Er ist der zentrale Begriff für diesen Tag: Vor 75 Jahren versuchten Angehörige der Wehrmacht, den Adolf Hitler auszuschalten und dadurch das nationalsozialistische Terrorregime zu beenden. Dieser Versuch scheiterte. Hitler und die Nationalsozialisten verschärften nach dem 20. Juli 1944 den Terror nach innen und außen und setzten den Holocaust in einer ins Unermessliche gesteigerten Grausamkeit fort. Das Besondere am Widerstand der Generäle und vieler Persönlichkeiten aus dem zivilen Bereich wie der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler war, dass nicht wenige von ihnen zunächst Befürworter des Nationalsozialismus waren. Allerdings sahen sie mit Erschrecken, dass der von der SA und SS ausgeübte Terror den deutschen Staat zu einer „Diktatur des Bösen“ (Flugblatt der „Weißen Rose“) hat verkommen lassen.
Natürlich waren die Männer und Frauen des 20. Juli 1944 nicht die einzigen, die Widerstand gegen Hitler leisteten. Namen wie Dietrich Bonhoeffer, Georg Elser, Paul Schneider, Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Julius Leber, Helmuth James Graf von Moltke müssen genannt und viele namenlose mutige Sozialdemokraten, Kommunisten, Christen auch heute noch aus der Vergessenheit geholt werden. Ihr Widerstand speiste sich nicht nur aus den jeweiligen weltanschaulichen Überzeugungen. Sie erkannten – manche von Anfang an, dass der Nationalsozialismus nichts anderes als ein organisiertes Verbrechen war. Er kehrte ideologisch alle Grundwerte ins Gegenteil. Widerstand gegen das Nazi-Regime bedeutete: der Umwertung der Werte zu widerstehen, dem Rassismus und Antisemitismus abzusagen, die Demokratie neu zu entdecken, soziale Gerechtigkeit als Grundvoraussetzung für innergesellschaftlichen Frieden zu gestalten. Die Vorstellungen derer, die damals Widerstand leisteten, gingen weit auseinander. Aber einig war man sich darin, die „gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeuter und Mordbuben“ (Flugblatt der „Weißen Rose“) der Nationalsozialisten zu entmachten, um den militanten Rassenhass, die Kriegsverbrechen, die Euthanasie, den Holocaust zu beenden. Der Widerstand sollte der (Wieder-)Herstellung einer der Menschenwürde verpflichteten Gesellschaftsordnung dienen. Unabhängig davon, was die Männer und Frauen im einzelnen für Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands hatten, und unabhängig davon, in welcher Weise sie zunächst den Nationalsozialismus befördert hatten – ihr mutiges Eintreten für „Freiheit und Ehre“ (Flugblatt der „Weißen Rose“) kann nicht hoch genug geachtet und gewürdigt werden.
Gerade deshalb muss aber ihr Widerstand sehr klar und deutlich abgegrenzt und geschützt werden gegen das Treiben derer, die heute auf den Versammlungen der Rechtsnationalisten von Pegida/AfD „Widerstand“ skandieren. Denn sie wollen die Errungenschaften, die im Geiste der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus nach dem 2. Weltkrieg sich im Grundgesetz des Bundesrepublik, der Verfassung des 1990 vereinten Deutschlands, niedergeschlagen haben und die bis heute unsere gesellschaftliche Wirklichkeit bestimmen, abschaffen. Ihr „Widerstand“ bedeutet: Rassismus, völkischer Nationalismus, Verachtung der Demokratie, Verharmlosung des nationalsozialistischen Terrors, Anknüpfen an die Ideologie der NSDAP. Sie wollen den innergesellschaftlichen Frieden zerstören, indem sie nicht einen Regierungswechsel durch freie Wahlen verfolgen, sondern den „Systemwechsel“ propagieren und deswegen zur Jagd gegen die sog. Eliten in Politik, Presse, Gewerkschaften, Kultur, Kirchen auffordern: „Wir werden uns unser Deutschland Stück für Stück zurückholen. … Wir werden sie jagen.“ So und ähnlich immer wieder die führenden Leute der AfD wie Alexander Gauland, Björn Höcke, Jörg Meuthen, Alice Weidel. Dabei ist klar: „Wir“, das wird gleichgesetzt mit „das Volk“; „das Volk“ aber ist die „Bewegung“ oder auch die „Partei“, nämlich die AfD; „zurück“ aber heißt nichts anderes als: zurück vor die Zeit, mit der nach Björn Höcke die „systematische Umerziehung“ Deutschlands begann, also vor dem 8. Mai 1945 – nachdem die Allierten schon am Ende des 2. Weltkrieges versucht hatten, „uns mit Stumpf und Stiel (zu) vernichten, man wollte unsere Wurzeln roden.“ (Björn Höcke). Gleichzeitig werden die jetzt anstehenden Wahlkämpfe zur „Jagdsaison“ erklärt. *
Eigentlich ist es absolut offensichtlich, dass es den Rechtsnationalisten von Pegida/AfD nur darum geht, alle, die jetzt das gesellschaftliche Leben in seiner Vielfalt gestalten, bei der Jagd zu erlegen, um danach die Macht an sich zu reißen und einen völkischen Nationalismus zu implementieren. Auf diese Gewaltbotschaft reduziert sich die Programmatik der AfD. Darum brauchte der Generalsekretär der AfD Sachsen, Jan Zwerg, am vergangenen Sonntag auf der Wahlkampfkundgebung der AfD in Lommatzsch in der Nähe von Meißen nur zwei Sätze in den Saal zu hämmern, um das Programm der AfD zusammenzufassen: „Die Landtagswahl ist die Abstimmung darüber, ob Sachsen deutsch bleibt. … Die Jagdsaison ist eröffnet.“ Kein Wunder, dass sich daran in allen Redebeiträgen das anschloss, was Hass und Hetze und nationalsozialistische Ideologie ausmacht – siehe den instruktiven Bericht in der FAZ. Kein Wunder aber auch, dass jetzt schon rechtsextremistische Gewalttäter daran gehen, das Gedachte in die Tat umzusetzen.
