir diametral über Kreuz. Verhandlungen fallen nicht vom Himmel – sie finden statt, wenn beide Seiten etwas verlieren könnten, soweit sie sich nicht an den Verhandlungstisch setzen. Derzeit ist vollkommen evident, dass Putin (noch) überhaupt kein Interesse hat zu verhandeln. Er ist überzeugt, auf dem Schlachtfeld erst noch Fakten schaffen zu müssen und (!) zu können. Ich bin ganz und gar bei den Feststellungen von Herrn Haberland.

    Ich schätze Ihr grundsätzliches Plädoyer für Verhandlungen, trete meinerseits jedoch dafür ein, auch eine Situation zu schaffen, in der es für Herrn Putin dringenden Sinn macht, von einer weiteren Anwendung militärischer Gewalt tatsächlich Abstand zu nehmen. Dafür muss für ihn als conditio sine qua non die Gefahr signifikant steigen, dass die russische Armee ihre territorialen Besatzungsziele in der Ukraine nicht erreicht, okkupiertes Gebiet in Teilen auch wieder verliert und das Land ökonomisch und militärisch so weit aufgerieben wird, dass am Ende auch der Machtapparat Putins in Russland ins Wanken kommen könnte.

    Wie schon früher in diesem Blog geschrieben, reflektieren Sie bitte ernstlich die für Sie vielleicht im ersten Blick abstrus erscheinende Konstellation, dass diejenigen, deren Position im Ergebnis einem Plädoyer dafür entspricht, einen überfallenen Staat militärisch wehrlos zu halten und sich in der Folge als „nackter Mann“ an den Verhandlungstisch setzen zu müssen, nicht die sind, die Europa einer durchgreifenden Friedenslösung am nächsten bringen.

    Bitte tauchen Sie auch ein in das Wissenschaftsgebiet der sog. Spieltheorie, um zu verstehen, was gute Konfliktlösungen begünstigt und was gar zum Gegenteil führt. Um in der aktuellen Lage einer Friedenslösung näher zu kommen, braucht es – so schmerzlich es ist auszudrücken – mehr Waffen! Gut, dass sukzessive (wenn auch bedauerlich spät und in quälend langsamen Erkenntnisprozessen) auch der Bundeskanzler erkannt hat, dass – in der Situation, in die Putin Europa hineinmanövriert hat – der Zweck die gewählten Mittel heiligt und umgekehrt die Beschränkung auf den Einsatz nur heiliger Mittel zu sehr unheiligen Ergebnissen führen wird!

    Dank auch den Politikberatern, die die Entscheidungsträger in Washington, London, Paris, Berlin u.a. sukzessive offenkundig weggebracht haben von illusionären Pfaden zur Beendigung des Krieges in Europa.

    Im Ziel allen Tuns engstens verbunden und über die Wege dorthin im Streit,
    grüße ich Sie herzlich, Ihr Jost Brüggenwirth

    1. „Derzeit ist vollkommen evident, dass Putin (noch) überhaupt kein Interesse hat zu verhandeln.“
      _______________________________________________________________

      Typisch wie Putin das Telefonat mit Macron 4 Tage vor Kriegsbeginn beendet:als dieser ein Treffen mit Biden anregt:

      „Um dir nichts zu verheimlichen, ich wollte jetzt Eishockey spielen gehen und ich spreche aus der Sporthalle zu dir, bevor es mit dem Training losgeht. Ich rufe erst meine Berater an.“

