Am 24. Februar 2022 fand auf dem Leipziger Marktplatz eine kurzfristig angesetzte Kundgebung und Demonstration zum russischen Konsulat statt. Über 3.000 Menschen haben daran teilgenommen, darunter viele Bürger*innen aus der Ukraine und aus Belarus. Auf der Kundgebung habe ich die folgende Rede (leicht überarbeitet) gehalten:
1 Solidarität
Es ist ein Segen, dass heute Abend viele ukrainische Staatsbürger*innen unter uns sind. Schon heute Mittag hat mich bei der Mahnwache sehr berührt, wie fassungslos, wütend, voller Ängste viele von euch auf das reagieren, was Putin in eurer Heimat anrichtet. Ihr bangt um das Leben eurer Geschwister, Eltern, Großeltern, Freundinnen und Freunde. Diese aufwühlenden Gefühle kennen die meisten Mitteleuropäer nicht bzw. nicht mehr. Nur aus den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern haben wir eine blasse Ahnung von dem, wie die Seele der Menschen in Bombennächten geschändet wird. Wir hatten und haben das Glück, in Frieden aufzuwachsen …
… doch nun sind wir heute Morgen aufgewacht – und es ist Krieg mitten in Europa. Nun ist geschehen, was wahrscheinlich die meisten unter uns für unmöglich gehalten haben und unbedingt halten wollten: Die Armee des größten Landes Europas, nämlich Russland, überfällt das zweitgrößte Land, die Ukraine, auf Befehl eines Präsidenten, der das Verbrechen zum Leitmotiv der Politik gemacht hat.
2 Europäische Friedensordnung
Ja, es ist richtig: Putin und seine Clique von Oligarchen haben mit der kriegerischen Invasion und ihrer absurden Begründung die europäische Friedensordnung zerstört: es müsse ein Genozid verhindert und eine Entnazifizierung der Ukraine vollzogen werden. Was für ein mörderischer Schwachsinn!
Jedoch müssen wir gerade jetzt bedenken: Mit Putins Handeln wird das nicht falsch, was zur europäischen Friedensordnung in den vergangenen 77 Jahren in einem mühsamen, dornenreichen Prozess geführt hat: nämlich die Überzeugung, wie sie Willy Brandt ausgedrückt hat: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ Wir sollten also nicht den Fehler machen, uns von Putin auf die Ebene des Hasses, der Gewalt, des Krieges ziehen zu lassen. Mag Putin im Verbrechen des Krieges ein Mittel sehen, seinen völkischen Nationalismus und seine unbändigen Herrschaftsanspruch durchzusetzen – ich lasse mich deswegen nicht zum Bellizisten machen. Krieg ist und bleibt ein Verbrechen, an dem sich niemand beteiligen sollte – außer dass wir versuchen, ihn zu verhindern. Lassen wir also keinen Moment ab von dem Ziel: Wir wollen in Europa in Frieden und Freiheit leben. Wir wollen wirtschaftliche Zusammenarbeit, kulturellen und wissenschaftlichen Austausch und vor allem Begegnung. Lassen wir nicht davon ab, Bedingungen zu schaffen, unter denen wir so unterschiedlichen Europäer*innen in Frieden zusammenleben können. Denken wir daran: Wir schaffen das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ auch nicht deswegen ab, weil es Mörder gibt. Im Gegenteil: Mord unterstreicht, wie angewiesen wir auf dieses Gebot sind – eine Grundvoraussetzung für ein ziviles Miteinander.
3 Demokratie und Freiheit
Wenn ich mich frage, warum Putin jetzt der Ukraine den Krieg erklärt hat und damit zum Kriegsverbrecher geworden ist, warum er das alles seit mindestens acht Jahren vorbereitet, dann habe ich dafür nur eine Erklärung: Putin hat panische Angst vor der Demokratie, vor dem Freiheitsstreben der Menschen. Er hat panische Angst vor Presse- und Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung. Diese Angst ist berechtigt: Denn mit Demokratie ist sein diktatorischer Autokratismus unvereinbar. Damit sind wir beim eigentlichen Problem: Putin will mit seinem Krieg ein Bollwerk gegen die Demokratie errichten. Darum wird er jetzt auch von China und anderen diktatorischen Systemen unterstützt. Sie versprechen sich davon für ihre jeweiligen Herrschafts- und Gebietsansprüche Vorteile – man denke nur an Taiwan. Darum ist die Behauptung, Russland fühle sich von der NATO eingekreist, nur ein Vorwand.
Was wir heute Abend lernen müssen: Wir können hier auf dem Marktplatz nicht viel tun. Aber jede*r von uns kann einen Beitrag dazu leisten, die Demokratie zu stärken. Hören wir also auf, die Demokratie gering zu achten oder zur Disposition zu stellen. Sie gewährleistet uns, was wir gerade praktizieren: frei und ungehindert, vielfältig und bunt für den Frieden in Europa zu streiten.
38 Antworten
Ihnen, liebe Herren Käfer und Plätzsch, danke für die realitätsbewussten Kommentare jüngster Zeit!
Und zu: „Ich stimme Ihnen, Herr Käfer, zu, dass es ein Segen ist, dass jetzt SPD und Grüne an der Regierung sind. Anderenfalls fiele es der Opposition viel schwerer, Regierungsbeschlüssen in dieser Zeit zuzustimmen.“ (Herr Plätzsch) vielleicht mit einem leichten Blick in den politischen Rückspiegel: Was in mindestens 16 Jahren unter der CDU-Kanzlerschaft, vor allem aber mit den abwechslungsreichen, leider weniger effektiven Verteidigungsminister*innen wohl nicht so ganz gut gelaufen ist, nur noch mal am Rande darauf hingewiesen. Vernimmt man seit Tagen diesen und jenen Militärexperten (ich rede nicht von AS!) öffentlich in allen zur Verfügung stehenden Medien das völlige Versagen (Ausrüstung, Logistik, Personal etc.pp. der Bundeswehr) der letzten Jahrzehnte und den bedauernswerten Zustand der BW, stellt sich freilich rasch die Frage: Ja was ist denn da nur passiert bzw. eben nicht?
Für mich – und ich bleibe beharrlich dabei ! – wird tagtäglich in Beobachtung der schrecklichen Militäraggression der Putin-/Lawrow- Vorherrschaft mehr und mehr klar, dass mit Waffen Frieden nie möglich ist. Und mit vielen anderen frage ich mich (hier gebe ich das Gefühl der Ohnmacht gern zu), wie und wann dieser Krieg nahe der EU-Grenzen auf welche Weise denn nur ein Ende finden soll. Ohnmacht und Ratlosigkeit allerorten, keine gute Basis für eine Lösung. Und ich denke auch an die unzähligen jungen russischen Soldaten, die von Psychopathen vermeintlich zu Manövern ausgeschickt wurden, jetzt aber im Krieg gelandet sind (eine humanistische Katastrophe, menschenverachtend). Wie werden wohl die russischen Mütter auf ihre in der Ukraine gefallenen Söhne reagieren??? Und ich denke an die Männer der Ukraine, die ihr Land verteidigen, wollen, müssen…und an die Familien dieser Männer, die fliehen. Ich wage die Vermutung, dass es sobald nicht zu einer humanitären Lösung kommen wird; die „Fronten“ sind verhärtet. Auch die EU wankt, die NATO wankt, Schweden und Finnland erwägen entsprechende Schritte, im Baltikum brennt die Luft – alles schier unübersichtlich und auf vielen Ebenen unentschlossen, vorsichtig, abwartend. Im Moment steht auch die innere Konfrontation extrem hart gegeneinander – diese mit Waffen auflösen? Ich weiß nicht, ob das gut geht. Und mit dieser Befürchtung bin ich ganz offensichtlich nicht allein.