Widerstand? Es ist nur infam und verräterisch, wenn sich die AfD auf die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus oder auf die Friedliche Revolution von 1989 beruft. Denn deren Ziele – demokratischer Aufbruch, Freiheit, eine offene Gesellschaft, freie und geheime Wahlen, Integration Deutschlands in die europäische Union, Friedenspolitik nach innen und außen – verachten sie im Innersten. Eines sollte allen bewusst sein: Wer AfD wählt, der stimmt nicht für ein widerständiges Leben, sondern er stärkt die Feinde der Demokratie, einer offenen Gesellschaft, kultureller Vielfalt. Er oder sie wählen mit der AfD eine Partei, die bewusst und gezielt anknüpfen will an ein Deutschland vor 1945, an ein Deutschland, das alle Werte mit Blut besudelt hat. Vor einer solchen Neuauflage des Terrors mögen uns Gott und die Wähler/innen am 1. September 2019 bewahren. Darum kann die Erinnerung an den 20. Juli 1944 nur mit der klaren Aufforderung verbunden sein: Keine Stimme für die AfD, keine einzige!
* siehe auch: Heinrich Detering, Was heißt hier „wir“?. Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 19619, Ditzingen 2019
16 Antworten
Und noch einmal, lieber Herr Käfer – was die Termini Widerstand und Zivilcourage betreffen, bin ich sowohl bei Ihnen als auch bei Chr. Wolff, ganz eindeutig!
Vor allem sind mir die Menschen sehr nahe, die widerstehen, und dies praktisch, öffentlich und vor allem konkret. Wir haben da gewisse Erfahrungen seit dem Herbst 1989; in einem verlotterten Stasi-/SED-Staat zu widerstehen, Zivilcourage zu demonstrieren, entweder im kirchlichen oder säkularen Bereich, bedeutete ggf. schwere persönliche Konsequenzen. Ich weiß, wovon ich rede! 30 Jahre nach dem Friedlichen Herbst 89 sollten wir wieder rasch Zivilcourage zeigen, eindeutig und nicht aus einem Schreibkabinett heraus, sondern öffentlich und ohne rhetorische Akrobatik! Sie regen sich wider den permanent kleinkritischen Verbalien eines der Kommentatoren; ich verstehe das und werde nicht nachlassen aufzurufen, die Haltung des Anderen einfach nur mal gelten zu lassen; nicht mehr und nicht weniger!
Da hat AS permanent Probleme mit sich selbst…
Ihre Abneigung zur SPD kann ich durchaus nachvollziehen; aber im Grund lese ich in Ihrem Texten bei allem Zweifel doch heraus, dass Sie (meinem Freund Chr. und Wolff geht es ja nicht anders) in Ihrem Innern von dieser Partei nicht lassen können. Bleiben Sie dran kann ich da nur sagen.
Ihnen und allen Aufrechten eine gute Woche – Jo.Flade
Eijeijei, lieber Herr Käfer (wir sind wieder beim „lieber“ angekommen!): Da haben Sie sich nun so aufgeregt und – und nur, weil Sie nicht richtig gelesen und Ihre eigenen Aussagen von gestern wieder vergessen haben:
1. Ich verweise Sie auf Ihre Antwort zum Thema „bescheuert“ vom 10. Juli, wo Sie den Begriff zwar nicht benutzt, Herrn Wolff doch aber vollinhaltlich zugestimmt haben.
