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Gewalt in der Sackgasse

Innenpolitisch war es eine Katastrophe, was sich in den vergangenen Tagen in Hamburg ereignet hat: Hunderte Menschen meinten, Krieg spielen zu müssen. Spielen? Nein, sie machten ernst mit kriegerischer Gewalt, gingen mit äußerster Brutalität und rücksichtslos auf Menschen los und zerstörten fremdes Eigentum. Wie im realen Krieg war ihnen gleichgültig, ob die Menschen, die Opfer ihrer Gewalttätigkeit wurden, irgendetwas zu tun haben mit dem vorgeschobenen „politischen“ Begründungen ihres verwerflichen Treibens. Wie im Krieg steht man fassungslos vor so viel Brutalität. Darum unmissverständlich: Für die Gewaltexzesse vom sog. „Schwarzen Block“, für Plünderungen von Geschäften, für den enthemmten Hass kann und darf es keinerlei Rechtfertigung geben, schon gar keine politische. Denn all das ist Ausdruck von krimineller Energie, die den Tätern innewohnt. Jedem Versuch, diesen Aktionen noch irgendeinen Sinn zu unterlegen, muss entschlossen entgegengetreten werden. Von denen, die sich im „schwarzen Block“ zusammenrotten, geht nichts aus, worum es zu streiten lohnt: gewaltlose Konfliktlösungsstrategien in der internationalen Politik, gerechtes Zusammenleben in der globalisierten Welt, Vielfalt politischer Überzeugungen gewährleisten, die Wahrung der Würde eines jeden Menschen. All das wurde von denen, die in Hamburg kriegsbesoffen randalierten, mit Füßen getreten.

Außenpolitisch war es ebenfalls eine Katastrophe, was sich in Hamburg anlässlich des G 20 Gipfels abgespielt hat. Denn auch dort trat ein „Schwarzer Block“ auf: Staatspräsidenten wie Recep Tayyip Erdoğan, Wladimir Putin, Donald Trump, Xi Jinping, Ibrahim al-Assaf aus Saudi-Arabien. Diese Menschen tragen eine persönliche Verantwortung für blindwütige, verlogene Gewaltpolitik in vielen Konfliktherden dieser Welt und im eigenen Land. Der Unterschied zu den Gewalttätern vom Schanzenviertel: Sie bauen keine Barrikaden, sie werfen keine Steine auf Polizisten, sie plündern keine Geschäfte und zünden keine Autos an – sie lassen dies alles machen. Sie lassen Kriege führen, sie lassen Waffen produzieren, sie lassen mit Waffen handeln, sie lassen Menschen foltern, sie lassen töten – und nehmen für sich in Anspruch, dass sie Kriege führen dürfen, dass sie das Recht haben, Menschenrechte außer Kraft zu setzen. Sie rechtfertigen diesen herrischen, anmaßenden Absolutismus als „Weltpolitik“ und lassen sich dafür auch noch feiern. Sie verlangen von denen, die das anprangern, dass sie ihre Kreise nicht stören und sich an die Grundwerte halten, die sie selbst außer Kraft setzen. Entkoppelt vom wirklichen Leben maßen sie sich an, das Weltgeschehen zu bestimmen und Menschenmassen lenken zu können. Doch auch hier muss unmissverständlich gelten: Für all dies kann und darf es keinerlei Rechtfertigungen geben – weder politische, noch ökonomische, noch rechtliche. Niemals, niemals! Es gibt keine Rechtfertigung für die Unterdrückung der Opposition in der Türkei; es gibt keine Rechtfertigung für den 350 Milliarden-Dollar-Rüstungsdeal zwischen USA und Saudi Arabien; es gibt keine Rechtfertigung für den Krieg in Syrien; es gibt keine Rechtfertigung für die Todesstrafe oder den hemmungslosen Waffengebrauch in den USA.

Erst wenn wir erkennen, dass sich in den vergangenen Tagen zwei „Schwarze Blocks“ in der Sackgasse der Gewalt verrannt haben, werden wir auch Wege aus dieser Sackgasse finden. Wenn nicht, dann wird es in dieser Sackgasse immer enger, immer gewalttätiger. Denn es ist abzusehen, wann sie alle und noch unkontrollierter aufeinander losgehen. Darum sind jetzt wir, die Bürgerinnen und Bürger, gefordert. Wir haben jetzt laut und vernehmlich auszusprechen: JA, wir wollen, dass tiefgreifende Interessenskonflikte durch Gespräche, durch Verhandlungen, durch verbindliche Absprachen gelöst werden. Wir entziehen aber dem Irrsinn einer maßlosen, größenwahnsinnigen Inszenierung von „Gesprächen auf höchster Ebene“ die Legitimation. Wir sagen NEIN zu völlig aus den Fugen geratenen Veranstaltungen a la G 20 Gipfel in Hamburg, eine Millionen Euro verschlingende Show hybrider Selbsterhebung einzelner Macht-Menschen, die sich vom normalen Leben völlig abgekoppelt haben. Miteinander reden muss man auch können, ohne wochen-, tagelang eine Stadt, ein Land in Atem zuhalten; ohne dass ein Donald Trump in primitivster Weise seine Tochter als Führerin des zum Familienunternehmen pervertierten Staatsapparates zelebriert; ohne dass die Bigotterie mit Beethovens „Neunter“ beweihräuchert wird; ohne dass Allgemeinplätze verlautbart werden, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen.

Es wird höchste Zeit, diesen Möchtegern-Göttern in den Staatskarossen, aber auch den vermummten Polit-Holigans von Hamburg im demokratischen Diskurs die Maske vom Gesicht zu reißen. Fordern wir sie auf, endlich ihre Verantwortung als Politiker, als Bürger wahrzunehmen – wie ein Busfahrer, der 50 Menschen sicher in Urlaub fahren soll, oder eine Erzieherin, die täglich 25 Kindern das weitergibt, was sie zu Persönlichkeiten heranwachsen lässt, oder wie ein Polizist, der eine Straftat vereitelt. Immer geht es darum, Würde, Menschlichkeit, Anstand zu fördern und Leben zu bewahren. Es ist an der Zeit, den Irrsinn derer, in sich in der Sackgasse der Gewalt eingerichtet haben, zu beenden. Dies aber wird nur gelingen, wenn wir konsequent die Ebene verlassen, auf die uns die „Schwarzen Blocks“ von Hamburg ziehen wollen. Keine Gewalt!