  6. Es freut mich sehr, Herr Wolff, daß Sie inhaltlich auf meine Anmerkungen eingegangen sind. Sie heben sich damit diesmal wohltuend ab von Ihren Unterstützern am Batwurststand.
    Ich teile Ihre Argumente nicht, aber ich erkenne sie an. Sie sollten jedoch nicht jeder populistischen Medienbewertung oder jeder Selbstdarstellung der unendlich hohen Zahl von Politikwissenschaftsprofessoren in den Medien kritiklos folgen. Wechselnde Allianzen entsprechend den sich weiter entwickelnden politischen Lagen sind ein völlig normaler Zustand in der Geschichte und auch der Politik, die ja schließlich INTERESSEN zu verfolgen hat. Daß also die USA den Irak in einer bestimmten Lage unterstützt, ihn dann später bekämpft haben, ist normal. Die Medien und irgendwelche Professoren rechtfertigen sich durch die Sensation – Normalität ist keine Sensation.
    Daß Sie sich zu Streitkräften als notwendig bekennen, freut mich, weil es Realitätssinn erkennen läßt. Ihr Problem bleibt aber, daß Sie ohne jede Sachkenntnis auf diesem Gebiet von „gigantischer Hochrüstung“ und ähnlichem sprechen. An anderer Stelle fordern Sie sinngemäß, man dürfe nur das notwendige Minimum an Rüstung haben. Draghi hat in anderem Zusammenhang mal von „what it takes“ gesprochen. Wenn Sie glauben, dieses „what it takes“ nach Qualität oder Quantität bewerten zu können, dann überschätzen Sie sich wohl. Gerade Ihr Argument in der augenblicklichen Lage ist ja Beweis hierfür: Sie stellen nicht zu Unrecht fest, daß der Westen durch seine Waffenlieferungen den UKR-Krieg eher füttert als zu einer Lösung bringt. Man bräuchte eben in der Tat mehr – aber man traut sich nicht.
    Und das ist auch die Schwäche Ihres Arguments unter 4.: „ … militärische Gewaltanwendung auf das absolute Minimum zu beschränken und alles zu vermeiden, was Kriege entstehen lassen kann“. Wollen Sie dieses Minimum definieren und können Sie es? Sind nicht Sie es, der sagt, Putin ist der Bösewicht und wie hätte man also „vermeiden“ können, daß der Bösewicht zuschlägt. Es gibt ja genau hier im blog von Ihren Unterstützern die unsinige These, daß man mit Putin nicht mal reden dürfe – wie also „vermeiden“?
    Und was das „schwafeln“ angeht: Es ist eben so, daß Sie immer diffuse Vokabeln verwenden, „Minimum“, „möglichst wenig“, „Friedenstrategie“ (ohne inhaltliche Beschreibung), etc, – alles unangreifbar, aber nichtssagend. Im übrigen haben Sie vor nicht allzu langer Zeit einem etwas simplen Kommentar eines Mitdiskutanten freudig zugestimmt, der mir zu viel Länge vorwarf: Ein ziemlich gleicher Vorwurf, finden Sie nicht?
    Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Nur eine Anmerkung: Der Rüstungssektor ist nicht nur Menschen, sondern auch Geld vernichtend. Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der so unkontrolliert subventioniert wird, wie die Rüstungsindustrie. Darüberhinaus sind Rüstungsgüter in ihrer Produktion und vor allem Anwendung Umwelt-, Klima-, Menschenleben vernichtend. Dass diese Güter auch nach Jahrzehnten nicht etwa eingemottet, sondern weiter verwendet werden, zeigt der aktuelle Krieg. Hochrüstung ist Krieg erzeugend und Krieg treibend. Darum ist es so fatal, dass derzeit Rüstungsprogramme auf den Weg gebracht werden, die von uns allen bezahlt werden müssen – die aber, und das ist viel schlimmer, den Krieg als Institution und Mittel der Politik stärken. Dieses einfach als gegeben hinzunehmen, bin ich nicht bereit! Und ich kann nur hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger hier Widerspruch einlegen. Christian Wolff

      1. „Dass diese Güter auch nach Jahrzehnten nicht etwa eingemottet, sondern weiter verwendet werden, zeigt der aktuelle Krieg.“
        ______________________________________________________________

        Schlimm genug, dass die Ukraine auf selbstmörderische T 72-Panzer und Geschütze aus den 80er Jahren aus eigenen Beständen bzw. Osteuropa angewiesen ist.