2. Ich zitiere Ihren Beitrag weiter unten vom 21. Juli: „AKK und Merkel haben bei der Gedenkfeier anlässlich des 20. Juli im Bendlerblock betont, dass es den „Staatsbürger in Uniform nur mit staatsbürgerlichem Gewissen“ geben könne und den Widerstand gegen ein Unrechtssystem ausdrücklich legitimiert.“ Und da ich diesem Zitat zustimme, habe ich darauf hingewiesen, daß Braunkohletagebau, etc, keine Unrechtssysteme darstellen und also auch keinen „Widerstand“ rechtfertigen. Meine Frage „Glauben Sie wirklich …“ war offensichtlich rhetorisch und passte aber in den von Ihnen vorgegebenen Kontext.
3. Greta? – Nun ja, sie scheint sich uns sehr zugehörig zu fühlen, ist sie doch dauernd hier und badet in der Zustimmung. Und da ja die ganze Famile autistisch ist, scheint in ihrem Verhalten tatsächlich eine gewisse Therapie zu liegen. Sehen Sie es gerne anders.
4. Und dann schrieb ich, wir sollten nicht wie „Der Mensch … “ diskutieren, „ der immer wettert oder zustimmt“ (nur eben keine eigene Meinung hat). Sie, Herr Käfer, rede ich persönlich an – sie konnten gar nicht gemeint sein – und „der Mensch“, ziemlich papageienhaft (vergleichend, nicht gleichsetzend), hat ja auch prompt wieder reagiert und wieder nichts zur Sache, aber alles zur Person gesagt.
Also: Es tut mir leid, wenn Sie sich angegriffen fühlen – ich habe Sie nicht angegriffen, ich argumentiere nur anders.
Und wie nötig das ist, zeigt doch der Beitrag von Herrn Plätzsch: Er bringt die Unterscheidung zwischen „großem“ und „kleinem“ Widerstand ins Spiel – sozusagen „ein bißchen schwanger“ und „ein bißchen Einsatz der Gesundheit oder des Lebens“. Das zeigt doch, wie verzweifelt bemüht die heutigen Protestierer – nicht Herr Plätzsch, der uns das ja nur erklärt – sind, sich zu etwas hochzujubeln, was sie eben nicht sind. Wer die Sprache beherrscht, beherrscht die Menschen – und wer die Sprache manipuliert, manipuliert die Menschen (ganz ohne Latein) – das ist das Ziel dieser Leute.
Mit herlichem Gruß,
Andreas Schwerdtfeger
Lieber Herr Schwerdtfeger,
Sie schreiben:
„lassen Sie uns sachlich und argumentativ diskutieren – und nicht wie der Mensch, der glaubt, er müsse immer wettern oder „Kompliment“ sagen, je nachdem ob man seine Meinung trifft“.
Mit meinem nur „kleinen“ Latinum ist es mir zu aufwändig, diesen Satz ins Lateinische zu übertragen, um Ihnen so das Überdenken und Überprüfen des Inhalts mit den Beiträgen im Blog zu erleichtern:
• „Sie und H. Wolff betonen dauernd, 25 % der Sachsen sind bescheuert, weil sie AfD wählen“ – bitte zeigen Sie mir, wo ich diesen Satz auch nur einmal benutzt habe; H. Wolff hatte diese rhetorische Frage als (zugegeben provokante) Überschrift gewählt, sie im Text dann aber ausdrücklich verneint!
• „Glauben Sie wirklich, daß der Braunkohletagebau, …oder das 2% Ziel in Sachen Verteidigung ein „Unrechtssystem“ darstellen“? Nein, ganz klar und unmissverständlich – NEIN!!! Auch hier frage ich mich, wie Sie zu der (infamen) Unterstellung kommen, ich (oder auch H. Wolff) hätten jemals so etwas behauptet!?!
• „Warum wohl hält sich unsere (!) Greta zur eigenen Therapierung am liebsten in DEU auf?“ Also „meine“ Greta ist es sicher nicht (meine Tochter heißt Amelie), ich vermute, auch Christian Wolff erhebt keine „Besitzansprüche“. Ob sie sich selbst therapiert (für meinen Geschmack überschreitet diese Attributierung die Grenze zur Verhöhnung einer an Autismus leidenden Schülerin) und lieber in Deutschland als in ihrem Heimatland Schweden ist, weiss ich nicht, habe aber eine eher gegenteilige Vermutung.
• Dass sie meine Beiträge in diesem Blog immer als entweder „Wettern“ oder als „Kompliment“ wahrnehmen, ist Ihr gutes Recht. Einer neutralen Überprüfung würde diese Wahrnehmung aber (hoffentlich) nicht standhalten.
Eine inhaltliche Diskussion von „Widerstand“ oder „Zivilcourage“ können wir uns vermutlich sparen, wir sind da wohl eher beieinander.
Dass die AfD „Widerstand“ und „Wir sind das Volk“ skandiert, ist eine (leider nicht justiziable) Frechheit sondergleichen, der man immer und überall klar entgegen treten muss („Kompliment“ an Christian Wolff)!!!