P.S. Merkel, Steinmeier, Scholz – noch verharren sie in der Sackgasse. Wer tritt als erster den Weg in den demokratischen Diskurs an? Ist Martin Schulz schon unterwegs?

32 Antworten

  1. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie mich weiter als böswillig beschimpfen, hier noch ein letzter Versuch, Ihnen klar zu machen, wie sehr Ihre Argumente denen des „Schwarzen Blocks“ entsprechen und sie damit rechtfertigen:
    Ein Autor, der Politik studiert hat, viel mit Autonomen diskutiert und deren Weltbild kennen gelernt hat, schreibt dazu heute bei den (linken) KRAUTREPORTERN:
    „Der schwarze Block wird als „linksextrem“ dargestellt. Aber aus seiner eigenen Perspektive ist er nicht extremistisch, sondern der aktuelle Status quo ist extremistisch. Oder anders: Nicht sie sind, sondern Du bist der Extremist, denn Du tust (vermutlich) nicht genug gegen diesen Status quo. Der Status quo heißt: Tausende Tote im Mittelmeer, Wirtschaftsimperialismus vor allem in armen Ländern, Ausbeutung, Sklaverei, Wirtschaftskriege, Menschenrechtsverletzungen.
    Dafür sind aus Perspektive des schwarzen Blocks die G20 mitverantwortlich, mehr aber noch das System, für das diese Gipfeltreffen stehen: Turbokapitalismus. Die G20 sind demnach extremistisch, sie haben diesen extremen Status quo zu verantworten, der jeden Tag Menschen tötet und ausbeutet. In Teilen richtet sich der schwarze Block daher auch gegen die Mehrheitsgesellschaft, die diese Verhältnisse durch Massenkonsum und Nichtstun zumindest passiv duldet.“

    1. Genau das ist das Problem, das mich zum Urteil „böswillig“ führt: Obwohl ich in meinem Blog ausdrücklich und mehrfach betont habe, die Gewalt des „Schwarzen Blocks“ ist durch nichts zu rechtfertigen, behaupten Sie weiter, ich würde deren Handeln rechtfertigen und führen, was noch absurder ist, als „Beweis“ ein Zitat an, das mit meinen Ausführungen nichts zu tun hat. Das ist genau die Methode, die in diesem Tagen von Angela Merkel über de Maizière bis zu Jens Spahn angewandt wird: Wir setzen einem im grandiosen Größenwahn inszenierten G20 Gipfel in Hamburg an und werfen anschließend die Trümmer und Scherben der SPD vor die Füße. Das ist dreist und unverschämt – vor allem wenn man bedenkt, dass gerade der Innenminister dafür verantwortlich ist, dass viele Gewalttäter aus dem Ausland unbehelligt nach Hamburg gelangen konnten, während man angeblich „gefährliche“ Journalisten von der Liste strich. Christian Wolff

  2. Ihnen, lieber Prof. Cornelius Weiss, unbekannterweise herzlichen DANK für Ihre Reaktion auf die zunehmend unseligen und zumeist lediglich der rhetorischen Akrobatik genügenden Wortmeldungen des einen und anderen Antipoden. Aus der Biologie bedeutet Antipode Gegenfüßler (in der Eizelle). Das penetrante Abstrampeln gegen eine ganz gewiss ausführlich zu diskutierende Öffentlichkeitsmeinungen (Blogs Chr. Wolff) degradiert sich dann zur Lächerlichkeit, bedient diese sich der unwürdigen Instrumente der Beleidigung. Wer sich mit seiner Haltung in die Öffentlichkeit wagt, hat nicht nur Freunde – klar. Und Chr. Wolff (und auch andere an anderen Stellen) exponiert sich ganz bewusst und mutig. Seine Empörung ist Barometer unserer Gegenwart und diese seine gesellschaftspolitischen und kirchenkritischen Sezierungen verdienen wahrlich ernst genommen zu werden. Die Kontra-Blogs (s.u.) arbeiten sich primär an der Person ab und übersehen dabei, wie ernst die Situation ist, viel zu ernst, um viel zu leichtfertig dem anderen gravierende Frontalangriffe um die Ohren zu schlagen. Ich wünsche mir Würde und Respekt, mit Respektlosigkeit und personaler, wütender Angriffslust ist Zukunft nicht möglich. KEINE GEWALT – was hier in diesem Blog-Podium leider mehr und mehr stattfindet, ist verbale Gewalt – die lehne auch ich ab. Mehr ist dazu nicht mehr zu sagen. Jo.Flade

  3. Sehr verehrter Herr Pfarrer Wolff, lieber Christian,
    Ihrer ebenso klaren wie mutigen Analyse der Vorgänge um den G20-Gipfel kann ich nur zustimmen. Natürlich war zu erwarten, dass Sie damit in ein Wespennest treten. Bitte lassen Sie sich durch die rabulistischen und zum Teil regelrecht beleidigenden Kommentare auch in Zukunft nicht beeindrucken.
    Herzlichst Ihr
    Cornelius Weiss

    1. „Bitte lassen Sie sich durch die rabulistischen […] Kommentare auch in Zukunft nicht beeindrucken.“
      By Prof. Cornelius Weiss 11. Juli 2017 – 21:22
      ______________________________________

      Altmagnifizenz,

      auch wenn Sie in dieser Hinsicht selbstredend gänzlich unverdächtig sind, sei es bitte doch erlaubt, darauf hinzuweisen, daß das Wort „rabulistisch“ während der nationalsozialistischchen Gewaltherrschaft einen mehr als unangenehmen Klang angenommen hat, den es bis heute nicht abzulegen vermochte.

      Abgesehen davon ist es wohl so, daß nicht zuletzt einige derjenigen, die die Gewaltlosigkeit des Herbstes von 1989 erleben durften, sensibel darauf reagieren, wenn sie unmittelbar nach den menschenverachtenden Gewaltexzessen von Hamburg lesen müssen, demokratisch gewählte Staats- und Regierungschefs seien der zweite „Schwarze Block“. Zwar haben jene ihren Marcuse nicht so eifrig studieren und verinnerlichen können wie die westdeutsche Linke, aber sie wissen durchaus, wohin Marcuses Satz „Wenn sie [= diejenigen, die den Kapitalismus bekämpfen] Gewalt anwenden, beginnen sie keine neue Kette von Gewalttaten, sondern zerbrechen die etablierte“ bereits geführt hat und noch führen* könnte.