  7. Wenn hier bis zum Urschleim zurückgegangen wird:
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    „Finanzminister Theo Weigl (CSU) meinte, die deutsche Einheit aus der Portokasse bezahlen zu können;“
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    Er landete aber schnell auf dem Boden der Tatsachen:

    „Waigel: Die Wissenschaft, ein bekanntes Institut in Deutschland, hat die Produktivität der DDR-Volkswirtschaft auf gut 40 Prozent geschätzt. Es waren dann weniger als 28, aber auch die Wirtschaftler, es gab ja viele Wirtschaftsexperten, die mit Betrieben in der DDR zu tun hatten, auch die waren über das wirkliche Maß nicht orientiert. Wir wussten auch um die innere finanzielle Situation der DDR so wenig Bescheid. Wir wussten zwar, dass der Kapitalstock veraltet war, wir wussten, dass die Umwelt in einem katastrophalen Zustand war, wir wussten, dass die DDR auf der Suche nach Devisen war, aber niemand konnte sich den wirklichen Zustand der DDR im vollen Ausmaß vorstellen. “

    https://www.deutschlandfunk.de/zwischen-d-mark-und-euro-100.html

    Dazu ein Witz aus diesen Tagen: Es gab zwar ein Ministerium für gesamtdeutsche Fragen – aber keine Antworten.

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    Ein großer Fehler US-Präsident Bush d. Ä. im Golfkrieg war, Saddam Hussein nicht zu entmachten.. Dass dieser ein Attentat auf Bush geplant hatte, nahm der Junior ihm später noch persönlich übel, und dies motivierte ihn noch mehr zum Überfall auf den Irak.

