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Reformation und Stadtbild

Wer heute in Städten Orientierungspunkte sucht, kann diese nach wie vor in Kirchen und ihren Türmen finden. Das gilt vor allem für kleinere Ortschaften. Da ist zum Teil noch die Anordnung des mittelalterlichen Städtebaus sichtbar: Marktplatz, Rathaus, Kirche – also das in Architektur abgebildete Dreiecksverhältnis von Ökonomie, Politik und Glauben. Auf dem Marktplatz werden Waren getauscht, da herrscht Handel und vollzieht sich Wandel; im Rathaus werden die öffentlichen, politischen Angelegenheiten verhandelt; in der Kirche wird die Wahrheitsfrage gestellt, wird durch Wort und Tat an Gottes Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und die Ehrfurcht vor dem Leben als Grundlage für ein friedliches Zusammenleben erinnert. Doch dieses Bild einer Stadt hat sich offenbar überlebt. Wer heute Bilderbücher kauft, mit denen Kindern das städtische Leben nahegebracht werden soll, stellt schnell fest: Kirchen mit ihren Türmen sucht man da vergebens. Sie sind verschwunden – so wie vielen Menschen das Bewusstsein darüber abhandengekommen ist, dass städtisches Leben aus mehr als Feuerwehr, Polizei und Bäckerei besteht.

Ob es am Verlust des alten Stadtbildes liegt, dass sich Menschen – wie behauptet wird – zunehmend unwohl fühlen in Städten bzw. dass ihnen eingeredet werden kann, sie könnten sich nicht mehr frei und sicher bewegen? Dabei hat es die unsicheren Zonen in Städten immer schon gegeben. Ich kann mich gut erinnern, wie unsere Eltern uns schon in den 50er Jahren vor bestimmten Straßenzügen warnten. Diese sollten wir unbedingt meiden. Es waren die Straßen, in denen Familien in prekären sozialen Verhältnissen lebten, die der heilen Welt von Bürgerlichkeit nicht entsprachen. Es waren Straßen, in denen Kinder ihr Zuhause hatten, mit denen wir gemeinsam auf der Schulbank saßen. Gleichzeitig beherrschten dort die „Halbstarken“ die Szene. Damals beschworen nicht wenige Bürger:innen vergangene Zeiten: So etwas hätte es unter Hitler nicht gegeben; da konnten Frauen ohne Angst auch bei Dunkelheit auf die Straße gehen können. Das Traurige heute: Es sind genau diese Ressentiments, die Bundeskanzler Friedrich Merz heraufbeschwört, wenn er ein von Migrant:innen gereinigtes Stadtbild insinuiert und dabei Menschen mit dunkler Hautfarbe pauschal verdächtigt, Angst zu erzeugen und eine potentielle Bedrohung für Frauen darzustellen; wenn nach wie vor so getan wird, als sei „die Migration die Mutter aller Probleme“. Es könnte ja auch sein, dass die Mutter aller Probleme der Verlust eines angstfreien und hoffnungsvollen Zusammenlebens ist – in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist, mit Recht und Würde gesegnet.

Es ist also höchste Zeit, auch in der politischen Diskussion an das Stadtbild anzuknüpfen, das Prosperität, Vielfalt, Sicherheit ausstrahlt: ein lebendiges, respektvolles Zusammenleben von sehr unterschiedlichen Menschen, die sich die Verschiedenheit ihrer kulturellen und religiösen Herkunft nicht vorwerfen, die keine völkische Homogenität einklagen, die in der Vielfalt keinen Unsicherheitsfaktor sehen, sondern sich in einem lebensfreundlichen Umfeld gemeinsam um ein menschliches Miteinander bemühen. In einem solchen Zusammenleben können dann auch all die Verwerfungen im wahrsten Sinn des Wortes aufgehoben, eingesammelt, unschädlich gemacht werden, die zum irdischen Dasein gehören: Herrschsucht, Gewalt, Überheblichkeit, Ausbeutung. Ein solches Zusammenleben will das Dreiecksverhältnis von Marktplatz, Rathaus, Kirche versinnbildlichen – zu ergänzen noch mit Schule und Gotteshäusern anderer Religionen. Sie stehen für Bildung und Kultur, Wirtschaftlichkeit und eine die Menschenwürde und Menschenrechte achtende Politik.