      * Siehe dazu:
      http://www.taz.de/!5423092/

      1. Ach ja, die Nazis haben auch „und“ und „aber“ und „weil“ gebraucht. Ein ziemlich schmieriger Unsinn, dieser Kommentar. „Rabulistisch“ ist ein Begriff aus dem Bereich der Rhetorik und bedeutet: unabhängig von dem, was tatsächlich gesagt oder geschrieben worden ist, Falsches zu behaupten und Recht zu behalten. Das allerdings haben die Nazis bis zum Erbrechen gemacht. Genau diesem Muster folgt auch dieser Kommentar. Christian Wolff

  4. „Die Zukunft eines globalen, kollektiven Gewissens beruht auf dem begriff der Würde. Diese ist zunächst etwas sehr Konkretes, bezogen auf die reale Situation eines Menschen: nicht beleidigt, gedemütigt, verachtet zu werden. Diese Achtung vor dem Menschen in guten wie in schlechten Zeiten kann sich durchaus globalisieren.“ (Stéphane Hessel; Empörung – meine Bilanz). Soviel z.B. auch zur Kultur des Meinungsaustauschs. Und weiter schreibt Hessel: „Mir scheint, aussichtsreicher wäre die Finanzierung einer ehrgeizigen Politik zur Förderung des Lebens, zur Verbreitung von Wissen und zur Alphabetisierung in Ländern, in denen wir vitale Interessen zu haben vermeinen, wie in der arabischen Welt, in Afrika oder wo auch sonst.“ Dies zu G-20 in Hamburg. Die reichlich 130 Mill. € (open end) wären genau da weitaus besser angelegt gewesen. Und vor allem ohne Gewalt. Die lfd. Nachfolgedebatten parteipolitischen Colours woher auch immer, erschüttern nicht nur mich, sondern auch die Weltöffentlichkeit. Und keine Gewalt in diesen Blogs als Reaktion auf die Wolffschen Einlassungen wären ebenfalls ein Beitrag würdevoller Momentbeschreibungen. Wir allesamt sind oft ohnmächtig und hilflos; Empörung ist gut und nötig, aber bitte mit Akzeptanz des Andersdenkenden. Jo.Flade

  5. Ja, die Davide haben es schwer, liebe Frau Binder, aber es gibt sie und sie erringen nicht nur historischen Lorbeer sondern verändern auch die Welt: Mandela, Gandhi, M L King – wie sie alle heissen. Die Tatsache, daß in unserer sehr komplizierten Welt – nicht nur die Probleme sind ja zunehmend komplex sondern auch die Vielzahl der „Mitspieler“ durch die neuen Informations- und Kommunikationsmedien erschwert den Konsens – daß also in unserer sehr komplizierten Welt alles nur noch sehr langsam, sehr schrittweise, sehr kleinkariert und damit unzufriedenstellend vorangeht, ist bedauerlich – aber kein Grund dafür, aus der Davidssicht Regierungen zu beschuldigen, sie täten nichts, wären nur für kapitalistische (d.h. eigene) Interessen unterwegs, hätten keine Legitimation, etc. Und schon gar nicht kann dies Rechtfertigung für eine Äquidistanz zwischen krimineller Gewalt und staatlichem Handeln sein.
    Und ein weiteres: Die Masse der Davide unserer Zeit sind keine Helden, schon gar keine Widerstandskämpfer, wie sie nur allzu gerne ihre Aktionen nennen. Widerstand ist Einzelleistung, persönliche Haftung, innerer Mut; was unsere Demonstranten überwiegend machen – im Rechtsstaat (also ungefährdet) und aus der großen Masse heraus (also unerkannt) eine Kerze oder ein Transparent zu halten – ist nicht Widerstand. Es ist natürlich gerechtfertigt, ja, aber man soll weder die Handlung noch seine Inhalte verbal erhöhen und zum einzig richtigen moralischen Postulat machen – es bleibt eine von einigen vertretene Meinung, nicht mehr nicht weniger. Und die Davide in dieser Lage müssen wissen, daß sie, auch bei persönlichem Friedenswillen, eine Plattform für Gewalt bieten – und einige Gewalt sogar in Kauf nehmen. Auch das nachträgliche Geschwätz von Politikern à la van Aken, Ströbele, Peter, Göring-Eckardt ist in dieser Hinsicht „ein Anschlag auf unsere Demokratie“ – Herr Schulz steht mit seinen Bemerkungen knapp am Rande – seine potentiellen Koalitionspartner sind längst jenseits der „roten Linie“.
    Auch Ihnen einen schönen Tag,
    Andreas Schwerdtfeger

  6. Lieber Herr Schwerdtfeger, nein keine Gewalt von keiner Seite ist zu rechtfertigen.Und das Schlimme : Sie wird vielfach romantisiert und verharmlost.Jedoch- damals in Mutlangen wurde meine lieber Lehrer Jörg Zink zusammen mit anderen weggetragen, als sie vor den Toren der Kasernen, in denen die Pershings stationiert waren, demonstriert haben. Das war m.E. nicht Gewalt, jedoch passive Hinderung.Übrigens alle bekamen damals einen Strafbefehl. Wenn die Davide gegen die Goliathe und die Gewalt in der Welt demonstrieren, so ist für mich noch lange keine Gewalt gerechtfertigt. Aber wie sollen denn die Davide in dieser Welt der Gewalt und der ungleichen Mittel ,ihr berechtigtes Anliegen zu Gehör bringen? Da muss man doch auch auf eine Art agieren, dass man überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Und die fantasievollen und bunten Demonstrationen gegen den Klimawandel, gegen die Waffenverkäufe in HH , die haben es mir angetan. . Und auch das haben die Gewalttäter erreicht: Darüber wurde nur ganz wenig berichtet.Gut, Menschen an der Fortführung ihres Weges zu hindern ist grenzwertig- geschenkt.
    Und ansonsten- lieber Fighter Herr Schwerdtfeger- wünsche ich Ihnen einen guten Tag
    Adelheid Sophie Binder