In einem früheren Blogbeitrag habe ich ausgeführt, dass ich – wenn auch schweren Herzens – bis auf Weiteres nicht mehr SPD wählen will. Entsprechend werde ich versuchen, auf bestimmte Kommentare in diesem Blog nicht mehr zu reagieren, mag es auch noch so sehr in den Fingern jucken …
Ihnen alles Gute
Michael Käfer
Lieber Herr Käfer –
bei dem von Herrn AS nachfolgend zitiertem Meinungsbild:
– Warum wohl hält sich unsere Greta zur eigenen Therapierung am liebsten in DEU auf? Weil die Deutschen schon seit langem leicht aufwühlbar sind und gerne Parolen hinterherlaufen – wir sehen es an der AfD, wir sehen es an Greta (ob die überhaupt „links“ ist und auch alle Schüler unserer Republik?
regt sich bei mir energischer Widerstand und ich neige dazu, die von Ihnen – partiell wohl da und dort zutreffenden Intelligenzpotenz des Kommentierers – zu hinterfragen.
Unsere nachfolgende Generation, die allen Grund hat, sich zu engagieren und aufzumerken, was da in der deutschen Republik (und klar nicht nur dort) z.B. in Sachen Klima, Umweltschutz, Bildung etc.pp. weniger als ungenügend behandelt, bzw. eben noch immer nicht behandelt wird, derartig zu diffamieren, empfinde ich höchst fragwürdig, wenig klug und vor allem realitätsfremd!!
Wenn ich da nicht Ironie verspüren würde, Herr Käfer, könnten mich Ihre Anmerkungen am Schluss ja vielleicht freuen. Enttäuschung aber ist wohl in der Tat eher angebracht, nämlich darüber, daß es Ihnen ja offensichtlich nicht um die inhaltliche Diskussion sondern um Widerspruch als Prinzip geht: Ich habe Herrn Wolff zugestimmt, daß man der AfD den Begriff „Widerstand“ entreissen muß (wie sie so schön formulieren) und ich habe darauf hingewiesen, daß dieser Begriff – das, ich gebe es zu, ist allerdings meine Interpretation, der Sie nicht zustimmen müssen – nur anwendbar ist, wenn es um persönliches, individuelles Risiko geht, wenn man seine Gesundheit, seine Freiheit, etc, aufs Spiel setzt. Das hat mit „rechts“ oder „links“ überhaupt nichts zu tun – Herr Wolff hat Recht, wenn er im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Hitler auch die Rote Kapelle, etc, einbezieht. Heute und hier in der Bundesrepublik DEU kann man also nicht „Widerstand“ leisten, sehr wohl aber protestieren, anderer Meinung sein, etc.
Und: Glauben Sie wirklich, daß der Braunkohletagebau oder die digitale Art 13-Debatte oder das 2%-Ziel in Sachen Verteidigung ein „Unrechtssyystem“ darstellen? Gegen alles dieses und vieles mehr wird bei uns „Widerstand“ geleistet – das fällt doch wohl kaum unter Merkels Redeinhalt vom Bendlerblock!
Und ich fordere auch nicht, daß man die eine Seite nur kritisieren darf, wenn man auch die andere Seite angreift. Allerdings halte ich – erstaunlich, daß man immer wieder daauf hinweisen muss und auch hier könnten Sie ja ein GegenARGUMENT bringen – die Probleme unserer Welt für vernetzt und glaube deshalb, daß man sie auch vernetzt betrachten muß und auch nur so lösen kann. Solange man nur den Radikalismus einer Seite angreift, gibt man dieser Seite Munition in der Verschonung des Radikalismus der anderen Seite. Ich höre gerne Ihr Gegenargument.
Wir könnten dieselbe Diskussion zur Vokabel „Zivilcourage“ führen: Zivilcourage gibt es – meine Interpretation – nur bei individueller und persönlicher Gefahr, wenn zB jemand einen anderen aus einem brennenden Auto zieht. Zivilcourage in der Masse einer Demonstration ist dagegen unmöglich.
Zu Ihren Fragen.
– Wenn, wie Sie und Herr Wolff dauernd betonen, 25% der sächsischen Bevölkerung so „bescheuert“ sind, die AfD wählen zu wollen, weil diese sich gegen Verfremdung stellt, dann ist das doch wohl eine Realität (auch wenn sie durch „Agitatoren“ provoziert ist);
– Warum wohl hält sich unsere Greta zur eigenen Therapierung am liebsten in DEU auf? Weil die Deutschen schon seit langem leicht aufwühlbar sind und gerne Parolen hinterherlaufen – wir sehen es an der AfD, wir sehen es an Greta (ob die überhaupt „links“ ist und auch alle Schüler unserer Republik? – Ich glaube nicht, daß Klimaschutz ein „linkes“ Anliegen ist) – und dabei das Hinterherlaufen mit der Tat zum Besseren verwechseln (ich vermeide hier geschichtliche Vergleiche);
– Ja, es fallen mir noch ein paar andere Organisationen ein – macht das die NGOs besser?