Allerdings: Das funktioniert nur, wenn sich alle Bereiche städtischen Lebens aufeinander beziehen, ohne einen Macht- oder Alleinvertretungsanspruch zu stellen; wenn sie ein demokratisches Miteinander praktizieren. Die Kirchgemeinden vor Ort können dabei an die drei Errungenschaften der Reformation anknüpfen: Freiheit, Bildung, Verantwortung. Sie können durch Wort und Tat das in das Dreiecksverhältnis einbringen, wozu ein getröstetes Gottvertrauen ermutigt: ohne Angst und ohne Menschenfurcht, ohne religiös aufgeheizte oder rassistisch konnotierte Ressentiments das Zusammenleben gestalten und dabei vor allem auf die Menschen zu achten und sie zu würdigen, die es mit sich selbst und wir mit ihnen schwer haben. Im Umfeld des Reformationstages sei allen Kirchenmitgliedern ins Bewusstsein gerufen: Mit dieser Aufgabe hätten alle Kirchgemeinden genug zu tun, anstatt ihre Kräfte in endlosen Strukturdebatten und absurden Verwaltungskonstrukten zu vergeuden und dabei materielle wie Glaubensgüter zu verbrennen oder brach liegen zu lassen. Denn wenn städtisches Leben gelingen soll, dann benötigen wir die Glaubensüberzeugung, die das ganze menschliche Leben in den Blick nimmt:

  • nicht nur das Gelingen, sondern auch die Möglichkeit des Versagens und Scheiterns, die Begrenztheit und Vergänglichkeit alles Lebens;
  • die gute Nachricht, dass wir eben nicht alles in den engen Grenzen von Geburt und Sterben erreichen und auskosten müssen;
  • dass kein Mensch ohne die Kategorie der Dankbarkeit gegenüber Gott, der jedem Menschen das Leben schenkt, auskommt, damit Anspruchshaltung und soziale Zuwendung sich ausgleichen;
  • dass Gottvertrauen ein Motor ist, der uns nicht nur antreibt, sondern vor Überheblichkeit und ängstlichem Rückzug bewahrt.

Diese Botschaften sind für das Zusammenleben unerlässlich. Sie müssen nicht von jedem Menschen geteilt werden. Aber Christ:innen und Kirchenmitglieder haben die schöne Möglichkeit, von ihnen wie vom täglichen Brot zu leben und sie vor Ort durch das offene Wort, diakonisches Handeln, Bildung, Musik und Pflege der Tradition zu kommunizieren und damit Teil einer lebendigen Stadt zu sein. In diesem Sinn haben die Kirchen auch für diejenigen die Tür zu öffnen, die als Migrant:innen ihren Ort im Ort suchen. Die Kirchen der Reformation können getrost migrantischer werden.

20 Antworten

  1. Lieber Herr Wolff,

    ich weiß nicht, was Merz bewegt hat, dieses Thema aufzugreifen. Wenn ein Bundeskanzler drei Mal sich erklären muss, um einigermaßen klarzumachen, was er eigentlich meint, dann ist das schon ein Armutszeugnis, keine Frage.
    Immerhin sind 63% der Bürger aber der Meinung, dass es in Deutschland ein Problem mit dem Stadtbild gebe, 29% sehen das nicht so. 70% der 35-59- Jährigen sagen: Merz hat recht (lt. ZDF-Politbarometer vom 24.10.25).
    „Die Debatten im Land mäandern von einem Empörungsstrudel zum nächsten. Das Wesentliche gerät dabei aus dem Blick. Derweil werden in anderen Weltregionen Fakten geschaffen“, schreibt Sven Prange im Handelsblatt vom 30.10. „Die Stadtbild-Debatte mag außergewöhnlich sein, weil sie vermutlich ähnlich vielen Menschen aus dem Herzen spricht, wie unverdient vor den Kopf stößt. Sie ist aber in der Art und Weise, wie sie geführt wird, nur die Fortsetzung eines Debattenmusters, das sich durch die vergangenen Monate zieht. Das gesamte Land flüchtet sich aus lauter Transformationserschöpfung in die Hyperpolitisierung von Nebensächlichkeiten“. Von der veganen Wurst zum Stadtbild.
    Und alle Parteien machen mit, lenkt es doch von der Beantwortung wichtiger Themen ab, denn es brennt lichterloh, sowohl innenpolitisch als auch außen- und sicherheitspolitisch. Wohin wollen wir, zu was sind wir fähig? Gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Merz meint, bei dem Thema sei man sehr, sehr weit. Hören Sie doch mal rein bei
    https://www.youtube.com/watch?v=LDc3_I4uAxU
    Einzelne versuchen daraus Kapital zu schlagen, in dem sie bewusst Dinge missverstehen, oder Probleme einfach ausblenden, wie Sie z.B. mit dem Hinweis, auch früher hätte es Straßen gegeben, wo man nicht hingehen sollte…im Übrigen müsse man an die Anderen denken, Miteinander leben….
    Leben Sie doch mal in einer Gegend, in der infolge des wirtschaftlichen Niedergangs, der demografischen Entwicklung und der Art und Weise wie wir Migranten sich finden lassen, die Innenstädte veröden und sich dort der Charakter im Laufe der Jahre radikal verändert, weil Leute dort einziehen, die eine billige Wohnung suchen und deren Ansprüche nicht sehr hoch sind. Über 50% der Innenstadt von Solingen sind von Migranten bewohnt, als Beispiel. Es bleibt dann nicht aus, dass Unsicherheit, Unzufriedenheit, Angst aufkommt. Man fühlt sich in der Heimat nicht mehr wohl. Es entstehen sichtbar arabische Viertel, die halt anders sind, als man es gewohnt ist und man gedacht hatte. Wenn dann unerwartete Ereignisse geschehen, wie der Anschlag, bleibt Angst nicht aus, zumal die Polizei kaum präsent und z.B. mit Autounfällen befasst sind.
    Natürlich ist das ein Problem, nicht überall, sondern häufig punktuell. Darauf sind die Menschen aber nicht vorbereitet und es braucht sehr lange, das zu akzeptieren und sich darauf einzustellen.
    Objektiv gesehen, wird man sogar sagen können: Welch ein Glück, dass dort Menschen in die Innenstadt gezogen sind. Wer würde sonst dort leben? Für Rückbau hatte man kein Geld und keine Idee. Aber die Menschen fühlen etwas anderes.
    Allen Diskutanten ist bewusst, dass damit etwas thematisiert wird, was in sehr langer Zeit nicht änderbar ist aus diversen Gründen. Die Parteien erwecken Erwartungen, die sie nicht erfüllen können. Dafür gibt es wichtigere Themen, die unser Schicksal bestimmen. Insoweit sehe ich das als Teil des Ablenkungsmanövers.
    Wenn Sie in diesem Fall, lieber Herr Wolff, eine schöne, heile Welt darstellen, wie es denn sein könnte und welche Rolle die Kirche dabei spielen könnte und der christliche Glaube, dann mag das Ihrer Ratlosigkeit geschuldet sein.