  7. Ihren Beitrag, liebe Frau Binder, lese ich mit Interesse:
    Sie sagen darin, der G20 Gipfel sei „von allen Seiten( ausser den friedlichen Demonstrationen) völlig an die Wand gefahren“ worden.
    Dies ist eine legitime Meinung, auch wenn ich sie nicht ganz teile.
    Aber das Problem sieht doch wie folgt aus:
    – auch wenn man der Meinung ist, der Gipfel sei ein Flop – rechtfertigt das die Gewalt der Linksautonomen oder auch nur der „friedlichen Demonstranten“, die die Teilnehmer am Erreichen des Tagungsortes hindern wollen?
    – selbst wenn man die teilnehmenden Regierungschefs als unappetitlich ansieht, rechtfertigt das die Gewalt der linksautonomen …
    – selbst wenn man politische Entscheidungen (Tagungsort, Polizeivorbereitungen, Tagungsformat, Delegationsgrößen, etc) als falsch ansieht, rechtfertigt das …
    Es gibt keine einzige Frage zum Thema G20, die man nicht berechtigt diskutieren könnte – und eben auch keine einzige solche Frage, die die Linksautonomen und ihre Gewalt rechtfertigen könnte. Und wenn man deren Gewalt dadurch rechtfertigt, daß ja die anderen auch Bösewichter sind (Wolffs Beitrag hier), dann ist das eben infam.
    Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

  8. Und Sie haben Recht: Sie sind nicht verpflichtet zu antworten. Aber dann erledigt sich der Sinn Ihres blogs, der doch wohl Diskussionsforum und nicht Kanzel sein soll – und wer dann nicht antwortet, und zwar inhaltlich, der – Murmeltierschleife! – hat nichts zu sagen. Ich habe hier zweimal in kurzen Punkten Argumente gebracht, sie brauchen nur – müssen natürlich nicht – jeden einzelnen widerlegen
    Andreas Schwerdtfeger

  9. Nun verbiegen Sie sich doch nicht vollkommen sondern stehen Sie lieber zu Ihrem Extremismus, Herr Wolff: Sie hätten sich mit dem Linksextremismus auseinandergesetzt? Da bin ich aber auf die Belege gespannt. In Ihrem blog vertreten Sie den linken Extremismus, wie gerade dieser Beitrag zum Thema Gewalt und Ihre anschließenden Manöver zeigen. Wer Äquidistanz zu verbrecherischen Straßenschlägern und legitimen Regierungen in der Gewaltausübung vertritt, verharmlost die Gewalt der Kriminellen. Und wer sich auf den Standpunkt stellt (wie Herr Schulz – und Sie doch auch), rechte Gewalt sei ganz was Schlimmes (stimmt!), linke Gewalt aber gäbe es nicht, weil das dann eben nicht „links“ sei, der verharmlost ebenfalls (und ganz schlimm!) und der kann nicht für sich in Anspruch nehmen, er setze sich mit linkem Extremismus auseinander – er kuschelt vielmehr. Nein, Herr Wolff, Ihr Problem ist, daß Sie sich bisher nicht befreien können aus dem Revoluzzertum Ihrer Jugendjahre – und damals war es verständlich, nachvollziehbar und auch teilweise berechtigt. Heute dagegen und im jetzigen Alter müßte langsam Weisheit greifen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Cohn-Bendit, Joschka Fischer, auch Gerhard Schröder und ähnlichen (alle leben noch, übrigens!).
    Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

  10. Sie können „leider“ nicht erkennen …, lieber Herr Wolff. Präziser kann man Ihr Problem kaum beschreiben! Und Ihr scherzhaftes „ich bin auch der bessere liebe Gott“ spiegelt leider exakt die Realität Ihres Diskussionsstils, wobei Sie nur vergessen haben, daß Sie ein ziemlich alttestamentarischer Gott – ein Rachegott, könnte man fast sagen – sind. Aber Sie setzen sich ja so sehr gegen Gewalt ein, daß Sie sogar gewalttätige Verbrecher der linken Szene mit gewählten Regierungen gleichsetzen und sie beide als „schwarze Blocks“ bezeichnen – ich weiß, Sie würden sich, wenn Sie zur argumentativen Auseinandersetzung bereit wären, hier wieder rauszuwinden versuchen, wie Sie es in der Antwort auf den Beitrag von Herrn von Heydebreck tun.
    „… wie das Gewaltmonopol des Staates aussieht, wann es beginnt und wann es seine Legitimation verliert“ – auf dieses Thema wollen Sie also jetzt, nachdem Ihnen bei der Gleichsetzung von krimineller Gewalt und vernünftigem Regierungshandeln nichts mehr einfällt, die Diskussion umlenken.
    Gerne! Und da zunächst zum Formalen:
    – Unsere Regierung und viele andere, die bei G20 dabei waren, sind demokratisch gewählt und also wohl auch nach Ihren sehr beweglichen Maßstäben in Sachen Demokratie zum Gewaltmonopol berechtigt. Denn würde jeder Bürger und jede NGO außerhalb des demokratischen Prozesses das staatliche Gewaltmonopol definieren dürfen, so hätten wir Chaos. Sollten Sie mit Ihrer Umleitung also die demokratischen Regierungen des G20 Kreises gemeint haben, so ist die Frage des Gewaltmonopols in Wahlen zu entscheiden – im Augenblick aber klar definiert.
    – Was die eher undemokratischen Regierungen im G20 Kreis angeht (dazu gehört Saudi Arabien, sicherlich aber nicht Amerika – was Sie ja auch noch nicht begriffen haben in Ihrer einseitigen Rechtsblindheit), so ist ihr Gewaltmonopol nach unseren Maßstäben eher weniger legitimiert. Also hetzen Sie gegen diese Staaten und ihre Führer, was die nicht besonders beeindrucken würde, was keinerlei Fortschritte verspräche, was die Fronten eher verhärten würde; und gleichzeitig, wenn’s denn zu doll wird, wie zB früher im Irak oder jetzt im Sudan, fordern Sie dann man müsse „was“ tun oder es sei Zeit für eine „aktive Friedenspolitik“, die Sie tunlichst vermeiden zu definieren und mit Inhalten auszufüllen.
    Zum Inhaltlichen dieses Themas dann mehr, wenn Sie zum bisherigen wieder ausgewichen sind.
    In Wirklichkeit, lieber Herr Wolff, haben Sie, seit Sie Ihre unsägliche Verharmlosung der Hamburger Gewalt aus dem LINKS-terroristischen Bereich durch Gleichsetzung mit legitimem staatlichen Handeln nur mit gewaltigen Hakenschlägen „belegen“ konnten, ein argumentativ eher armseliges Rückzugsgefecht geführt und sind nun in die Büsche einer anderen Diskussion ausgewichen. Eine klare Argumentationslinie fehlt immer noch.
    Ich bin gespannt auf Ihr nächstes Ausweichmanöver.
    Andreas Schwerdtfeger5