  8. Ja, es stimmt schon, daß es sich nicht lohnt, auf Plätzsch inhaltlich einzugehen. Er greift Einzelsätze aus Beiträgen heraus, seziert sie besserwisserisch und sagt doch nichts zum Gesamtthema. Man kann also nur seine gröbsten Ausrutscher in der Sache korrigieren. Sie dagegen, Herr Wolff, führen Ihr Thema schon interessant aus und meine Kritik – abgesehen von der im letzten Beitrag vorgebrachten, daß Sie es häufig nicht schaffen, langfristig Anleitung zu geben, sondern nur mißbräuchlich unter der Autorität der Kirche Parteipolitik zu machen, was Ihre parteipolitischen Ansichten ja aber nicht widerlegt – richtet sich deshalb hauptsächlich gegen Ihre Widersprüche, gegen Ihr Verharren an der Oberfläche (bezogen auf praktische Politik und Ihre Realisierungsmöglichkeiten) und gegen Ihre Weigerung, die Grundvoraussetzungen von Politik in unserer unvollkommenen Welt zu akzeptieren.
    Beispiele:
    Widersprüche: „Für mich ging schon vom Irakkrieg 1991 ein klares Signal aus: Konflikte sollen in Zukunft nicht durch mühsame Friedensprozesse gelöst werden, sondern Interessen werden wieder und weiter mit militärischer Interventionspolitik durchgesetzt“. Der Krieg gegen Irak 1991 wurde von Saddam Hussein durch Überfall eines benachbarten Landes (Kuweit) ausgelöst – die Situation ist vergleichbar mit dem russischen Überfall auf die Ukraine. Damals reagierte der Westen richtig, indem er dem Überfallenen zu seinem Recht verhalf. Was die heutige Situation so schwierig macht, ist ja nicht der Impuls des Westens, den Überfallenen zu unterstützen, sondern die Tatsache, daß der Aggressor kein kleiner, sondern eben ein großer Diktator ist und man also die Eskalationsmöglichkeiten in Betracht ziehen muss. Mit „Interventionspolitik“ hat das nichts zu tun.
    Verharren an der Oberfläche: Wenn man seinen Pazifismus nur an der Oberfläche vor sich herträgt und immer von „auf unbedingte Kriegsvermeidung ausgerichtete(r) Friedenspolitik“ schwafelt, ohne mindestens drei Grundvoraussetzungen dafür anzuerkennen
    * die dafür benötigte Zeit (siehe zB den Helsinki-Prozess), während derer Politik aber weitergeht und Krisenherde auch „sofort“ bekämpft werden müssen;
    * die Bereitschaft BEIDER Seiten für einen solchen Prozess, den man zB bei den Taliban, dem IS und eigentlich allen Terror-Organisationen in dieser Welt vermißt;
    * die Tatsache, daß „Zwischenlösungen“ wie Flüchtlingslager, Ernährungshilfen, etc. (so notwendig sie sind), Konflikte nicht beseitigen, sondern mit dem Problem verbunden sind, daß sie den Angreifer/Diktator eher ermutigen, weil sie „sein Problem“ verringern, und daß sie sehr teuer sind und damit Ressourcen zur eigentlichen Problemlösung mindern, ja geradezu verbrennen;
    wenn man also diese Tatsachen nicht anerkennt, dann sind Appelle an die undefinierten „Friedenslösungen“ nicht ehrlich, sondern Alibi.
    Nichtanerkennen von Grundvoraussetzung für Politik: Diese Ihre Haltung spiegelt sich ja in Ihrer Ablehnung von Streitkräften. Wer diese als Ursache von Kriegen beschreibt, wie Sie das tun, der übersieht eben, daß die Realität unserer Welt die ist, daß ohne Stärke in allen ihren Formen (und eben auch der militärischen) Politik nicht möglich ist, also auch keine Politik für den Frieden.
    Sie beschreiben in Ihrem Beitrag die verschiedenen großen Problembereiche der Gegenwart und führen bekannte Argumente an, warum es sie gibt, wo Fehler gemacht wurden, was anders hätte laufen können oder müssen. Nicht allen Ihren Behauptungen kann man zustimmen, zu einseitig sind sie, zu ideologisch, zu realitätsfern – aber es sind Ihre Positionen, legitim. Ihre Meinung: „Wer für Verhandlungen eintritt, wer das Aufrüstungsprogramm der NATO und der Bundeswehr für falsch hält, der verharmlost nicht die Gefährlichkeit von Putins Kriegspolitik“ und „Wenn nun behauptet wird, eine blauäugige Appeasementpolitik Europas, insbesondere Deutschlands, gegenüber Russland habe Putin zu seiner aggressiven Kriegspolitik ermuntert, dann ist das mehr Propaganda als politische Realität“ stimme ich aber ausdrücklich zu. Zwar braucht die NATO die Umsetzung der erfolgten Beschlüsse, aber wer sie für falsch hält, verharmlost nicht Putin – allerdings sind diese Beschlüsse VORAUSSETZUNG dafür, Putin und andere Diktatoren seines Stils in ihre Grenzen weisen zu können. Und eine Appeasement-Politik Europas und Deutschlands gegenüber Putin hat es nie gegeben, sondern den vernünftigen Versuch, Putin und Rußland in die Weltpolitik (also auch den Welthandel) zu integrieren und seine Stimme in der UNO für mehr Frieden zu erhalten. Dies ist mißglückt, macht aber die Politik nur aus der Rückschau falsch. (Wir werden dasselbe bei China feststellen). Richtig stellen Sie fest. „Auch mangelte es zunehmend an einem fairen Interessensausgleich zwischen NATO und Russland“ – ein Versäumnis des Westens.