Wir fördern Gütertransporte mit allem, was jetzt dringend nötig ist via Polen, via Ukraine, wir tun was wir in der Lage sind, nicht zu unterlassen. Und hoffen, und hoffen. Und Friedensgebete sind eben auch jetzt ein Zeichen nach draußen – in allen Städten, Ländern wird „Haltung“ gezeigt. Christian Wolff trifft genau den Punkt – ich stehe dazu und wir lassen uns von absurder Verbal-Verhöhnung nicht beirren – im Gegenteil!
Ein weites, helles Licht für die Ukraine und für das russische, weißrussiche Volk!!!!
So also spricht der Anstands- und Friedenspapst unseres blogs (28.2., 20:51h)! Der Unterschied zwischen unserem Dresdner Eiferer und mir zeigt sich hier deutlich: Ich spreche Flade nicht den Friedenswillen ab; ich halte allerdings seinen Weg dorthin für falsch und argumentiere daher dagegen. Flade im Gegensatz spricht mir den Friedenswillen ab, geht daher auf Argumente gar nicht ein und lehnt auch aus Angst ein Treffen ab. Die jetzige Lage im Kriegsgebiet ist so, daß das wichtigste ein Waffenstillstand wäre, der natürlich nur zwischen den Kriegsparteien vereinbart werden kann, evt unter Vermittlung eines Drittstaates (China?) und/oder der UNO/OSZE. Es muß also das Gespräch her und deshalb gibt es ja auch entsprechende Initiativen, wenn auch noch erfolglos. Gespräch ist eben wichtig – aber man muß es erkennen! Wer allerdings, anstatt diesen einfachen Grundsatz zu sehen und zu befolgen, nur von der Unfähigkeit zur Unflätigkeit findet, der schadet seinem eigenen Ziel.
Andfeas Schwerdtfeger
Für mich verdienen Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Robert Habeck unsere Anerkennung für ihren Einsatz und Erfolg bei der Außendarstellung der Bundesrepublik in den letzten Tagen und – zumindest seit der Regierungserklärung am Sonntag, 27.2. – das Erklären der notwendigen Veränderungen nach innen!
Mein tiefer Respekt gilt aber Wolodymyr Selenskyj, dessen wahre Größe sich nun in seiner Haltung und Besonnenheit in diesem Angriffskrieg entgegen den Erwartungen des größten Teils der Welt („Schauspieler, Komödiant“) erwiesen hat! Die Bundesregierung, vor allem die EU täte gut daran, schnell eine realistische Beitrittsperspektive für „seine“ Ukraine anzubieten.
Ich bin froh, dass wir im September 2021 eine neue Bundesregierung mit neuen Köpfen fürs Kabinett gewählt haben! Es muss sich zwar erst noch erweisen, ob wir die jetzt getroffenen Entscheidungen auch zügig und effizient umsetzen können (so braucht die Bundeswehr z.B. neben Geld auf alle Fälle auch einen tiefgreifenden Strukturwandel, die Absicherung der Energieversorgung für die nächsten 5 Jahre ist noch nicht in „trockenen Tüchern“, die Finanzierung der anstehenden Veränderungsprozesse steht noch lange nicht auf festen Füßen), aber positive Ansätze sind zu erkennen.
Wir sollten die Gunst des Zusammenrückens der Gesellschaft in der Krise nutzen, bestehende Gräben zwischen Gegnern und Befürworten von Zuwanderung, Klimawandel (inkl. Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Atomenergie), Haushaltspolitik („Schwarze Null“ und Schuldenbremse), Impfung usw. zu überwinden und wechselseitige Beschimpfungen (Lügenpresse, Aluhut-Träger, Links- bzw. Rechtsextremist, ACAB, religiöser Fanatismus usw.) einzustellen.
Der völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine ist damit allerdings noch lange nicht beendet. Nach meiner Überzeugung wird das mit Waffengewalt durch andere als ukrainische Kämpfer auch nicht möglich sein. Wirtschaftlicher und zunehmender innenpolitischer Druck durch die eigene Bevölkerung, aber auch die immer stärkere internationale Isolation Russlands (starke Bilder gestern, als beim EU-Sicherheitsrat die meisten Abgeordneten bei der Zuschaltung von Außenminister Lawrow den Tagungsraum verließen!) und die von ihm wohl deutlich unterschätzte Einigkeit „des Westens“, bringen hier (hoffentlich) Putin in absehbarer Zeit ein Stück weit der Vernunft näher?!?
Aber vorerst muss allein das ukrainische Volk den Blutzoll zahlen! Leider!
Wie hilflos sind da meine Solidarität und Tränen….
„vor allem die EU täte gut daran, schnell eine realistische Beitrittsperspektive für „seine“ Ukraine anzubieten.“
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Wenn Herr Selensky Glück hat und in letzter Minute das Angebot Joe Bidens annimmt, ihn ‚rauszuholen und eine Exilregierung zu bilden, so ist schon viel gewonnen. Die EU kann jetzt nichts überstürzen. Wenn in Kiew eine Marionette wie Janukowitsch installiert wird, erübrigen sich ohnehin alle Gedanken an einen EU-Beitritt.
Ich stimme Ihnen, Herr Käfer, zu, dass es ein Segen ist, dass jetzt SPD und Grüne an der Regierung sind. Anderenfalls fiele es der Opposition viel schwerer, Regierungsbeschlüssen in dieser Zeit zuzustimmen.
Ihren Einwand verstehe ich, Herr Plätzsch. Eine Beitrittsperspektive für eine mögliche zukünftige „Marionettenregierung“ in der Ukraine wäre falsch und dumm. Dass Präsident Selenskyj das Angebot der USA, ihn (und seine Familie) zu evakuieren, in letzter Minute annimmt, kann ich mir nicht vorstellen. Meinen tiefen Respekt hat er ja u.a. durch seinen Mut erworben, sich dem Wahnsinn dieses Angriffskrieges entgegen zu stellen! Mein Wunsch nach einer realistischen Beitrittsperspektive ist als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht für ein Volk und eine Regierung gemeint, die einen nahezu aussichtslosen Kampf gegen einen total überlegenen Aggressor führen. Der faktische Beitritt der Ukraine zur EU könnte dann sicher erst in einigen Jahren erfolgen (ich plädiere explizit NICHT für veränderte Prüfungen/Bedingungen für einen Beitritt), aber eine andere Perspektive, als die EU sie z.B. seit Jahren der Türkei anbietet, hat die Ukraine allemal verdient!!!