    1. Es ist schwer mit jemandem zu diskutieren, der nur mit Unterstellungen und relativ unappetitlichen Beleidigungen („Alttestamentarischer Rachegott“, den es – das ganz nebenbei – nicht gibt!) arbeitet und der schon weiß, was man antworten wird – und darum auch gar nicht mehr Differenzierungen wahrnehmen kann. Dafür nur ein Beispiel: „dass Sie sogar gewalttätige Verbrecher der linken Szene mit gewählten Regierungen gleichsetzen“ bzw. „Verharmlosung der Hamburger Gewalt aus dem LINKS-terroristischen Bereich durch Gleichsetzung mit legitimen staatlichen Handeln“. 1. habe ich nichts verharmlost und 2. habe ich nicht allgemein, sondern speziell das staatliche Handeln, das z.B. von einem Erdogan oder vom saudischen Königshaus ausgeht, als illegitim und nicht zu rechtfertigen bezeichnet. Ansonsten und unmissverständlich: Ich bin wie jede/r andere Bürger/in auch nicht dazu verpflichtet, auf irgendeinen Beitrag zu antworten. Christian Wolff

  11. “ Die guten sind gut und kommen in den Himmel, die Bösen sind bös und kommen in die Hölle.“ Ich kann gar nicht sagen, wie mich diese Schwarz- Weiß- Weltsicht anwidert, in die Du- Christian- immer mehr abgleitest. Und dann schwingst Du die Psychokeule indem Du über das rumorige Seelenleben und die Projektionen eines Bloggers schwadronierst- das ist für mich nicht akzeptabel.
    Und : Zwischentöne sind Krampf im Klassenkampf. Diese linke und KBW- Parole ist so was von schräg, ein plumpes Totschlagargument. Bei Dir vermisse ich immer mehr die Zwischentöne.
    Das mußte jetzt hier von meiner Seite einmal gesagt werden.
    Und dann- ja dann- setze ich mich gern inhaltlich und gründlich mit dem von allen Seiten( ausser den friedlichen Demonstrationen) völlig an die Wand gefahrenen G20 Gipfel in Hamburg auseinander. Und danach bete ich für den Weltfrieden!!!

    1. Liebe Adelheid, ich frage mich, auf welche Äußerungen meinerseits Du reagierst. Ich kann nicht erkennen, dass ich die Welt in „gut“ und „böse“ einteile. Ich habe zu zwei Problemen im besagten Blog-Beitrag Stellung bezogen: 1. Gewalt auf der Straße und im Regierungshandeln und 2. die absolutistische Maßlosigkeit des G20-Gipfels. Ich gehe davon aus, dass wir uns in der Verurteilung der Gewaltexzesse der sog. Autonomen oder des „Schwarzen Blocks“ einig sind. Nicht einig sind wir uns offensichtlich in der Einschätzung der Gewaltpolitik bestimmter Regierungen. Darüber kann man diskutieren. Bleibt die Frage nach dem in meinen Augen absoluten Größenwahnsinn, der bei diesem G20 Gipfel zum Ausdruck kam. Wie will man da angemessen über eine menschliche Behandlung von 65 Millionen Flüchtlingen oder eine gerechte Entwicklung in Afrika diskutieren? Das sind für mich die Themen – und die Schlachten von gestern (wobei ich wahrscheinlich der einzige bin im Chor der Diskutanten, der sich tatsächlich und hautnah seit 50 Jahren mit dem Linksextremismus auseinandergesetzt hat und auseinandersetzt). Beste Grüße Christian

  12. Es ist schade, Herr Wolff: Sie merken offenbar selbst gar nicht – und Ihre wenigen Jünger auch nicht – ,dass Sie die Gewalt, die Sie in Ihrem ersten Absatz beklagen, in den folgenden nicht nur rechtfertigen, sondern zur Wiederholung bei allen künftigen G20 Gipfeln sogar anstiften. Folgen Sie doch selbst der Forderung, die Sie andern gegenüber stellen, und reißen Sie sich die eigene Maske vom Gesicht, um zu erkennen, dass Ihre Rezepte zwischen den wirtschaftlichen Großmächten „zu einer Verachtung, der Verachtung des öffentlichen demokratischen Diskurses, des öffentlichen, streitigen Ringens um die besten Lösungen“ – so wörtlich Ihre Klage vor 4 Tagen gegen Angela Merkel – führen würden! Dankenswert, dass Ihr permanenter Widersacher den Versuch nicht aufgibt, Sie zu einer sachlichen Diskussion zu zwingen!

    1. Lieber Herr von Heydebreck, Sachlichkeit beginnt damit, dass ich zunächst das würdige, was in einem Diskussionsbeitrag steht. Der Grundtenor meines Beitrages ist: Keine Gewalt! Weder Gewalt auf der Straße, noch Gewalt durch Diktatoren. Nichts davon darf gerechtfertigt werden. Wer daraus schließt, ich würde damit Gewaltanwendung der einen rechtfertigen bzw. dazu aufrufen, der kann offensichtlich nur noch durch seine ideologische Brille Argumente wahrnehmen. Es ist schon mehr als verräterisch, dass Sie und andere mir unterstellen, als würde ich in irgendeiner Weise Gewaltanwendung befürworten – obwohl ich für jeden der deutschen Sprache Mächtigen ausdrücklich Gewalt ablehne, insbesondere die, die in Hamburg exzessiv ausgeübt wurde. Allerdings ist das nicht die einzige Gewalt, für deren Ende ich mich einsetze. Worüber sich aber die streitige Diskussion lohnt, ist dies: wie das Gewaltmonopol des Staates aussieht, wann es beginnt und wann es seine Legitimation verliert. Vielleicht fällt Ihnen ja dazu etwas ein. Freundliche Grüße Christian Wolff

