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Strafantrag gegen Matthias Moosdorf (AfD)

Der frühere Pfarrer an der Thomaskirche Christian Wolff hat gestern bei der Staatsanwaltschaft Leipzig Strafantrag wegen Beleidigung und übler Nachrede gegen Matthias Moosdorf eingereicht. Moosdorf ist Cellist des Leipziger Streichquartetts und inzwischen wissenschaftlicher Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Hebner. Moosdorf hat in Reaktion auf den neuesten Blog-Beitrag von Pfarrer Wolff (http://wolff-christian.de/chemnitz-der-volkszorn-und-das-bild-unseres-landes/) in einem Kommentar geschrieben:

Ärzte werden früh in ihrer Sprechstunde für andere Menschen von Migranten ermordet, Mädchen werden vergewaltigt und umgebracht. Jeden Tag. Und Leute wie Sie, die das alles von der unsäglichen Kanzel mit auf den Weg gebracht haben, sorgen sichj um das Bild in der Öffentlichkeit.

Mit seinem Schritt will Pfarrer Wolff der unerträglichen Hetze, die von vielen Mitgliedern und Mandatsträgern der AfD ausgeht, entgegentreten und eine rechtliche Ahndung erreichen. Die Unterstellung, dass Pfarrer Wolff Mord und Vergewaltigung „mit auf den Weg gebracht“ hat, ist eine bösartige Verleumdung. Sie erfüllt den Straftatbestand der Beleidigung und üblen Nachrede. Mag die AfD, wie im Herbst des vergangenen Jahres angekündigt und in Chemnitz von Nazis umgesetzt, Menschen jagen wollen – der Rechtsstaat setzt für die politische Auseinandersetzung in der Demokratie klare Grenzen.

Hier zur Information der ganze Kommentar von Matthias Moosdorf. Hoffentlich dämmert allen bei der Lektüre, wess‘ Geistes Kinder viele AfD-Mitglieder sind, und was uns bevorsteht, wenn solche Leute jemals das Sagen haben sollten:

Herr Wolff, es gibt viele Menschen, immer mehr werden es jeden Tag, die können Ihren relativierenden Stuss nicht mehr hören oder lesen. 40 Prozent aller Tötungsdelikte werden von Migranten und Ausländern begangen, die aber nur 3 Prozent der hier Lebenden ausmachen. Da macht es schon einen Unterschied, was passiert. Wenn dann in den Prozessen von denen gesagt wird, dass „sie töten dürfen“, dass sie „Leben nehmen dürfen weil das ihre Religion zulässt“ – alles wie gerade geschehen, dann wirrd das Irre in Ihren Einlassungen offenbar. Ärzte werden früh in ihrer Sprechstunde für andere Menschen von Migranten ermordet, Mädchen werden vergewaltigt und umgebracht. Jeden Tag. Und Leute wie Sie, die das alles von der unsäglichen Kanzel mit auf den Weg gebracht haben, sorgen sichj um das Bild in der Öffentlichkeit. Deutschland ist in puncto Reisesicherheit jetzt auf Platz 51, Frankreich auf 76, alle europäischen Länder MIT Migration sind um etwa 30 Plätze abgerutscht. Polen, Ungarn allerdings nicht. Warum wohl? Weil man Leute wie Sie, demagogische Verharmloser, argumentativ in die Ecke gestellt hat. Sie sollten sich schämen, ein alter Mann, uneinsichtig, starrsinnig. Mein Patenkind wurde letzte Woche im Clara-Zetkin-Park mit 5 anderen Jugendlichen von arabischen Migranten überfallen, alle Wergegenstände wurden ihnen abgenommen, die Kinder wurden zusammengetreten, an den Haaren fortgeschleift usw. Wie man es kennt und wie verlogene Menschen wie Sie es nicht wahr haben wollen. Sie sollten sich schämen und endlich den Mund halten! Schönen Tag! M.Moosdorf – P.S. Sicher wird der Beitrag wieder von Ihnen wegmoderiert. Denn zur Diskussion sind sie unfähig.

Abgesehen von der wirren Sprache und seltsamen Orthographie – dieser Kommentar ist ein typisches Dokument für die Strategie der AfD: Hetze, Einschüchterung, Verleumdung, Halbfakten, Ganzlügen und die Glorifizierung von demokratiefeindlichen Systemen. Jeder, der dieser Partei die Stimme gibt, muss wissen, dass er damit gleichzeitig rechtsradikalen bis neonazistischen Gruppierungen den braunen Teppich ausrollt und die freiheitliche Demokratie, soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Vielfalt auf’s Spiel setzt. Berechtigte Kritik an politischen Zuständen in unserem Land, in Europa darf nicht dazu führen, die Grundwerte unserer Verfassung für ein AfD-Linsengericht (geschlossene Grenzen) zu verkaufen. Niemand soll sich Illusionen darüber machen, was die wahren Absichten der AfD sind: „Bei uns bekannten Revolutionen wurden irgendwann die Funkhäuser sowie die Presseverlage gestürmt und die Mitarbeiter auf die Straße gezerrt.“, so kürzlich die AfD im Hochtaunuskreis. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt sagte kürzlich: „Sonntag Gottesdienst feiern und am nächsten Abend bei einer Pegida-Demonstration mitmarschieren – das ist ein Widerspruch.“ Übertragen auf Matthias Moosdorf: Im Gewandhaus ein Haydn-Quartett spielen und dann Menschen in strafrechtlich relevanter Weise verleumden, das geht nicht zusammen. Es ist jetzt an der Zeit, sich den Totengräbern der rechtsstaatlichen Demokratie, der europäischen Einigung, der gesellschaftlichen Vielfalt und der Menschenwürde entgegenzustellen.

Es geht auch anders: Der weltberühmte Cellist Yo-Yo Ma (Boston) ist an diesem Wochenende zu Konzerten im Gewandhaus und in der Nikolaikirche in Leipzig. Er will auf seiner Tournee auch mit Geflüchteten zusammentreffen und über interkulturelles Zusammenleben und Integration sprechen. Darum herzliche Einladung zur

Gesprächsrunde mit Yo-Yo Ma, Cellist aus Boston, und „Klänge der Hoffnung“, ein Ensemble von geflüchteten und deutschen Musiker/innen zum Thema „Kultur als Brücke für ein Miteinander in Vielfalt“

Samstag, 01. September 2018, um 11.00 Uhr, Gewandhaus Leipzig, Mendelssohn-Saal – Eintritt frei

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