Über Ihren letzten Satz („Anderenfalls fiele es der Opposition viel schwerer, Regierungsbeschlüssen … zuzustimmen“) musste ich einige Zeit nachdenken; aber Sie haben absolut Recht: SPD und B90/GRÜNE würden vermutlich vieles, was z.B. ein Bundeskanzler Laschet und ein Wirtschaftsminister Altmaier jetzt zur Krisenbewältigung beschließen würden (oder eben gerade nicht), nicht mittragen wollen/können!
Lieber Herr Plätzsch – eine gewisse Ironie lese ich da bei Ihnen heraus, warum nicht. Wie ich längst darlegte, gehöre ich zu denen, die zu militärischer Gewalt keine Affinität haben, auch wenn dies bei diesem und jenem kein Verständnis entwickelt. Aber hören Sie doch mal hin, was sich da entwickelt: Musiker, Künstler, Kirchenleute etc.pp. gehen hart ran und dass sich die russische und ukrainische Orthodoxe Kirche bisher heftig begegneten, angesichts der Putin-Katastrophe verstehen sie sich, erklären sich und distanzieren sich vom Kreml-Chef mit aller Entschiedenheit. Ob das und auch Entlassungen von russischen Dirigenten (München) den Krieg beendet wird, wage ich zu bezweifeln. Aber alle details ergeben am Ende eine Summe – ich hoffe einfach, mehr ist derzeit von uns Laien kaum möglich (außer fliehenden Ukrainern konkret zu helfen – das tun wir hier!! Ihr Jo.Flade
Lieber Herr Flade, ich stimme Ihnen ohne jede Einschränkung zu. In diesen Zeiten sollten wir uns Humor behalten. Mir fällt ein alter DDR-Witz ein, den ich etwas abwandle:
Putin hat die Wahl, entweder in der West-, oder in der Osthölle zu schmoren. Natürlich wählt er die Westhölle, weil glaubt, dort sei es komfortabler. Doch dem ist nicht so, denn in der Osthölle erlischt andauernd das Feuer. Entweder geht die Kohle aus oder das Holz oder, oder, oder.
Ich stimme Herrn Schwerdtfeger zu, dass man diejenigen mit denen man verhandeln will nicht mit verbalen Wutausbrüchen belegen sollte, mögen die noch so berechtigt sein. Aus meiner Sicht glaubte wohl die westliche Außenpolitik nach der Krim Annexion 2014 man könnte das Problem mit Sanktionen aussitzen. Das rächt sich jetzt. Die Ukraine muss jetzt bei den Verhandlungen mit Russland fordern, dass die Krim wieder zu ihr zurückkommt. Tut sie es nicht besteht die Gefahr bei einer, wie immer gearteten Vereinbarung mit Russland, sie die Annexion der Krim durch Russland anerkennt. Russland hingegen wird wohl kaum die Krim wieder hergeben, da braucht man sich nur die Landkarte anschauen. Die Ukraine hat in ihre Verfassung die Mitgliedschaft in die Nato geschrieben. Wäre sie Mitglied der Nato und sie würde die Krim als Nato-Mitglied zurückfordern, könnte ein militärischer Konflikt außer Kontrolle geraten. Ein Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft könnte ein Baustein für die Verhandlungen mit Russland sein. Selbst wenn Putin darauf nicht eingehen würde, weil er ganz andere Ziele vertritt, würde man ihm ein wichtiges Argument für seinen Krieg aus der Hand nehmen.
Verehrter Herr Schwerdtfeger,
der für mich unvorstellbar gewesene Ausbruch eines Angriffskrieges mitten in Europa, aber auch eine kleine und vorläufige persönliche Zwischenbilanz (wie schon gesagt: Jahrgang 1952), haben mich zum Entschluss gebracht, Prioritäten zu überdenken. Ich will versuchen, auf selbstgerechte Arroganz, falsche Behauptungen oder infame Angriffe auf Personen, die ich schätze, nicht mehr zu reagieren, oder dagegen anzuschreiben. Das wird mir schwerfallen, aber vielleicht gewöhne ich mich mit der Zeit ebenso daran, wie an unsere neue Sicherheits-, Energie-, Außen- und Haushaltspolitik…
Sie werden sicher weiter Ihr Publikum finden, verehrter Herr Schwerdtfeger. Einen letzten Wunsch an Sie habe ich: versuchen Sie, mehr Ihre Dr. Jekill als Ihre Mr. Hyde-Seite in den Vordergrund zu stellen!
Ihr Michael Käfer
Lieber Michael Käfer – alles, was Sie schreiben, unterschreibe ich. Und ich füge hinzu, dass Krieg, Aufrüstung, plötzliches „Ach so?“ da müssen wir doch mal rasch 100 Milliarden investieren in Armee und Munition…niemals Frieden im Kleinen wie im Großen bewirkt – die jahrtausende Geschichte belegt es doch unwiderruflich oder schreiben die Historiker Unsinn? Z.B. empfehle ich unserem Polit-Granden AS Christopher Clark „Die Schlafwandler“; einfach mal reinschauen, nicht mehr und nicht weniger! Oder von Florian Illies: „1913“. Und unser in seinen Reaktionen so heftig spontan unkontrolliert reagierende Chefkommentator, der bereits bei Anreden konfus wird, ja sogar meint, er allein habe dem derzeitigen Kanzler die geostrategischen Vorlagen für dessen historische Rede von gestern vorgekaut! Der Glorienschein wird permanent poliert und keine, aber auch keine Einsicht, dass mit solcherlei Methodik angebotene Gesprächs-Essen, auch noch gönnerhaft von ihm finanziert nur noch unappetitlich sind; bereits die verbalen Vorspeisen sind zum kotzen. Herr Käfer – bleiben Sie behütet, wie auch alle hier, die nicht an wahnsinniger Selbstüberschätzung leiden und seien Sie gewiss, dass es noch nachdenkende Menschen gibt, die erst dann schreiben, reden, bevor den Lesern übel wird! Hoffen wir allesamt, dass es kluge Menschen gibt, die jetzt alles tun, um Putin zu bremsen: Politiker, Psychologen, Sozialexperten, Künstler, Theologen, Sportinstitutionen, Sportler, Literaten, Menschen, Menschen, Menschen, auch in Russland – auch ich gebe die Hoffnung nicht auf!
herzlich Ihr Jo.Flade
„Hoffen wir allesamt, dass es kluge Menschen gibt, die jetzt alles tun, um Putin zu bremsen: …Psychologen, Sozialexperten, … Theologen,…“
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Genau, Herr Flade, legen wir Herrn Putin auf die Couch und lassen ihn etwas „Opium fürs Volk“ rauchen und alles wird gut.
Es würde ja schon reichen, wenn Wladimir Putin von seinen Popen den Hinweis erhielte, dass es sich immer bitter rächt, selbst Gott sein zu wollen. Wer sich – wie damals die Menschen in Babel – mittels eines Turms zum Gott aufschwingen will, wird sehr tief fallen und sich unter den Trümmern seines Kartenhauses wiederfinden.