      1. Gern will ich mir die Mühe machen, lieber Herr Wolff, Ihnen noch etwas deutlicher anhand Ihrer eigenen Diskussionsbeiträge zu erklären, wie Ihre Argumentation von den gewalttätigen Hamburger Randalierern als Rechtfertigung und Anstiftung zu weiteren ähnlichen Aktionen bei den nächsten G20-Gipfeln verstanden werden muss: Es beginnt mit der Gleichsetzung der Randalierer mit mehreren, größtenteils demokratisch gewählten Staatsoberhäuptern als „Schwarzer Block“. Doch dann arbeiten Sie den „Unterschied zu den Gewalttätern vom Schanzenviertel“ heraus: „Sie bauen keine Barrikaden, sie werfen keine Steine auf Polizisten, sie plündern keine Geschäfte und zünden keine Autos an – sie lassen dies alles machen. Sie lassen Kriege führen, sie lassen Waffen produzieren, sie lassen mit Waffen handeln, sie lassen Menschen foltern, sie lassen töten – und nehmen für sich in Anspruch, dass sie Kriege führen dürfen, dass sie das Recht haben, Menschenrechte außer Kraft zu setzen. … Sie verlangen von denen, die das anprangern“ – also doch wohl auch und gerade von den gewalttätigen Randalieren – , „dass sie ihre Kreise nicht stören und sich an die Grundwerte halten, die sie selbst außer Kraft setzen.“ Mit gesundem Menschenverstand und ganz ohne ideologische Brille muss das doch jeder als absolute Rechtfertigung der „Gewalttäter vom Schanzenviertel“ und als Anstiftung zu ähnlichen Aktionen gegen weitere G20- und ähnliche Treffen verstehen. Sie stilisieren doch deren Gewalt damit zur straflosen Notwehr und befinden sich in der guten Gesellschaft der LINKEN! Als bekennender Pazifist sollten Sie sich doch lieber dafür einsetzen, dass es zu friedlichen und ungestörten Diskussionen auch mit denjenigen Staatschefs kommt, deren Politik man – aus welchen Gründen auch immer – ablehnt. Nur dann können doch Präsidenten und Regierungschefs (und -Cheffinnen), die eine in unseren Augen bessere Meinung vertreten, diese zur Geltung bringen. Und nur das kann doch langfristig im Interesse des Weltfriedens sein.

        1. Bewusstes und mutwilliges falsches Verstehen wird weder durch Wiederholung noch durch die Reklamation von „gesundem Menschenverstand und ganz ohne ideologische Brille“ besser. Was ich in meinem Blog-Beitrag geschrieben habe, ist ziemlich eindeutig: keinerlei Rechtfertigung von Gewalt – weder die Gewalt der sog. Autonomen in Hamburg noch die Gewalt, die von Diktatoren ausgeht. Daraus zu konstruieren, dass das eine zur Rechtfertigung des anderen führt, ist schon verwegen – oder besser: böswillig. Aber das, was Sie und auch Herr Schwerdtfeger nun seit Tagen an frei erfundenen Zusammenhängen konstruieren, erinnert mich sehr an den Beginn der 70er Jahre. Auch da gefielen sich diejenigen, in deren Tradition Sie offensichtlich stehen, darin, alles in einen Topf zu werfen: von der Reform- und Ostpolitik Willy Brandts bis zum Terror der RAF, alles eine linke Brut, von Moskau gesteuert. Diese unsäglichen Beschimpfungen sind mir noch zu präsent, als dass ich nicht erkennen würde, wie „traditionsreich“, aber dennoch daneben Ihre Unterstellungen sind. Christian Wolff

  13. Glauben Sie nicht, lieber Herr Wolff, daß ich Sie aus der Forderrung entlasse, auf Argumente einzugehen – oder, wenn Sie dies eben verweigern, darauf hinzuweisen. Lesen Sie Ihre Reaktionen auf meine Beiträge – wo sind Ihre Argumente? Oder stellen Sie sich auf den Primitivstandpunkt eines Ihrer Fans aus Dresden, der mir immer schreibt, er wisse was, aber sage es nicht?
    Also: Kommen Sie über mit den Gegenargumenten gegen:
    1. Für die Gewalt sind die Gewalttäter, nicht die Polizei verantwortlich.
    2. Es ist legitim für Politiker, sich zu treffen, und es ist legitim, wenn der Veranstalter den Ort festlegt.
    3. Es ist „Gewalt“, wenn Demonstranten Gesprächsteilnehmer am erreichen des Tagungsortes hindern.
    4. Politik ist nicht die Kunst des Sprechens mit Gleichgesinnten sondern auch und besonders Verhandlung mit Leuten, die anders denken und handeln.
    5. Massive Polizeivorbereitungen sind „RE-Aktion“ und nicht aggressiv, nicht einschränkend, nicht undemokratisch oder auch nur provozierend. Und wenn die Polizei massive Vorbereitungen nicht träfe, träfe sie dann hinterher die Besserwisserei der Berufskritiker, weil sie nicht „präsent“ war.
    6. Nur die Starken können in der globalisierten Welt den Ärmeren helfen und ihre riesigen Probleme eingrenzen. G20, so sagte dieser unbedarfte Riexinger, sei nicht demokratisch, weil nur 20 von 200 Ländern vertreten seien. Dann soll er mal auf die Prozentzahl Weltbevölkerung schauen, die G20 vertreten – und schon ist es sehr demokratisch. Alles dümmliche Polemik also. Und mit denen wollen Sie koalieren!
    7. Stimmt es nicht – ich lerne gerne – daß Sie der Welt permanent demonstrieren, daß alle, einschließlich Ihrer eigenen „Freunde“ in Kirche, Politik und politischem Umfeld alles falsch machen und nur Sie den Weg der Erkenntnis haben?
    Also, lieber Herr Wolff, das einzige was ich „projiziere“, ist Ihre Diskussionsverweigerung – und jeder Intelligente wird irgendwann merken, daß wer konstant verweigert
    – erstens nichts zu sagen hat und
    – zweitens deshalb die inhaltliche Auseinandersetzung scheut.
    Ich warte schon auf Ihre nächste inhaltslose Platitüde. Aber wenn Sie ein Argument bringen, dann wäre das eine positiv überraschende Sensation! Und nicht nur ich, auch Frau Binder würde sich sicher freuen.
    In dieser Hoffnung,
    Andreas Schwerdtfeger