Lassen Sie uns sachlich und argumentativ diskutieren – und nicht wie der Mensch, der glaubt, er müsse immer wettern oder „Kompliment“ sagen, je nachdem ob man seine Meinung trifft. Ich bin einverstanden, wenn Sie die Vokabeln „Widerstand“ oder „Zivilcourage“ anders interpretieren als ich – und dann verändert sich das Lagebild. Aber in meiner Interpretation, die ja vielleicht auch anerkannt werden könnte als EINE mögliche, sind diese Begriffe mit persönlichem, individuellem und erheblichen Risiko verbunden und deshalb in unserer Zeit und in unserer Weltregion – ML King und Mandela waren was anderes! – nicht anwendbar.
Ich wünsche einen frohen Sonntag,
Andreas Schwerdtfeger
„Der Versuch der feindlichen Übernahme
Es gehört zu den Perversitäten des neuen Rechtsextremismus, dass ausgerechnet er sich auf Stauffenberg und den Widerstand vom 20. Juli 1944 beruft, um zum Bruch mit dem „System“, also der rechtsstaatlichen Demokratie, aufzufordern. Es ist diese der Versuch der feindlichen Übernahme des Gedenkens. Die Pegidisten, die Neorechten und Neonazis, die von Widerstand reden und Menschenverachtung propagieren – sie betreiben Erbschleicherei. In braunen Netzwerken wird so getan, als seien die demokratischen Parteien eine zu stürzende, volksverräterische Herrscherclique. So wird der Widerstandsbegriff pervertiert, er wird von den Grund- und Menschenrechten getrennt, für die der Widerstand gegen Hitler gekämpft hat; der Begriff des Widerstands wird angefüllt mit völkischem Gebräu und populistischem Extremismus. Es ist dies eine Verhöhnung des Andenkens an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Es bedarf dagegen des kleinen Widerstands.
Was der 20. Juli lehrt
Der 20. Juli steht Pate für den Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes, in dem es heißt: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht auf Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ In diesem Widerstandsartikel steckt die Aufforderung, es nicht so weit kommen zu lassen, dass es den großen Widerstand braucht – dieser Artikel ist auch die Aufforderung zum kleinen Widerstand. Der Gedenktag des 20. Juli lehrt, schon den Anfängen von Menschenverachtung entgegenzutreten.
Kleiner Widerstand: So hat das der 2001 verstorbene Münchner Rechtsphilosoph Arthur Kaufmann genannt. Der kleine Widerstand sei die bewegende Kraft, der das Recht und der Rechtsstaat zu ihrer fortwährenden Erneuerung und damit zur Verhinderung ihrer Entartung bedürfen. Gemeint sind Widerspruch und Zivilcourage, gemeint sind die Whistleblower; gemeint ist das, was oft als Gutmenschentum denunziert wird. Der kleine Widerstand hat die Namen all derer, die Missstände nennen und gegen Unrecht nicht nur im Eigeninteresse anrennen – sei es in Pflege- oder in Flüchtlingsheimen.“
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Heribert Prantl in „Prantls Blick“ vom 21. 7. 19
https://www.sueddeutsche.de/thema/Prantls_Blick
Was mich immer wieder verwundert ist die positive Darstellung unserer Demokratie. Sie ist spätetestens seit 1990 zunehmend schwer beschädigt worden, indem insbesondere die Menschen im Osten kaum eine Stimme in der und zur weiteren politischen Entwicklung hatten, indem die Sozialstandards herabgesetzt wurden (Harz IV), indem Lobbyisten der Landwirtschaftlichen Großbetriebe und der Industrie und des Bankenwesens das Sagen haben und die Bevölkerung die Folgen ausbaden muss. Schnell mal 100 Mrd. fü die Bankenrettung, Vertuschung der Folgen intensiver Landwirtschaft (z.B. Änderung der Gülleverordnung) und Delegierung der Folgen des Dieselskandals auf die Autobesitzer, um nur eininge zu nennen. Wer hat gefragt, ob Deutschland militärische Missionen im Ausland durchführen oder gar wie im Kosovo Krieg führen soll?