Putin will bestimmt nicht Gott sein, eher Mephistopheles:
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Wir haben mittlerweile Tag 5 des Unvorstellbaren (kann man das so sagen? Ich kann leider nicht richtig Deutsch).
Superintendent Feydt hat im Gottesdienst am Sonntag in der Thomaskirche eine leise, aber inhaltlich starke Predigt zum Beginn der „Passionszeit“ gehalten; Thomas Fischer hat in einem Gastbeitrag bei Spiegel Online gewohnt bissig, aber klug an „Schon wieder 1914“ erinnert. Über die sozialen Netzwerke haben mich einige – ernstgemeinte – Bitten um meine persönliche Einschätzung der Kriegsgefahr erreicht, ausgerechnet mich, der ich dafür doch viel zu dumm bin (ich habe sie an den Allwissenden weiter verwiesen).
Und dann: gestern eine grundlegende Neuausrichtung deutscher Außen- und Sicherheitspolitik! Angela Merkel hatte für Ihre radikale Kehrtwende in der Beurteilung der Kernenergie 2011 mit der Katastrophe von Fukushima, für Jeden nachvollziehbar, ein plötzlich aufgetretenes neues Ereignis als Begründung. Die Ampel hat dagegen noch lange, nachdem Menschenleben in der Ukraine zu beklagen waren, lange, nachdem Nordstream 2 klar als POLITISCHES und nicht rein WIRTSCHAFTLICHES Projekt, oder die starke Abhängigkeit Deutschlands von russischen, fossilen Energielieferungen zu erkennen waren, noch einige Tage, nachdem sie selbst SWIFT zum schärfsten Sanktions-Schwert erklärt hatte, stur an ihren Argumenten, Positionen und Vorbehalten festgehalten.
So richtig die jetzt erfolgte Kehrtwende sein mag, das kommunikationspolitische Desaster der Noch-nicht-mal-100-Tage-Regierung könnte größer nicht sein! Ich stimme H. Schwerdtfeger zu, Putin wird sich nicht über uns zu Tode lachen, aber die meisten unserer befreundeten/verbündeten Staaten werden doch insgeheim den Kopf schütteln: WARUM (erst) JETZT??
Angesichts der zunehmenden Brutalität und Drohungen in diesem Krieg kann ich derzeit nur sagen: Käfer kann immer noch nur weinen (er ist halt ein Weichei!); der Allwissende muss es wohl richten, er (und damit die momentane Mehrheit) weiß bestimmt, wo’s jetzt lang geht, auch wenn er das konkret bislang nicht gesagt hat (da stimme ich der Frage von Jo Flade ausdrücklich zu!!).
Lieber Herr Flade,
lesen Sie in meiner Antwort an Flade die Punkte 4 – 6, dann haben Sie die Antwort, die Sie vermissen – liegt sicher daran, daß Sie bei bei meinen Beiträgen gar nicht lesen, sondern sofort eine Reaktion formulieren, in der Sie sich satirisch versuchen. Und sie ist: Keine doppelten Maßstäbe im Westen; angemessene und auf allen Ebenen abgestufte militärische Reaktionsfähigkeit zur Untermauerung von Diplomatie; Rückkehr zu Gesprächen und Verhandlungen (was im Augenblick zwischen den Kontrahenten passiert und demnächst auch in größerem Format passieren wird, zB UNO) und schließlich: Vermeidung von unnötigen emotionalen Verbalinjurien gegenüber dem, den man zur Wiederherstellung des Friedens braucht. Deshalb lade ich ja auch Flade unentwegt zum persönlichen Gespräch ein – praktizierter Friede! Lesen Sie erst, bevor Sie schreiben!
Und im übrigen: Es ist nicht „Weichei“, wenn man Mitleid zeigt – aber es produziert auch keine politische Lösung; und eine dumme Aussage in concreto macht noch niemanden generell zu einem Dummen. Aber Sie haben die Tendenz zu hoffen, daß Sie strahlen können, wenn Sie sich klein machen. Vielleicht klappts ja – mich überzeugts nicht.
Andreas Schwerdtfeger
Pardon: Lieber Herr Käfer! Aber auch Flade kann nochmal nachlesen.
A.S.
Herr Schwerdtfeger, Sie formulierten fast als Fazit Ihrer jüngsten Reaktion auf meine konkrete Frage u.a.: „Das diese (militärische Führung) allerdings in unserer Gesellschaft nicht viel bewirken kann, hat man eben bisher schon auf diesem Blog sehen können, wo meine entsprechenden Hinweise abwechselnd von Ihnen und Käfer/Wolff in schönem Wechselspiel als militaristisch abgetan und beleidigend zurückgewiesen wurden. Inzwischen sind Sie in der Minderheit. Aber wenn die Krise überwunden ist – dann wird das alles vergessen sein und Sie sind wieder in der Mehrheit, bis zum nächsten Mal.“
Ich beende meine Kommentierung zum derzeitigen Problem nicht aus Mangel an sachlicher Handhabe, Ihnen zu begegnen, über die ich verfüge (auch wenn Sie es in Frage stellen), sondern, sondern weil Sie es erneut über Ihren gesamten Kommentar nicht lassen können, Persönliches mit Sachlichem zu verwechseln.
Meine kostbare Energie verschwende ich Ihnen gegenüber nicht länger, um Ihre unaufhaltsamen Angriffe zu begegnen – werten Sie es als eine Art Umwelt- und Klimaschutz!
Mit den mit Anstand und Kenntnissen ausgestatteten Herrn Käfer, Lerchner, Wolff und mit anderen Vernünftigen lohnt es zu streiten, zu reden, zu suchen nach Möglichkeiten der Verständigung, allein nur so ist Dialog und ein Miteinander möglich.
Ein Souveränes Land wird in barbarischer Weise überfallen, es wird getötet und zerstört, und Sie halten sich mit unsäglichen Beleidigungen in diesem Blog auf, abgesehen davon, dass Sie weiterhin an theoretischem Hin und Her verharren – danke, es reicht mir!
Mit vielen Anständigen demonstrieren wir heute Nachmittag in Dresden für den FRIEDEN.
Krieg beginnt bereits im Kleinen – denken Sie mal in aller Ruhe darüber nach!
Nun habe ich Ihnen in aller Sachlichkeit eine Menge Argumente geliefert – einschliesslich dem, daß die bisherigen Gegner meiner inhaltlichen Vorschläge für eine vernünftige Politik augenblicks von der Mehrheit in die Minderheit verfallen sind – was könnte dies besser beweisen als die heutige Regierungserklärung des Kanzlers und aller weiteren Redner (lassen wir mal die beiden radikalen Flankenparteien beiseite) – und daß eine Rückkehr zu den bisherigen Verhältnissen zu erwarten ist. Nichts daran ist auch nur im entferntesten beleidigend. Sie aber behaupten, Sie hätten Argumente – auf die wir sehnlichst warten -, und beschäftigen sich dann über 12 Zeilen mit Anstandsbelehrungen, die unangebracht und zudem noch überflüssig sind. Oder meinten Sie etwa meine Anmerkung, daß Sie und Ihre Freunde mich bisher als „militaristisch“ abzustempeln versucht hätten – das werden Sie wohl kaum ernsthaft bestreiten wollen. Ich verharre nicht in theoretischem Hin und Her – hören Sie einfach auf den Kanzler, der meine Thesen und Forderungen zusammen mit seiner gesamten Regierung heute komplett übernommen hat.
