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FAZ greift den Leipziger Kirchenstreit auf

Heute erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) auf Seite 3 ein gut recherchierter Artikel von Reinhard Bingener zum Konflikt zwischen den Leipziger Innenstadtkirchgemeinden St. Nikolai und St. Thomas und dem sächsischen Landeskirchenamt: https://wolff-christian.de/wp-content/uploads/2021/10/FAZ-LeipzigOkt2021.pdf

3 Antworten

  1. Der sächsisch-landeskirchlichen Jurisprudenz einschließlich seines Präsidenten kann nur eines derzeit dringenst empfohlen werden:
    Grundgesetz (Verfassung) für die Bundesrepublik DEU, Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3, Artikel 4 und Artikel 5 in aller Ruhe und mit allem Respekt zu lesen und vor allem zu verinnerlichen!
    Dass bevorsteht, sich zwei Kirchgemeinden (St. Thomas + St. Nicolai Leipzig – die kirchgemeindliche Basis und die Institution Landeskirche Sachsen (Überbau) demnächst vor den Schranken der Justiz auseinandersetzen zu müssen, ist ein kirchenpolitischer Fauxpas von ungeahnten Folgen.
    Der FAZ-Korrespondent weiß erstaunlich genau, wovon und über was er publiziert, und allmählich gewinnt der Interessent den jammervollen Eindruck, wie dilettantisch die Dresdner Kirchenbehörde agiert, vor allem aber (das schlechte Gewissen per se!) sich allein formal-juristisch selbst offenbart.
    Die Frage zum Stil wurde bereits mehrfach gestellt.
    „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – was hier derzeit mit höchst wirkungsvoll und in der Kirchenbasis in Leipzig seit Jahrzehnten tatsächlich und eben pro Kirchgemeinden allerbestens funktioniert, in Leipzig und nicht nur dort (!), wird von einer höchst bedenklich weit basisentfernten Dresdner Verwaltungsbürokratie unwürdig zerschlagen – unfassbar.
    Der angerichtete Schaden ist bereit enorm, es ist zu fragen, was jetzt nottut.
    Aus meiner Sicht nur eines: Der direkte Diskurs, das Gespräch vor Ort, die Einsicht in die Realitäten und das Eingestehen von definierbaren Fehlentscheidungen durch das LKA! Bischof T. Bilz sprach in St. Nicolai u.a. von Streitkultur. So ist es, diese muss eben rasch praktiziert werden! Nicht vor den Verwaltungsgerichten, sondern im persönlichen Dialog! Ansonsten gerät der Schaden ins Unendliche – für unsere Ev.-Luth. Kirche!!!
    Es gab zu tiefsten DDR-Zeiten mal ein sehr interessantes, sich allesamt fragendes Kirchentagsthema: „Was würde Jesus dazu sagen?“. Ja was wohl???
    Ein gesegnetes Wochenende.

  2. „Bilz will offenbar kein Machtwort sprechen. Die Verfassung der
    sächsischen Landeskirche billigt dem Landesbischof dafür auch keine formale Autorität
    zu – und der defensiv auftretende Bilz ist bislang niemand, der es auf ein
    Kräftemessen mit der Verwaltungsspitze ankommen lässt.“
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    Der Präsident des Landeskirchenamts, Hans-Peter Vollbach, ist also der Landessynode rechenschaftspflichtig.
    Was sagt die Präsidentin der Landessynode, Bettina Westfeld, zum Streitfall?

    1. „Was würde Jesus dazu sagen?“ Ich vermute, er hätte sich eindeutig positioniert. Wäre Jesus immer so defensiv aufgetreten wie sein beamteter Nachfolger Bilz, wäre er sicher nicht nur 33 und gekreuzigt worden. Er hätte vermutlich die irdisch lange Lebenserwartung seiner Zeit gehabt und wir wüssten heute nichts von ihm. Etwas biblizistisch lasse ich ihn z. B. sagen: „Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Mt 10, 34b) Oder in Anlehnung an Mk 2,27: „Paragraphen sind für die Gemeinden da, nicht jedoch die Gemeinden für die Paragraphen!“ Erschreckend, dass das LKA in meiner Wahrnehmung wenig von sola scriptura, also theologischer Argumentation und viel von Paragraphen- und Formalitätsreiterei hält, um zwei lebendige und sicher anstrengend lebendige „Glieder“ des Leibes zu stutzen! Unter dem Deckmantel vermeintlicher Gleichbehandlung. Da wird Samen auf fruchtbarem Land untergepflügt. Das Glied LKA Sachsen am Leib Christi leidet unter massiven geistlichen Durchblutungsstörungen ;-). Das hat es gemein mit vielen anderen innerhalb der EKD!

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