Sicherte das kapitlistische Wirtschaftssystem in der Vergangenheit allen einen gewissen Wohlstand, so merken wir jetzt, dass das nicht mehr funktioniert. Die Politik der bisherigen Voksparteien sitzt in der Falle, weil es unglaubwürdig ist, weiters und dauerndes Wirtschaftswachstum zum Wohle aller zu versprechen. Die großen Probleme wie Digitalisierung und Klimaschutz kann sie aber auch nicht lösen, da es dann wieder viele Verlierer geben wird. Ich denke, dass das Aufkommen der AfD mit ihren einfachen Antworten auch eine Antwort auf ein auslaufendes Demokratiemodell ist. Mit dem Jahr 1989 wurde auch das Ende der bürgerlichen Bundesrepublik eingeleitet. Die Hoffnung vieler Ostdeutscher in deren Segnungen zu kommen und den Anschluss an den Wohlstand und die Sicherheit eines z.B. VW-Arbeiters in Kassel zu erlangen, zerstoben mit der Deindustrialiesierung Ostdeutschlands und der Abschaffung des Solidarsystems alter westlicher Prägung. Es war oder es musste im Angesicht zerfallender Gegenmodelle nicht mehr finanziert werden und Harz IV kam und damit der Frust und die Erkenntnis, dass Bonn bzw. Berlin eben nicht für Wohlstand sorgen, sondern Dauerverleirer produziert. Und die Besitzverhältnisse kehrten sich um. Nun gehört der Osten größtenteils dem Westen.
Auch kulturell erfolgte keine Anpassung, weil der Wessi eben anders ist, so höre ich es aus dem Freundeskreis vorwiegend intellektueller Menschen, uns aber verwaltet. Scheint schwer, damit umzugehen.
Und schon stehen weitere gefühlte Bedrohungen im Raum, wie der Zuzug von ausländischen Menschen mit anderer Kultur und Religion, eine mögliche CO2-Steuer , an deren Kostenneutralität niemand glaubt, und von der man befürchtet, dass sie zu tiefgrefenden Änderungen führen wird, usw.
Die AfD steht da und nimmt die Befürchtungen ernst indem sie z.B. den Klimawandel und die Abgasbelastung durch Dieselautos leugnet und vor Überfremdung schützt. Da fühlen sich viele Bürger vor Veränderung bewahrt- wie schön. Wenn dann das Versprechen der AfD nicht zutrifft, werden sie es wieder nicht gewesen sein. So leicht kann man sich das Leben schön reden. . Sie fühlen sich als Avantgarde des Beharrens. Der Begriff des Widerstandes ist dann für sie eine positive Abgenzung von den Anderen, besorgten, unruhigen, Veränderung fordernden, multikulturellen usw.
Ich habe nicht die Überzeugung, dass diese Menschen erreichbar sind und denke, dass die Apelle von Pfr. Wolff, keine Stimme der AfD ins Leere laufen werden. Zukunftsangst kann man nicht mit Apellen beseitigen, sondern nur durch Therapien – iwe könnten die aber aussehen?
Falls Sie, Herr Wolff, eine andere Meinung haben, kann man das ja mal bei einer Siskussionsveranstaltung im kirchlichen Raum testen. Auch dort gibt es genügend AfD Symphatisanten, wie Sie wissen.
Vorerst mit lieben Grüßen
Klaus Wirth
Vielen Dank, lieber Herr Wirth, für Ihre Überlegungen. Sie beschreiben die hiesige Debattenlage in Vielem sehr zutreffend. Die Demokratie wird infrage gestellt. Hintergrund ist mE ein großes Missverständnis: Demokratie ist nicht dann gescheitert, wenn ich mit meinen Vorstellungen nicht durchdringe. Demokratie ist das Instrument, zu einem Interessenausgleich zu kommen und einseitige Machtetablierung auf friedlichem Weg zu korrigieren. Das kann aber nur funktionieren, wenn sich Menschen an der Demokratie beteiligen. Derzeit wachen zwar viele Menschen in Ostdeutschland auf. Aber sie beteiligen sich nicht an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens, sondern eher an de4r Zerstörung der Demokratie, indem sie autokratischen Modellen eher vertrauen. Lieber Herr Wirth, es wird darauf ankommen, wie wir die Probleme kommunizieren. Sie schreiben, dass die AfD die Befürchtungen der Menschen „ernst nimmt“. Ich sage, sie nutzt sie schamlos aus und versucht durch Ab- und Ausgrenzung und Abwertung anderer den Menschen Sicherheit zu suggerieren. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich ziemlich sicher, dass Menschen, die sehr stark auf Autoritäten setzen, erreichbar sind – aber nur durch sehr klare An- und Aussagen. Die allerdings müssen unterfüttert sein mit konkreten Erfahrungen, an denen Menschen teilhaben können. Dass darüber diskutiert werden muss, ist klar. Über die Einstellung etlicher Kirchenmitglieder mache ich mir keine Illusionen. Dennoch ist es wichtig, dass Menschen wie Sie auch klar auftreten. Beste Grüße Christian Wolff
Christian Wolff setzt sich vehement dafür ein, der AfD und ihren Anhängern den Begriff „Widerstand“ streitig zu machen – völlig zu Recht, wie ich meine!