    Ja, und Ihre sonstigen Feststellungen?
    Wir leben über unsere Verhältnisse – richtig. Aber das tun wir eben auch in der Sozialpolitik, in der wir fast 50% eines regulären Jahreshaushaltes in die (sehr bürokratische und unüberlegte) Umverteilung von oben nach unten stecken.
    Wir haben beim Umbau der Energieversorgung die falschen Produkte zuerst abgeschaltet: Nukleare Energie war sauber in der Herstellung; das Endlager- und Strahlungsproblem ist in ersterer Hinsicht in Deutschland ungelöst (und wird es immer bleiben) und in letzterer Hinsicht ein sowieso schon vorhandenes quantitatives, nicht aber qualitatives Problem, und wir hätten also die Atomkraftwerke als letzte abschalten sollen – das hat die „deutsche Angst“ in Verbindung mit deutscher dogmatischer Ideologie verhindert.
    Sie befördern durch Ihre USA-Kritik die typisch deutsche Heuchelei und Moralarroganz: Amerika habe alles falsch gemacht und sei deshalb an vielem schuld und jedenfalls nicht besser als so viele Diktatoren dieser Welt! Das mag so sein. Aber Deutschland hat im Schutze dieses Amerika über Jahrzehnte ein sorgenfreies, beschütztes und sicheres Wohlstandsleben geführt und sich von eben diesem Amerika verteidigen lassen. Die ganze Unehrlichkeit solchen Verhaltens, wenn Ihre Voraussetzungen so überhaupt stimmen, verschweigen Sie.
    Schließlich: „Es besteht aller Grund, einen grundsätzlich pazifistischen Ansatz von Politik nicht verstummen zu lassen“. Hierzu müßten Sie den Mut haben, Ihre Interpretation von „Pazifismus“ zu definieren: Ist es ein Handeln ohne die Fähigkeit zur Selbstverteidigung (im Bündnis und auf allen Ebenen einer denkbaren militärischen Auseinandersetzung), so ist dieser Pazifismus nicht friedensfördernd, sondern die Einladung zum politischen Selbstmord – kein Politiker, kein Amtsträger, kein Mensch, der Verantwortung oder gar ein Mandat für andere Menschen hat, kann einem solchen Konzept zustimmen, denn es ist schlicht unmoralisch und verantwortungslos.
    Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Ich möchte auf einige Argumente eingehen:
      1. Unstrittig ist, dass Saddam Hussein Kuwait überfallen hat. Nur: Saddam Hussein wurde durch die USA groß gemacht im Krieg Irak-Iran in den 80er Jahren. Der Krieg wurde – wie die meisten Interventionskriege – ohne Ziel geführt. Vor allem wurde die Region weiter sich selbst überlassen. Vergleichbar ist dieser Krieg mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine nicht.
      2. Tja, wenn Herr Schwerdtfeger Positionen, die er nicht teilen kann, als „Geschwafel“ bezeichnet, fällt eine Diskussion schwer. Natürlich benötigen nichtmilitärische Konfliktlösungen mehr Zeit, als per Waffen kurzen Prozess zu machen – und dann die Region sich selbst überlassen und damit Bedingungen für den nächsten Waffengang zu schaffen.
      3. An keiner Stelle habe ich das Existenzrecht von Streitkräften bestritten. Was ich kritisiere: die gigantische Hochrüstung, die jetzt in Gang gesetzt worden ist. Rüstung herstellen und sie anweden – das ist das größte Umwelt- und Klimavernichtungsproramm, das man sich vorstellen kann.
      4. Politischer Pazifismus ist für mich, militärische Gewaltanwendung auf das absolute Minimum zu beschränken und alles zu vermeiden, was Kriege entstehen lassen kann. Das hat mit passiver Hinnahme von Gewalt nichts zu tun. Im Gegenteil: So verstanden erfordert Pazifismus sehr viel politische Aktivität jenseits dessen, was wir derzeit erleben: Waffenlieferungen und Hochrüstung. Es ist in meinen Augen anmaßend, permanent denen, die gegen Waffenlieferungen sind, zu unterstellen, sie würden damit die Ukrainer den russischen Agressoren wehrlos ausliefern, während durch die Waffenlieferungen der Krieg mit all seinen Verbrechen gefüttert wird: Es sterben massenhaft Menschen, Ukrainer und Russen. Ethisch dürfen wir zwischen ihnen kein Unterschied machen: Jeder gewaltsamer Tod ist einer zu viel.
      So viel. Zu den energiepolitischen Ausführungen möchte ich nur so viel sagen: Auch eine längere Laufzeit der AKWs hätte nichts an dem Versagen geändert, dass der Ausbau der eneuerbaren Energiequellen in den vergangenen 30 Jahren bewusst verzögert wurde.
      Beste Grüße Christian Wolff