Sollten Sie Ihre Ankündigung wahrmachen, Herr Flade, und künftig auf Ihre unsachlichen Anstandsanmerkungen verzichten, so wäre das gut. Daß Sie allerdings immer behaupten, Sie hätten Argumente, uns diese jedoch nie offenbaren, läßt nichts Gutes erwarten.
Lassen Sie uns uns mal treffen (im Sommer vielleicht) – da könnten wir das alles ausräumen, ohne daß das Publikum hier Ihre ewigen Anstandsvorstellungen ertragen muß (siehe auch Käfer neulich: Sie nerven!). Wenn wir uns gegenseitig mal unseren jeweiligen Hintergrund erklären würden, dann könnten wir vielleicht auch ein gegenseitiges Verständnis entwickeln, was unter Ihrem augenblicklichen verfehlten Anstandsdiktat schwer vorstellbar ist (haben Sie keine Angst, ich fresse Sie nicht – im Gegenteil: Ich bezahle das Essen).
Andreas Schwerdtfeger
Herr Dr. v. Heydebreck, danke für Ihre Antwort. Dass Frankreich und Großbritannien ihre Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen einhielten, hatte auch Hitler nicht erwartet. Und in der Tat, hatte Chamberlain dem Münchner Abkommen 1938 auch deshalb zugestimmt, weil er für einen Krieg noch nicht gerüstet war. Aber das ist eben der Unterschied zur Denkweise ruchloser Diktatoren: Für Demokratien gilt der Grundsatz Pacta sunt servanda, und nur so funktioniert Abschreckung. So intelligent ist Putin schon.
Übrigens nahm Ihr „armes Polen“ das Münchner Abkommen zum Anlass, das Teschener Gebiet zu besetzen.
Dass dieses schreckliche Ereignis keine Sternstunde der Diplomatie war, ist wohl unbestritten. Auch sind gegenseitige Schuldzuweisungen jetzt völlig unangebracht und verhärten die Fronten nur noch zusätzlich. Ihr Satz Herr Wolff: „Krieg ist und bleibt ein Verbrechen, an dem sich niemand beteiligen sollte – außer dass wir versuchen, ihn zu verhindern“ , ist richtungsweisend und maßgeblich. Dazu ist jetzt erst recht die Stunde der Deeskalation und Diplomatie um so wichtiger. Auch rhetorisch. Herr Steinmeier hat in dieser Hinsicht bereits 2015 hervorragende diplomatische Vorarbeit mit Minsk 2 geleistet, was zu einem Waffenstillstand führte, jedoch zu keinem Frieden. Das wusste auch jeder von uns. Man hatte (bzw. die EU), sechs Jahre Zeit zur Lösung des Problems. Doch geschehen ist nichts. Jetzt müssen m.E. unbedingt sofort Herr Scholz zusammen mit Herrn Macron in Gespräche drängen, um aus den Tatsachen etwas zu machen wie sie auf dem Tisch liegen, und auch Kompromissbereitschaft zeigen. Politik besteht aus Kompromissen, so wie es bereits Frau Merkel sagte, die nach meiner Unparteilichkeit nach, eine hervorragende Außenpolitikerin war.
Mit friedlichen Grüßen an alle,
Arne Arnold
Ich freue mich aufrichtig, Herr Flade, daß Sie den Versuch unternehmen, im Gegensatz zu Käfer zur Sachlichkeit zurückzukehren. Lassen Sie mich – auch wenn die Gefahr besteht, daß man ernsthafte Mitdiskutanten durch Wiederholung langweilt – nochmal meine Argumente anführen, die ja im übrigen erstaunlicherweise in den deutschen Medien, bei den deutschen Politikern und in der deutschen Öffentlichkeit zunehmend bestätigt werden – leider eben erst post factum (nämlich NACH dem Angriff.
1. Es ist verständlich, aber eben trotzdem dumm, wenn man denjenigen, der zur Wiederherstellung des Friedens unbedingt gebraucht wird – das gilt wohlgemerkt schon seit der Annexion der Krim und nicht erst jetzt – durch unnötige Verbalattacken zu demütigen sucht. Sachlich und beherrscht zu bleiben ist ein politisch-diplomatisches Gebot und das schliesst eben bestimmte Vokabeln aus, auch wenn man sie für den Tatsachen angemessen und richtig hält. Insofern habe ich nie bestritten, daß Putin ein Diktator ist, der nach unseren Maßstäben viele Attribute verdient – ich habe darauf hingewiesen, daß wir ihn (leider) für den Frieden in Europa brauchen und deswegen in unsere Politik EINbeziehen – im Gegensatz zu AUSgrenzen – müssen.
Den Fehler, politische Gegner alleine schon sprachlich auszugrenzen, machen wir ja auch in der Innenpolitik gegenüber bestimmten Meinungsgegnern (Bischöfen, verantwortlichen Politikern, Amtsträgern, ganzen Parteien, etc) – ich habe Wolff oft darauf hingewiesen – und er hält leider an seinen doppelten Maßstäben fest, wie ich ja oft belegt habe.
2. „Im Krieg gibt es nur Verlierer“, ist der schöne Satz, der jetzt Leitmotiv ist. Einmal abgesehen davon, daß – leider – dieser Satz so nicht stimmt, wie nachgewiesen, steht ihm der Satz gegenüber: „Beim einfrieren von Handelsbeziehungen gibt es nur Verlierer“ – und hier stimmt er. Deshalb gibt es bei Handelssanktionen (einschl solchen auf dem Finanzsektor) nur zwei Ergebnisse: Entweder sie sind wirkungslos – wie alles bisher gegen RUS – und dann sind sie nutzlos und fördern den Diktator (und so hat es sich bisher erwiesen); oder sie sind harmlos, weil sie sonst den Verhänger der Sanktionen mit schädigen (siehe NordStream 1, Swift, und ähnliches), dann sind sie kontraproduktiv, weil sie den Bösewicht ermutigen (das wird, so fürchte ich, jetzt der Fall sein, zumal der Westen, DEU voran, ja seine Angst deutlich zeigt).
3. Bevor ich auf Ihre Frage zum jetzigen Zustand eingehe, muß ich auf die Stilfrage eingehen, die Sie stellen: Es ist ja eben nicht so, daß ich alleine hier „enorm aggressiv“ sei. Es gibt kaum eine sachliche Aussage, die ich hier über die Jahre getroffen habe, die nicht mit persönlichen Unterstellungen anstatt mit sachlichen Argumenten beantwortet worden wäre. Nehmen Sie den jüngsten Fall: Ich stelle fest, daß man eine Krisenlage nicht behebt, indem man den Gegner beschimpft. Wolffs Antwort: „ … von oben herab auf die Welt schaut und Menschen wie Völker in der Rolle von Schachfiguren sieht“. Ist das eine sachliche Antwort? (Sie erinnert doch eher an sein „geht über Leichen“) .Nochmal: Es ist leider dumm, wenn man – auch wenn Käfer es nicht mag – die Richtigkeit von Napoleons Aussage anzweifelt, daß man „den nicht demütigt, den man gewinnen will“ (oder eben gewinnen muß). Ich schaue nicht von oben herab, ich schaue realistisch. Käfer weint – das ehrt ihn; ich versuche, Lösungen anzubieten – natürlich führt das zu Kontroversen.