AKK und Merkel haben bei der Gedenkfeier anlässlich des 20. Juli im Bendlerblock betont, dass es den „Staatsbürger in Uniform nur mit staatsbürgerlichem Gewissen“ geben könne und den Widerstand gegen ein Unrechtssystem ausdrücklich legitimiert.
Der AfD den Begriff „Widerstand“ (gegen Merkel, die etablierten Parteien, Lügenpresse…) zu entreißen, verwässert man meines Erachtens mit der Forderung, auch den Widerstand Anderer, vornehmlich „linker“ oder gesellschaftspolitisch Engagierter (Klimapolitik) nicht als solchen bezeichnen zu dürfen. Das reiht sich aber ein in die häufig wiederholten Forderungen, rechtsnationale und rechtsradikale Positionen nur kritisieren zu dürfen, wenn man gleichzeitig auch Positionen kritisiert, die einem selbst nicht genehm sind.
Der Widerstand der Männer des 20. Juli und vieler anderer, heute mehr oder weniger bekannter und gewürdigter Widerstandskämpfer/innen gegen die Nazidiktatur ist für mich wesentlicher Bestandteil eines vorsichtig wachsenden „Nationalstolzes“!
Persönlich genüge ich diesem Anspruch leider nicht besonders gut: durch Naivität bin ich gestern in Halle am Hauptbahnhof in die Demo-Vorbereitungen der „Identitären Bewegung“ geraten; wenig mutig und „widerständig“ muss ich gestehen, die sofortige Rückfahrt nach Leipzig angetreten zu haben.
Noch drei kurze Anmerkungen zum Beitrag von Herrn Schwerdtfeger:
Mir ist bewusst, dass „Normalsterbliche“ die Komplexität der „Weltthemen“ nicht durchdringen können, aber…
• Ist „Verfremdung unseres Landes“ wirklich ein reales Thema oder eher das Ergebnis immer und immer wieder wiederholter Parolen rechtsradikaler Agitatoren?
• wird unser Staat wirklich „fremdgesteuert“ von Greta Thunberg????????? Wie macht sie das bloß, vorbei an Parlament und Bundesregierung, Lobbyisten, Konzernen und und und????
• sind es vor allem NGOs, die Einzelinteressen vor Gesamtinteressen stellen, oder fallen uns da vielleicht doch noch ein paar andere Organisationen ein??
Bei allem Respekt vor seiner Intelligenz und seinem umfassenden Verständnis der Gesamtzusammenhänge aller aktuellen Themen, empfinde ich da doch eine gewisse Enttäuschung!
Auch diesmal beschreibt Chr. Wolff die Realitäten sehr präzise. Und wenn ein Hachfahre des Widerstandes des Juli 1944 heute bekennt, die gegenwärtige rechtsextreme Szene sei wieder sehr gefährlich, muss es weiter wachrütteln.
Gott sei dank zeigte die Zivilgesellschaft gestern in Kassel, dass es Mehrheiten gibt. Hoffentlich auch zu den Landtagswahlen demnächst!!!
Und AS ein Kompliment für seinen diesmal ruhigen, besonnenen und zustimmenden Kommentar – es geschehen Zeichen und Wunder.
Maas war nicht mit zur Gedenkstunde im Bendlerblock, aber er positionierte sich an anderer Stelle zeitgleich eindeutig pro Demokratie und wiederholt kontra Extremismus. Da kommt es auf lokale Anwesenheit wohl kaum an!
Einen gesegneten Sonntag – Jo.Flade
Und ein dringendes PS: keine Stimme der AfD !! Keine !!
Es ist eben die Falle unserer Zeit, in die Sie jetzt auch tappen, lieber Herr Wolff, daß Sie mit „alles zu seiner Zeit“ glauben, immer nur EIN von allen anderen Themen losgelöstes Problem behandeln, vielleicht lösen zu wollen oder zu können und dabei nicht erkennen, daß die VERKNÜPFUNG aller heutigen Fragen das Problem ist. Das Rechtsradikalenproblem in unserem Lande ist aber nicht zu separieren von allen anderen,
– dem Unbehagen über die Verfremdung unseres Landes (man muß diese Meinung nicht teilen, aber man muß anerkennen, daß sie da ist und durch Beschimpfung nicht weg geht),
– der Schwierigkeit Vieler, den Kern zu erkennen und sich dattdessen mit der Peripherie zu befassen,
– der Tatsache, daß der Staat zunehmend fremdgesteuert wird, zB von einer 15-Jährigen, die sich mit ihrer Tätigkeit selbst therapiert, oder von der Vielzahl der NGOs, die Einzelinteressen vor Gesamtinteressen stellen,
– der Unterscheidung zwischen Böswilligkeit und Machtlosigkeit angesichts der Komplexität der Probleme,
– dem Mißbrauch von Vokabeln zur Rechtfertigung des eigenen und zur Verdammung des Tuns Anderer,
– der Unfähigkeit zur sachlichen Diskussion und zur Unterscheidung zwischen Person und Meinung (wir haben ja hier das Beispiel eines Beitragenden, der nie zur Sache sondern immer nur zur Person schreibt).