  14. Eine typische Wolff-Reaktion, die aber wohl kaum übertünchen kann, daß Sie keines meiner Argumente widerlegen sondern sich nur auf Ihre üblichen Beleidigungen einlassen.
    Ja, ich fürchte nicht, daß die Leute sich eigene Meinungen bilden: Keines meiner Argumente beansprucht Ausschließlichkeit, aber alle meine Argumente werden auch von vielen anderen Menschen in unserem Lande vertreten. Ihre Ansichten dagegen, lieber Herr Wolff, müßten ja selbst bei Ihnen irgendwann einmal die Erkenntnis auslösen, daß damit was nicht stimmen kann:
    – Als Pfarrer liegen Sie mit Ihrer Kirche über Kreuz, die nichts richtig mache, wie Ihr neuerliches Interview uns zeigt;
    – als SPD-Parteimitglied liegen Sie mit Ihrer Partei über Kreuz, die nur Waschlappen wie Steinmeier und Scholz habe, wie Ihre Beiträge uns immer zeigen;
    – als Bürger liegen Sie mit allen über Kreuz, die nicht haargenau Ihre Meinung vertreten und möglichst auch Ihren unnachahmlichen inhaltslosen Polemik-Stil praktizieren, wie Sie es uns dauernd zeigen;
    – nur als Linker schließlich sind Sie fröhlich (wie auch Ihr neues Idol Schulz), denn rechte Gewalt ist pfui, linke Gewalt dagegen gibt es nicht, denn wer auf dieser Flanke Gewalt übt, hat eben „nichts verstanden von der Linken“.

    Ja, das Problem Deutschlands und der Welt ist, daß Wolff nicht gleichzeitig alles machen kann – Kirchenchef, Kanzler, Parteivorsitzender, Moralkompass, etc. Und wenn Andere Argumente bringen – ja, dann ist Ihnen das peinlich und Sie überlegen, ob Sie es freischalten können.
    Es gibt andere Probleme, die für Sie nachdenkenswert sind. Ich grüße Sie,
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Vielleicht versuchen Sie einmal, nicht all das, was in Ihnen rumort, auf andere zu projizieren. Das würde einer Debatte sehr förderlich sein und Sie könnten sich dann mit dem auseinandersetzen, was ich tatsächlich geschrieben habe. In diesem Sinne freundliche Grüße, Christian Wolff

    2. „Ja, das Problem Deutschlands und der Welt ist, daß Wolff nicht gleichzeitig alles machen kann – Kirchenchef, Kanzler, Parteivorsitzender, Moralkompass, etc.“
      [BY ANDREAS SCHWERDTFEGER 10. JULI 2017 – 13:18]
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      Da mußte ich doch tatsächlich etwas schmunzeln, Herr Schwerdtfeger, denn Ihre Aufzählung ließe sich, dies läßt sich schwer bestreiten, noch weiter fortführen.

      Ein besserer Landesbischof der Sächsischen Landeskirche, ein besserer EKD-Vorsitzender, ein besserer SPD-Vorsitzender, eine besserer SPD-Kanzlerkandidat, ein besserer Bundespräsident usw. usf. …

      Ganz zu schweigen von der internationalen Bühne …
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      Daß der obige Beitrag „Gewalt in der Sackgasse“ so gänzlich auf das Zauberwörtchen „links“ glaubt verzichten zu dürfen, ja, daß es nicht einmal in einer Verbindung wie „linksextrem“ o. ä. Verwendung findet, ist überaus bezeichnend.

      Dabei haben andere die Zeichen der Zeit erkannt. Wo doch selbst der in diesen Dingen bisher eher – um es freundlich auszudrücken – als etwas zurückhaltend einzuschätzende Justizminister inzwischen Konzerte unter dem Motto „Rock gegen links“ anregt …:

      https://www.welt.de/politik/deutschland/article166479211/Maas-fordert-Rock-gegen-links.html

        1. „Sie haben bedauerlicherweise noch eines vergessen: Ich bin natürlich auch noch der bessere liebe Gott …“
          [BY CHRISTIAN WOLFF 10. JULI 2017 – 16:27]
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          Würde ich glauben, daß es so wäre, dann hätte ich es erwähnt.
          Doch glücklicherweise ist dem nicht so.
          (Und das ist auch gut so …)

          Es handelte sich bei der Aufzählung, wie unschwer zu erkennen ist, lediglich um SPD- bzw. kirchennahes – wenn man so sagen darf – „Bodenpersonal“ …