  9. Hallo Herr Wolff,

    bitte denken Sie doch nach und Ihre Argumentation bis zum Ende:

    Ein Waffenstillstand, den wir alle wollen, wird nur möglich sein, wenn Putinrussland seine einseitige Aggression beendet. Das ist die notwendige Bedingung oder sehen Sie das anders?
    Dieses Putinrussland hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber deutlichst zum Ausdruck gebracht, dass es seine Aggression nur unter der Bedingung der vollständigen ukrainischen Kapitulation einzustellen bereit wäre. Aber selbst dieses „Entgegenkommen“ ist nicht ernst zu nehmen, da Putinrussland an zahlreichen Stellen und ganz offen die vollständige Zerstörung der Ukraine als sein Ziel ausgegeben hat.
    Dieses Faktum lässt nur einen Schluss zu: Putinrussland will nur dann einen „Waffenstillstand“, wenn die Ukraine vollständig zerstört ist.

    Natürlich ist diese dramatische Konsequenz schrecklich, aber sie ergibt sich aus dem Faktischen völlig eindeutig. Und es hilft nicht, sich aus Angst vor einem Weltkrieg, Illusionen zu machen. Die Ukrainer tun das übrigens nicht.

    Sodann bleibt allein die Frage übrig, ob wir diesem Aggressor seinen Lauf lassen, ein ganzes Land und seine Menschen zu zerstören und weltpolitisch die Etablierung des grausamen Rechts des Stärkeren zu etablieren.

    Sie neigen immerwieder dazu, wie Zeh, und andere so zu tun, als würde das Zauberwort Verhandlung ausreichen, Putinrussland von seiner Aggression abzuhalten. Das ist Hybris, die partout die notwendige Bedingung eines Waffenstillstands nicht einsehen will.

    Ein Überleben der Ukraine ist nur möglich, wenn der Aggressor seine Aggression beendet.
    Der militärische Einsatz und die militärische Selbstverteidigung zielen allein darauf ab, dem putinrussischen Zerstörungswillen wirksam entgegenzutreten.

    „Waffenstillstand“ im putinrussischen Sinne ist indes gleichbedeutend mit der vollständigen Zerstörung der Ukraine.

    Bitte denken Sie nach, was diese gegenwärtige knallharte putinrussische Bedingung für „Waffenstillstand“ bedeutet.

    Martin Haberland

    1. Lieber Herr Haberland, es geht nicht um einen Waffenstillstand „im putinrussischen Sinne“. Darum stimme ich Ihnen absolut zu, dass ein Waffenstillstand nur dann möglich sein wird, „wenn Putinrussland seine einseitige Aggression beendet“. Genau das muss das Ziel sein von Verhandlungen. „Verhandlungen“ sind kein „Zauberwort“, sondern es ist die „schwere Waffe“, die jetzt eingesetzt werden muss. Ich mache mir da keine Illusionen. Aber einfach den Krieg weiterlaufen lassen, das ist wohl aus der Sicht der Länder, die nicht unmittelbar von Putins Raketen betroffen sind, der bequemste Weg. Zum Schluss: Verhandlungen führen bedeutet, die „gegenwärtige knallharte Bedingung für ‚Waffenstillstand'“ nicht zu erfüllen! Beste Grüße Christian Wolff

      1. Hallo Herr Wolff,
        Ihre Antwort zeigt, dass Sie es wirklich nicht verstehen (wollen).

        Ihre Illusion besteht darin, dass Sie unentwegt das Zauberwort Verhandlung bemühen, ohne die geringste Auskunft darüber geben zu wollen, wie denn eine Verhandlung überhaupt möglich gedacht werden kann, bei der eine Seite die volle Zerstörung der anderen Seite erreichen möchte.

        Merken Sie nicht, dass Sie schon längst gegenüber diesem Aggressor aufgegeben haben?
        Hier entscheidet sich aber, ob wir in Zukunft in einer Welt leben (müssen), die archaische Züge trägt und das Recht der Stärkeren gnadenlos durchsetzt. Was glauben Sie denn, wen ein Putinerfolg noch alles ermutigt?

        Ist das Ihr christliches Ethos? Wo bleibt denn Ihre christliche Hoffnung?

        Mir scheint, Sie möchten endlich Ihre Ruhe haben. Das ist verständlich, aber gefährlich, wenn man sich krasse Illusionen macht.