Man könnte diese Liste fortsetzen.
Der Begriff „Widerstand“ wird heute nicht „bemüht“, wie Sie verharmlosend schreiben – er wird mißbraucht, um das eigene Handeln mit dem Glanz einer transzendentalen Glorifizierung zu umgeben und um Straftaten zu rechtfertigen. Und was Klimaschutz und Braunkohle angeht, lieber Herr Wolff, nochmal: Wir brauchen niemanden, der „Zeichen setzt“ und „Symbolpolitik“ fordert: Jeder Fachmann sagt uns, daß „Bäume pflanzen“ die schnellste und effektivste Methode ist, um Abhilfe zu schaffen, bis die Probleme im Griff sind. Was machen die Schüler auf unseren Marktplätzen? Sie sollte die Bürgermeister um Terrain bitten und sich an die Arbeit machen.
Ich grüße Sie,
Andreas Schwerdtfeger
Das unterscheidet uns eben: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch Zeichen, Symbole brauchen. FFF unterstreicht dies eindrucksvoll. Und: Alles hat seine Zeit. Es geht eben nicht alles gleichzeitig. Was die Bäume angeht: „Bäume pflanzen“ ist die eine Möglichkeit, den CO2-Ausstóß zu vermindern. Das Problem ist nur: Genau in diesem Augenblick potenziert sich das Waldsterben, verursacht durch die große Trockenheit – einmal ganz abgesehen von der verhängnisvollen, zerstörerischen Umwelt-Politik eines Bolsonaro oder Trump. Da verbietet sich jede Polemik gegen die Schüler/innen, die durch ihre Symbol-Politik schon viel erreicht haben. Beste Grüße Christian Wolff
Lieber Christian,
Deinem Blog zum 20. Juli 1944 und dem Kommentar von Andreas Schwertfeger hierzu kann ich diesmal voll zustimmen. Deine permanenten Hinweise auf Äußerungen der ganz rechten Politiker*innen in AfD und Pegida und wie sie alle heißen sind wichtig für Menschen, die nicht in Sachsen wohnen und sich auch nicht die Zeit nehmen wollen oder können, wahrzunehmen, welche Gefahren sich in diesen Äußerungen für unser demokratisch-freitheitliches Staatswesen widerspiegeln.
Dank und herzlichen Gruß
Lieber Herr Wolff,
danke für diesen Beitrag, dem man nur zustimmen kann. Eine Ergänzung ist allerdings notwendig und ich habe diese Ihrem Beitrag vorauseilend an die Diskussion des letzten Themas angehängt, nämlich den Mißbrauch des Wortes „Widerstand“ in der heutigen bundesrepublikanischen Realität nicht nur durch die AfD sondern durch jeden x-beliebigen Prostestierer, der seine teilweise strafbaren Handlungen mit dieser Vokabel adeln will.
Besonders gut auch, daß sowohl AKK als auch Merkel in ihren heutigen Reden anläßlich des Feierlichen Gelöbnisses am Bendlerblock und der 75-jährigen Wiederkehr dieses Gedenktages die enge ideelle Verbindung zwischen den Werten der Widerstandskämpfer und denen der Bundeswehr, die ja auch rechtlich verankert ist im GG und im Soldatengesetz, hervorgehoben haben. Daß soldatischer Dienst zutiefst mit den Begriffen „Gewissen“ und „Frieden“ verbunden sind, wurde zu Recht betont. Schade, daß der Außenminister (SPD), dessen (eines) Instrument ja die Bundeswehr ist, es nicht für nötig befand, dabei zu sein.
Ich grüße Sie und wünsche einen schönen Sonntag,
Andreas Schwerdtfeger
Lieber Herr Schwerdtfeger, alles zu seiner Zeit. Natürlich wird der Begriff Widerstand/widerstehen in vielen Zusammenhängen bemüht – auch bei Protesten gegen politische Entwicklungen. Doch das ist am heutigen Tag nicht das Thema. Die Rechtsnationalisten benutzen den Begriff „Widerstand“, um anzuzeigen, dass sie sich im Kampf gegen ein Unrechtssystem befinden. Dieses „Unrechtssystem“ ist der soziale und demokratische Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland. Ihn gilt es zu zerstören. Das ist etwas anderes, als sich freitags für mehr Klimaschutz einzusetzen und damit einer Politik zu widerstehen, die noch immer auf Braunkohle setzt. Beste Grüße Ihr Christian Wolff
Ganz gleich, aus welchen Gründen der Außenminister nicht an diesem Termin teilgenommen hat, kann man es auch symbolisch deuten: Die Außen- und Militärpolitik sind in der Bundesrepublik Deutschland entkoppelt.