4. In der augenblicklichen Lage ärgern mich, zugegeben, die doppelten Maßstäbe des Westens:
– Das westliche Vorbild für Putins jetzige Aktion – Kosovo – wird, bitteschön, nicht erwähnt oder als nicht vergleichbar zurückgewiesen. Jeder weiß in Wirklichkeit, daß es so einfach nicht ist. Die europäischen Grenzen sind nach dem 2. WK mit Gewalt erstmals dort verändert worden. Ich hielt die Vertreibung des serbischen Diktators für notwendig und richtig, die Abtrennung des Kosovo für falsch.
– Der Westen nähert sich ohne Not ständig weiter dem russischen Bären an. Zur Absicherung von Polen und Wiederherstellung der baltischen Staaten fand ich das richtig, wenngleich ich überzeugt bin, daß die NATO-Garantie gereicht hätte, auch wenn man weniger und weniger permanent dort militärisch aufgetreten wäre. Was Belarus, Ukraine und Georgien angeht, ist jedoch eine solche Annäherung für RUS ein Casus Belli und wir wußten es. Es hätte andere Möglichkeiten gegeben, dort Wohlstand und Sicherheit herzustellen, als auf einem politischen Prinzip zu bestehen, von dem man selbst gleichzeitig sagt, daß man es in der Realität aber nicht umsetzen will.
– Es ist leicht zu behaupten, das „alte Denken“ des Kalten Krieges in Einflußsphären sei überholt. Die globale Realität ist anders – und da hilft dann eben kein edles Wunschdenken. China denkt in geopolitischen Einflußsphären im Ostpazifik und in Südostasien – und wir tun wenig dagegen. Die USA und Europa denken in geopolitischen Einflußsphären, wenn es ums Mittelmeer, um den (Nord-) Atlantik geht und zunehmend auch woanders. Und RUS denkt in geopolitischen Einflußsphären, wenn es um seine westlichen Grenzen geht. Man kann das bedauern – ich halte es für nachvollziehbar im Sinne der Friedenserhaltung, wenn auch nicht immer für richtig – aber Bedauern schafft das Phänomen nicht ab.
5. Zum Thema „Bewaffnung und Streitkräfte“ brauche ich mich kaum zu äußern. Jetzt – JETZT – fällt es unseren Politikern der SPD und der Grünen auf, daß Verteidigungsfähigkeit ein wichtiger und notwendiger Faktor außenpolitischer Entscheidungsfreiheit und diplomatischer Stärke ist – jetzt, wo das Kind im Brunnen ist. Die heutige Presseschau im DLF, die Äußerungen der vollständig überforderten Frau Lamprecht (SPD) und von Frau Vögl (SPD), die neuerworbenen Ansichten von Frau Baerbock und Herrn Habeck, das plötzliche Umschwenken von Lindner und Strack-Zimmermann, das Schweigen von Käßmann oder Eckardt-Göring (vielleicht habe ich nur nichts gehört) – alle erkennen plötzlich das Offensichtliche. Und dann reicht es nicht, auf die Bundeswehr zu zeigen, die unfähig sei: Das gesamte Beschaffungswesen der Bundeswehr ist in zivilen Händen, die Hoheit über die Bundeswehr und ihre Ausrüstung unterliegt selbstverständlich dem politischen Primat, die Bundeswehr ist, wie ich immer betone, ein POLITISCHES Instrument – in anderen Worten, der Zustand der Bundeswehr ist eine politische Verantwortung – was natürlich die Mitverantwortung der militärischen Führung nicht in Zweifel zieht. Das diese allerdings in unserer Gesellschaft nicht viel bewirken kann, hat man eben bisher schon auf diesem blog sehen können, wo meine entsprechenden Hinweise abwechselnd von Ihnen und Käfer/Wolff in schönem Wechselspiel als militaristisch abgetan und beleidigend zurückgewiesen wurden. Inzwischen sind Sie in der Minderheit. Aber wenn die Krise überwunden ist – dann wird das alles vergessen sein und Sie sind wieder in der Mehrheit, bis zum nächsten Mal.
Jetzt den Frieden wiederherzustellen, wird formal passieren, wenn die Ukraine und RUS sich zum Nachteil der ersteren einigen nach einigen weiteren Tagen (hoffentlich nur!) kriegerischer Handlungen. Auf lange Zeit aber bleibt die Wehmut, daß man das hätte vermeiden können, wenn der Westen seinen Gegner ernst genommen, nicht beschimpft und mit ihm auf Augenhöhe“ verhandelt hätte (also ohne Beleidigungen). Und die Ukraine wäre besser dran gewesen, wenn sie (notfalls auch ohne die Krim) „neutral“ in der Mitte gesessen hätte, anstatt auf das Maximum zu hoffen und dann vom Westen, und insbesondere auch vom ach so moralischen DEU, im Stich gelassen zu werden.
6. Der Friede im Kleinen wird möglich, wenn Sie meine Argumente ernst nehmen und sachlich bekämpfen (vielleicht ja auch, wenn Sie meine Einladung zum persönlichen Gespräch annehmen). Der Friede im Großen wird möglich, wenn ein Staat oder Bündnis zur äußeren Sicherheit seiner Bürger eine angemessene Verteidigungsfähigkeit aufbaut, die im Bündnisfall natürlich nicht so sein kann, daß man selbst nichts tut, sich auf den großen Bruder verläßt und diesen gleichzeitig nach allen Regeln der Kunst diffamiert und beschimpft. Und wenn ich jetzt schreibe, daß insofern auch Europa mit schuld ist an dem Phänomen Trump, dann errege ich wahrscheinlich wieder Ihren unbändigen Zorn: Aber die Abwendung der USA von Europa ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, daß die Europäer, insbesondere die Deutschen, über viele Jahre zur gemeinsamen Verteidigung nur moralische Belehrung beigetragen haben.
Ich hoffe, dies ist sachlich genug für Sie. Besser wäre es, wenn auch Sie sich nicht im Beleidigen abwechseln würden, sondern sachlich blieben, wie ich es seit langer Zeit einfordere.
Andreas Schwerdtfeger
Vielleicht sollte man, Herr Schwerdtfeger, zum Thema SANKTIONEN noch hinzufügen, dass sie gegen das immer noch riesige und wirtschaftlich autarke Russland kaum Wesentliches ausrichten können. Und vielleicht ist das sogar beruhigend. Denn wir erinnern uns auch in diesem Zusammenhang an den 2. Weltkrieg: Die Sanktionen, mit denen die USA das an Ressourcen arme Japan durch das Abschneiden von der Ölversorgung belegte, lösten den japanischen Angriff auf Pearl Harbour und damit die Ausweitung des Weltkrieges aus. Wenn das rückblickend letztlich auch mit zu unserer Befreiung vom Nationalsozialismus führte, so wäre heute eine solche Kettenreaktion äußerst gefährlich und unerwünscht. Mit anderen Worten: Wirklich einschneidende Sanktionen können durchaus Kriegshandlungen gleich sein.