        Martin Haberland

  10. Verhandlungen, in denen die Ukraine nicht einen Diktatfrieden der Russen akzeptieren muss, können nur dann akzeptable Ergebnisse für die Ukraine zeitigen, wenn sie aus einer Position einer militärischen Mindeststärke verhandeln kann. Das ist zumindest gegenwärtig nicht der Fall. Ob das nach der Lieferung der von der Ukraine geforderten massiven Anzahl schwerer Waffen so sein wird, ist fraglich. Es kann durchaus sein, dass am Ende eines noch lange andauernden verlustreichen Kampfes Rußland durch militärische Überlegenheit und Rücksichtslosigkeit gegenüber den eigenen Soldaten doch auf der Siegerstraße sein wird. Deshalb will ja Rußland gegenwärtig nicht verhandeln und fordert die Kapitulation der Ukraine. Ehrlicherweise hätten die wiederholten Briefschreiber und auch Sie, Herr Wolff, daher die Ukraine zur Kapitulation auffordern und nicht nur die Lieferung schwerer Waffen durch den Westen kritisieren müssen.

    Auch besitzt Rußland die Hoheit über die Eskalationsmöglichkeiten. Mir ist deshalb unverständlich, dass Litauen den vertraglich zugesicherten Transit von Rußland nach Rußland (Königsberg) behindert.

    1. Zwischen Kritik an Waffenlieferungen an die Ukraine und der Forderung, den Krieg zu beenden auf der einen und der Aufforderung zur Kapitulation der Ukraine auf der anderen Seite besteht ein riesengroßer Unterschied. Was dazwischen liegt ist die Politik, die ich derzeit vermisse.

      1. Wenn Sie Politik vermissen, dann bennen Sie bitte konkret die Akteure. Ich sehe sie vor allem auf der russischen Seite.

          1. Herr Haberland hat richtig dargelegt, dass Putin gegenwärtig nicht verhandlungsbereit ist. Die Europäer nimmt er ohnehin nicht ernst, nur die Amerikaner. Wenn man deren Abzug aus Afghanistan betrachtet, so sind allerdings Zweifel an Bidens außenpolitischer Kompetenz angebracht.

  11. „Russland darf den Krieg nicht gewinnen. Denn das würde bedeuten, dass Russland faktisch über die Ukraine verfügt.“
    __________________________________________________________________
    So schrieben Sie noch am 22. 4. 22 – jetzt nicht mehr. Warum nicht gleich der Aufforderung des Kremls nachkommen:

    „Russland würde seine Offensive gegen die Ukraine
    nach Kreml-Angaben im Fall einer Kapitulation Kiews sofort beenden. „Die ukrainische Seite kann alles noch vor dem Ende des heutigen Tages stoppen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau vor Journalisten.

    Dafür sei „ein Befehl an die nationalistischen Einheiten“, „an die „ukrainischen Soldaten zur Niederlegung ihrer Waffen“ notwendig. Kiew müsse zudem alle russischen Bedingungen erfüllen. „Dann wäre alles binnen eines Tages vorbei.““

    https://www.berliner-zeitung.de/news/kreml-russland-wuerde-krieg-bei-kapitulation-der-ukraine-sofort-beenden-li.241144

    Und wir hätten unsere Ruhe:

    „Manchmal können wir alle nur hilflose Zuschauer sein. Und das ist vielleicht gut so.“
    EKD-Friedensbeauftragter Bischof Kramer

    https://www.sueddeutsche.de/meinung/waffenlieferungen-ukraine-bischof-1.5567457

    1. 1. Ich muss nicht alles wiederholen, was ich geschrieben habe. Dieser von Ihnen zitierte Satz ist immer noch meine Überzeugung und widerspricht nicht der notwendigen Politik, den Krieg zu beenden. Von Kapitulation habe ich mit keinem Wort gesprochen, wohl aber von Verhandlungen.
      2. Die Äußerung von Bischof Kramer finde ich totl daneben. Was soll an einem „hilflosen Zuschauer“ „gut“ sein? Ein pazifistischer Ansatz in der Politik hat nichts mit „Zuschauen“ und auch nichts mit „Hilflosigkeit“ zu tun.

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