  15. Nu isser verrückt geworden – das ist eigentlich die beste und kürzeste Zusammenfassung des jüngsten Beitrags unseres heiligen Pfarrers; heilig nicht im religiösen Sinne sondern mehr in Richtung „heiliger Zorn“ und dies, man weiß es, ist immer ein fanatisches Verrennen. Und so sind ja dann auch die bisherigen Kommentare der Sektengemeinde: kurz und anbetend unkritisch. „Die christliche Religion steht einer gewissen Torheit recht nahe; hingegen mit der Weisheit verträgt sie sich schlecht“ – schrieb Erasmus von Rotterdam in „Lob der Torheit“ und Philipp Melanchton hob als Vorteil des Sterbens hervor: „Du wirst von den Sünden loskommen, du wirst von der Trübsal befreit und von der Wut der Theologen“ – nun will niemand wegen der Wut Wolffs sterben, das wäre es auch nicht wert, aber die Richtigkeit dieser Aussagen hat er bewiesen.
    Zunächst die Fakten:
    1. Es ist völlig legitim, wenn sich Staatschefs zu Besprechungen treffen. Es bedarf dazu keiner „rechtlichen Grundlage“, die einer der Demonstranten forderte. Es bedarf dazu keines nachträglich rechtfertigenden „Ergebnisses“, wie sich die Medien teilweise überschlagen zu fordern. Es bedarf dazu keiner einheitlichen demokratischen Auffassung und Praxis der teilnehmenden Staatschefs und ihrer Länder, wie es unser „lieber Christian“ fordert. Politik ist Gespräch und Austausch, Politik ist Anerkennung der Unterschiede, Politik ist Ausgleich, nicht Optimum, Politik ist schließlich die Geduld zu auch kleinen und mühsamen Schritten.
    2. Es ist völlig legitim, daß sich die Politiker dazu auch in großen Städten und wo auch immer treffen. Ob dies immer sinnvoll ist, ob es kostengünstigere Möglichkeiten gäbe, ob die Behinderung normaler Menschen durch diese Treffen hinnehmbar sind – alles ernstzunehmende Fragen; und ich würde wohl auch zu einer anderen Antwort kommen. Aber das sich legitime Treffen vom Mob vertreiben lassen sollen, ist eben auch nicht hinnehmbar.
    3. Schuld an der Verwüstung in Hamburg ist nicht Herr Scholz, ist nicht die Polizei, ist nicht die Politik, wie es uns jetzt die Medien in ihrem Drang nach Sensation und bestimmte Politiker – unterstützt, wie wir sehen, von einigen (oder nur einem?) Blinden in der ev. Kirche – einreden wollen. Schuld an der Verwüstung sind die Verwüster, professionelle kriminelle Touristen aus dem In- und Ausland, die sich in der Menge verstecken und aus ihr heraus zuschlagen. Man kann politische Entscheidungen und Aussagen oder auch die Polizeitaktik kritisch bewerten – allerdings nicht diejenigen, die keine Ahnung von solchen Einsätzen haben –, aber die „Schuld“ liegt trotzdem NUR bei den Randalierern. Insofern sollte sich die CDU schämen, wenn sie Rücktrittsforderungen stellt.
    4. Und in diese Schuld mit einbeziehen müssen wir die „Menge“, die hierzu den Rahmen bietet und die mit pseudo-friedlichen „Aktionen“ die „Kampfstimmung“ erzeugt. Die Politiker „friedlich daran zu hindern“, ihren Tagungsort zu erreichen, ist eben Widerspruch in sich. Wer von den Demonstranten wirklich Frieden wollte, hätte nicht die Strasse blockiert (das ist eben kein politisches Argument), hätte nicht die heimliche Sympathie und das Umfeld für Gewalt geboten und sich hinterher in Unschuld gebadet. Herr van Aken (Die Linke) und seine Kumpane, auch die ideologisch verblendeten NGOs können sich aus ihrem Teil der Verantwortung für diese Gewalt nicht herausstehlen.
    5. Das perfide Argument der Demonstrierer, die Stärke und Ausrüstung der Polizei sei „aggressiv“ und also gewaltverstärkend, ist so unsinnig, daß man staunt, wieviele Leute ihm aufsitzen. Es sind übrigens dieselben Leute, die hinterher – siehe Schanzenviertel – dann sagen, die Polizei sei nicht rechtzeitig, nicht stark genug und falsch ausgerüstet, aufgetreten.
    6. Der G20-Rahmen vereint nicht Demokraten, er vereint Wirtschaftsmacht und damit das Potential, die Welt zu verbessern, Krankheit, Armut, Unbildung, etc zu mindern, Krisen zu beherrschen und einzudämmen. Daß dies nur im Gespräch, im Versuch der Überzeugung, in der Überwindung von Egoismen gelingen kann, daß es endlose Zeit und Geduld braucht – klar. Es deshalb nicht zu versuchen, wäre verantwortungslos.
    Das sind die Fakten!
    Und deshalb kommt dies alles bei Wolff nicht vor. Er macht einen kleinen pflichtgemäßen Aufgalopp und brandmarkt in versatzstückartigen Phrasen die Gewalt – wie ähnlich er dabei den von ihm so scharf kritisierten Politikern klingt, merkt er nicht. Dabei vermeidet er peinlichst, diese Gewalt dort politisch einzuordnen, wo sie angesiedelt ist: links!, denn dies würde ihn in seiner Rechts-Phobie anschließend stören. Und dann kommt er zum eigentlichen, zu „seinem“ Thema, nämlich der Verunglimpfung aller derer, die nicht wie er denken; zur unsinnigen Beschimpfung aller derer, die – ob es ihm nun paßt oder nicht – in anderen Ländern gewählt oder auch nur auf anderem Wege an der Macht sind, und die er damit, hörten sie denn diesen seinen Unsinn, noch mehr in ihre „Machterhaltung“ triebe. Und er ruft auf dazu, daß nun „wir Bürger“ denen allen „die Maske vom Gesicht reissen“ müssen – als ob dies gewaltlos ginge, im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Dem „Kapitalismus“ die Maske vom Gesicht gerissen haben auch schon die Stalins, die Maos, die Honeckers, die Chavez‘ und Maduros, die Castros, die Arafats und eine unzählige Reihe afrikanischer Diktatoren – der Erfolg war immer gleich die Armut und Unselbständigkeit ALLER außer ihnen selbst. G20 ist nicht perfekt, aber die Armen dieser Welt profitieren überwiegend davon, daß Schritt für Schritt und gegen große und unverständliche Widerstände auch von innen immerhin jeweils kleine Fortschritte erreicht werden. Die „Diktatur“ von G20 ist allemal besser als die Diktatur von Eiferern, die unfähig sind zur Zusammenarbeit gerade auch mit schwierigen (und vielleicht manchmal auch schmierigen) Partnern, ohne die sich aber Lösungen nicht vorantreiben lassen.
    „Exakt auf den Punkt gebracht“ schreibt ein Jünger. Umgekehrt ist richtig: Exakt vom Elfmeterpunkt aus ein ungeheures Eigentor! Martin Schulz sei gewarnt – machte er sich auf den Wolff’schen Weg, seine Niederlage wäre sicher! Und würde er doch gewählt – Wolff’sche unmäßige Kritik an ihm, der er dann Realpolitik machen müßte, wäre ihm gewiß!
    Lieber Herr Wolff – suchen und finden Sie hoffentlich Ihren Verstand bald wieder.
    Andreas Schwerdtfeger

    1. Es ist mir eigentlich peinlich, einen solchen „Kommentar“ freizuschalten – nicht deswegen, weil ich Kritik und beleidigende Beschimpfungen nicht ertragen könnte, sondern weil sich hier einer mächtig blamiert. Eigentlich schade. Aber jede/r bilde sich seine eigene Meinung. Christian Wolff

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