Sie würden auch lieber Kopfkissen liefern wie es der Bürgermeister unserer Partnerstadt, Dr. Klitschko, formulierte. Mit der Lieferung von 5000 Militärhelmen an die Ukraine hat sich Deutschland zum Gespött der Welt gemacht. Nur durch Druck unserer Verbündeten liefert Deutschland nun auch Waffen. Selbst ein Herr Mützenich muss das mit säuerlicher Miene begrüßen.
Herr Schwerdtfeger – Sie formulieren in Ihrem letzten Kommentar: „Gerade zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich ja, daß die Rückkehr zu diplomatischen Lösungen wohl nur unter Waffeneinsatz erreichbar wäre, indem man – das ist allerdings längst verpasst – der russischen Aggression so entgegenträte, daß ein Waffenstillstand und dann ein Friede verhandelt werden könnte.“
Sie weisen sich ja bekanntermaßen in diesem Blog als Experte aus, die aktuelle Situation ist hochexplosiv und ich frage Sie ernsthaft, wie Sie sich konkrete Schritte vorstellen, um weitere unvorstellbare Eskalationen (Russland/Putin versus EU + NATO), die uns allesamt momentan umtreibt und Dinge vorstellen lässt, die bisher unvorstellbar schienen, abzuwenden. Sie schreiben im Konjunktiv, nach meiner Ansicht verlangt die Situation offensichtlich einen kategorischen Imperativ. Ist Putin wirklich nur noch mit militärischer Reaktion von seinem hohen Baum runterzuholen (hier geht es ja auch irgendwann um Gesichtsverlust)?
Mich interessiert tatsächlich Ihre klare Entscheidung, würde diese – konstruieren wie mal – von Ihnen verlangt.
Und es drängt mich nach Ihren neuesten Verbalen Schwerthieben erneut Sie nachdrücklich zu fragen, was denn eigentlich treibt Sie so unaufhaltsam um, immer und immer wieder so enorm aggressiv Ansichten, Meinungen, Vorstellungen Anderer derartig verbal-gewaltsam zu begegnen??? Wenn solche sprachlichen Schläge im ganz kleinen Kreis Ihrerseits permanent gepflegt werden, wie soll denn dann im Großen FRIEDEN möglich sein? Auf Ihre hoffentlich sachliche Reaktion bin ich gespannt und erwarte diese. Jo.Flade
Lieber Christian, Du hast mir aus dem Herzen gesprochen. Die Demokratie zu stärken ist ein wichtiger Beitrag gegen Hass und Krieg.
Beste Grüße aus Mannheim
Mathias Kohler
Angst vor der Demokratie und die Sehnsucht nach dem Imperium, das verloren gegangen ist. Beides – wie wir aus unserer eigenen Geschichte wissen – gebiert Gewalt und Krieg.
Willy Brandt hatte es besser. Er hatte auf sowjetischer Seite Gegenspieler, die selbst an Entspannung interessiert waren.
Es ist schon lustig, Breshnew und Co als „an Entspannung interessiert“ darzustellen. So schnell vergißt man hierzulande, wie die Führung der Sowjetunion zur Zeit der Kanzlerschaft Brandts (und kurz danach) per Breshnew-Doktrin das Imperium gewaltsam zusammenhielt (mit der permanenten Unterdrückung der Polen und Ostdeutschen sowie dem Einmarsch in die Tchechoslowakei als Höhepunkte) und mit ständiger kriegstreiberischer Aufrüstung, die ja schließlich (auch dank Helmut Schmidts Warnungen und seiner Politik als Mahner im Westen) zu Kohls Zeiten das Regime in den Untergang getrieben hat (es ist dies keine Abwertung der Friedlichen Revolution, wie mir immer unterstellt wird. Es ist einfach Tatsache und war wohl eher Voraussetzung für die Friedliche Revolution). Der Helsinki-Prozess steht diesem Urteil nicht entgegen: Er war das notwendige Zugeständnis der Sowjetunion, um überhaupt noch wirtschaftlich zu überleben.
An diesem Beispiel kann man übrigens auch den „relativen“ Wert von Demonstrationen sehen: Im Westen wurde und wird risikolos demonstriert – das ist Zeichen (ein bißchen) des Mitgefühls und (ganz wesentlich) als Alibi, daß man doch so viel tut. In RUS oder Belarus dagegen wird unter Lebensgefahr demonstriert – das macht Eindruck! Was die Ukraine gebraucht hätte, jedenfalls, sind wohl kaum hinterherige Demonstrationen, sondern vorherige glaubhafte und starke Diplomatie mit Muskeln im Rücken
Andreas Schwerdtfeger
DANKE CHRISTIAN!!
Du hast die richtigen Worte gefunden und gestern Abend auf dem Marktplatz eine leidenschaftliche Rede gehalten.
Ich hätte nicht so klar formulieren können – zu aufgewühlt waren meine Gefühle und Gedanken an diesem 24.2.2022. Bei der Mahnwache ab der Mittagszeit standen viele Frauen und Männer neben mir, die geweint haben, sich in den Armen lagen, verzweifelt waren. Ich musste oft an die Generation unserer Enkel denken und ja, auch bei mir sind da Tränen geflossen. Ich habe mein Leben in Frieden, relativem Wohlstand und auf einem weitgehend intakten Planeten leben können. Und was hinterlasse ich/wir ihnen???
Noch am 18.2. schrieb ich ironisch über ein „Revival“ von Hauser und Kienzle; das bedauere ich heute zutiefst, beide haben das weiß Gott nicht verdient!
Weder haben sie sich verstanden als die allein sachlich argumentierenden Mit-Diskutanten, Welten-Versteher, Entscheider darüber, wer eine Problematik begreifen kann oder auch nur ansatzweise Kenntnis der Realität hat, noch haben sie eine kriegstreibende, in Teilen wirre und geschichtsvergessene Rede eines Diktators als Quell zum besseren Verständnis des Weltgeschehens anstelle der von den Mainstream-Medien verbreiteten Lügen interpretiert.
Die Büchse der Pandora, die Putin jetzt geöffnet hat, wird nachfolgende Generationen auch dadurch belasten, dass jetzt Entscheidungen getroffen werden (vielleicht müssen), die notwendige Veränderungsprozesse durch den fortschreitenden Klimawandel verlangsamen, dafür notwendige Investitionen verhindern oder zumindest erheblich erschweren!
Wenn der große Denker und Versteher nun an die Zeiten Napoleons erinnert, kommen mir als Bilder in den Sinn:
1815 Der Kongress tanzt
2022 Die MSC luncht (zumindest 30 alte, weiße, männliche Teilnehmer)
Alles inhaltlich richtig – und alles Ausdruck der totalen Hilflosigkeit.
Und alles unter dem Gesichtspunkt der Friedensförderung Zeichen enormer Dummheit, weil schon von der Wortwahl her aggressiv und hetzerisch und somit kriegstreibend. Schon Napoleon hat es als seinen größten Fehler bezeichnet, seinen Gegner Metternich nicht ernst genommen und stattdessen beleidigt zu haben : „Man darf einen Menschen nicht demütigen, den man gewinnen will“. Und wollen wir Putin angesichts der jetzigen Lage nicht „gewinnen“, indem wir ihn an der Verhandlungstisch holen?
Andreas Schwerdtfeger
Ich halte einmal fest: Die Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen wie am gestrigen Tag in Leipzig mit bis zu 5.000 Teilnehmer*innen, darunter viele Ukrainer und Belarussen“ sind nach Herrn Schwerdtfeger „kriegstreibend“. So kann wohl nur jemand reden, der von oben herab auf die Welt schaut und Menschen wie Völker in der Rolle von Schachfiguren sieht, die niemals selbst handeln, sondern auf die Putins, Bidens, Xis angewiesen sind. Da trennen uns, lieber Herr Schwerdtfeger, Welten.
Wer nicht mal deutsch kann – wie soll man mit ihm diskutieren? Ich habe Ihre Rede in verbaler Hinsicht als „kriegstreibend“ bezeichnet, nicht Mahnwachen oder Demonstrationen, die ich freilich für überflüssig im Sinne des Friedenszieles halte. Daß Sie und Käfer nicht verstehen, daß man diejenigen, die man zum Frieden braucht (im augenblicklichen Fall Putin) zwar mit sachlichen Tatsachen konfrontieren muß, daß aber populistische Verbalinjurien nicht zweckdienlich sind, können Sie ja auch nicht verstehen, die Sie selbst Anhänger solcher Sprache sind.
Andreas Schwerdtfeger
Na, dann kann ich nur viel Freude wünschen bei dem Selbstgespräch auf dem Sockel des Allwissenden.
Unterstellt, ich sei auch mitgemeint („Wolff und Käfer verstehen nicht…“), wenn es um die Zuschreibungen „kann nicht mal deutsch“ und „dumm“ geht, bzw. darum, was „kriegstreibend“ ist, fühle ich mich einerseits aufrichtig geehrt, mit Christian Wolff in einen Topf geworfen zu werden, andererseits müsste ich dem sofort widersprechen, weil es zu viel der Ehre wäre….
Für meine Person stimme ich H. Schwerdtfeger vollkommen zu, dass meine Deutsch-Kenntnisse nicht ausreichen, um aus
• „…wir sollten nicht den Fehler machen, uns von Putin auf die Ebene des Hasses, der Gewalt, des Krieges ziehen zu lassen“,
• „ich lasse mich (von Putin) nicht zum Bellizisten machen“, oder
• „Krieg … bleibt ein Verbrechen, an dem sich niemand beteiligen sollte – außer dass wir versuchen, ihn zu verhindern“
abzuleiten, dass eine Rede mit diesen Inhalten „kriegstreibend“ ist!
Es sei H. Schwerdtfeger daher freigestellt, MICH als „dumm“ und „kann nicht mal deutsch“ zu bezeichnen; ich kann ihm an Wissen, Erfahrung, Herkunft, Sprachgewalt und inhaltlicher Vielfalt sicher nicht das Wasser reichen, Christian Wolff so zu attributieren, halte ich dagegen für äußerst problematisch; er ist seit mehr als 30 Jahren angesehenes Mitglied der Leipziger Stadtgesellschaft und der Thomasgemeinde; welches Licht fiele auf diese Institutionen, hätten sie diese Defizite nicht wahrgenommen?
Lieber Herr Schwerfeger, danke für diese realistische und notwendige Intervention Ihrerseits
Ich kann mir die Welt und die Verhandlungsführer am Tisch eben nicht aussuchen oder backen!
Gilt gerade für die Medien, welche sich über Politik und auch Volk so gerne erheben
Trotz aller verständlichen und berechtigten Empörung über den Verbrecher müssen wir, muss der Westen versuchen, mit ihm – hoffentlich aus einer Position endlich wieder zunehmender Stärke – zu verhandeln, um einen atomaren 3. Weltkrieg zu vermeiden. Dabei müssen wir leider davon ausgehen, dass die russische Bevölkerung (noch) mehrheitlich hinter Putin steht, dass er konventionell, atomar und technologisch (Raketen) hochgerüstet, finanziell und mit Gas, Öl und anderen Grundstoffen auf einen langen Konflikt vorbereitet und mit seinem Riesenhinterland noch viel gefährlicher ist, als es Hitler mit Stalins Unterstützung 1939 war. Ein Fehler wie ihn England und Frankreich begingen, die Hitler nach dessen Überfall auf Polen unvorbereitet den Krieg erklärten, der den armen Polen gar nichts nützte aber zig Millionen Tote in der ganzen Welt kostete, wird mit Gottes Hilfe diesmal hoffentlich vermieden werden, denn er wäre noch um ein Vielfaches schlimmer!
„Ein Fehler wie ihn England und Frankreich begingen, die Hitler nach dessen Überfall auf Polen unvorbereitet den Krieg erklärten, der den armen Polen gar nichts nützte aber zig Millionen Tote in der ganzen Welt kostete…“
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Briten und Franzosen sind am 2. Weltkrieg schuld – das ist völlig abstrus, Herr von Heydebreck! Wissen Sie nicht, dass Hitler von Kriegsbeginn an fest entschlossen war, einen „Weltanschauungskrieg“ gegen die Sowjetunion zu führen, der 24 Mio Sowjetbürgern das Leben kostete? Von allen anderen anderen Eroberungen mit vielen Toten abgesehen. Wenn auch 567.600 tote Franzosen und 450.700
tote Briten ein schlimmer Blutzoll sind, so gehören sie doch dazu, zuminest einem Teil Deutschlands die Freiheit gebracht haben.
Sie wollen mich offenbar bewusst missverstehen, Herr Plätsch, wenn Sie schreiben, ich würde England und Frankreich die Schuld am zweiten Weltkrieg geben. Nichts liegt mir ferner. Es war ein FEHLER; dass die beiden Mächte UNVORBEREITET Hitler Anfang September 1939 den Krieg erklärten, so dass Hitler erst fast ganz Europa erobern konnte, bis er nach dem über 5 Jahre dauernden Weltkrieg nieder gerungen wurde. Ähnlich UNVORBEREITET ist die NATO und insbesondere Deutschland heute, nur dass Putin gegenwärtig durch seine Atomwaffen, Raketenrüstung etc. für den Weltfrieden noch viel gefährlicher ist als Hitler es 1939 war. Darum, und darauf wollte ich hinweisen, bleibt uns, bleibt der NATO und dem Westen, heute gar nichts anderes übrig, als mit dem Verbrecher weiterhin Verhandlungen anzustreben. Schon die gestrige Meldung, dass die NATO der Ukraine „nur“ Nachrichten-Hilfe bei ihrem Abwehrkampf gegen die eindringenden Russen gibt, macht mir bei aller Sympathie für die Ukraine Sorgen, dass der unberechenbare Putin das zum Anlass nehmen könnte, auch ein NATO-Land anzugreifen.