    Wie sollen da die christlichen Kirchen ein Miteinander organisieren und gestalten? Die Kirchen sind leer und werden immer leerer. Die Geistlichen sind überlastet. Warum das so ist, mag bei anderer Gelegenheit diskutiert werden. Vermutlich hängt das auch damit zusammen, dass sie sich von Parteien kaum unterscheiden und dem Mainstream folgen.
    Ich sprach weiter oben von der deutlich veränderten Situation in Solingen und der Innenstadt. In dieser Gegend erfolgt gerade der Beschluss eine der Wahrzeichen der Stadt, die Lutherkirche zu entweihen.
    Kommen wir zum Schluss mit dieser Diskussion und wenden uns wichtigeren, strategischen Fragen zu: „Den Bürgern ist bewusst, dass das Scheingefechte sind. Es braucht eine Öffentlichkeit, die das Wesentliche erkennt und einfordert- und schließlich politische Führung, die das Wesentliche ernsthaft verfolgt, auch wenn es unbeliebt ist, (wie die Wehrpflicht z.B., der Verfasser). Deswegen heißt es ja Führung.“ schreibt Prange abschließend.
    Ob das unsere Demokratie hinkriegt? Von Tocqueville lernen kann ich nur empfehlen. Nicht träumen, handeln.

    1. Lieber Herr Dr. Tesche, ich schildere in meiner angeblichen „Ratlosigkeit“ keine „schöne, heile Welt“. Ich versuche auch nicht, irgendetwas auszublenden, oder Herrn Merz zu unterstellen. Er hat sein „Stadtbild“ hauptsächlich auf Migranten bezogen. Das ist nicht nur dürftig, sondern auch gefährlich, weil er damit alle Probleme des städtischen Lebens mit der Migration verbindet. Mein Hinweis auf den mittelalterlichen Städtbau hat wenig mit dem Heraufbeschwören alter, schöner Zeiten zu tun. Es geht mir vielmehr um die Basis eines einigermaßen friedlichen Zusammenlebens in einer Stadt. Da spielen Demokratie, wirtschaftliche Entwicklung, Glauben und Bildung eine entscheidende Rolle. Damit sind die ghegenwärtige Missstände und Konflikte nicht verschwunden. Aber wir benötigen einen Werterahmen, in dem wir uns bewegen und mit dem wir Politik gestalten. Da kann und muss die Kirche, völlig unabhängig von ihrer Größe, einen wichtigen Beitrag leisten. Im Übrigen kann ich nur auf den letzten Absatz meiner Rede in der Paulskirche verweisen: Wir benötigen gerade in den Städten eine dem einzelnen Menschen zugewandte interventionaistische Sozial- und Bildungspolitik. Das hat, lieber Herr Tesche, wenig mit „Träumen“ und ganz viel mit „Handeln“ zu tun.

  2. Man kann natürlich für Friedrich Merz als Kanzler bedingungslos schwärmen, über seine zahllosen Patzer, Flapsigkeiten, seine Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ (Frauen an den Herd, Migrantion als große Ausnahme, nur zwei Volksparteien, die um die Macht kämpfen, Deutschland als Land der Dichter und Denker, der Ingenieure und der Fleissigen) hinwegsehen.
    Und wenn’s dann eng wird (weil er z.B. die „Stadtbild“-Aussage unmittelbar mit dem Thema Abschiebung verknüpft), könnte man ja immer noch die Debatte um die Vollverschleierung wieder aufwärmen.

    Für mich persönlich ist Merz‘ größtes Problem, dass ihn in seinem politischen Handeln wohl primär die Beweisführung antreibt, Angela Merkel habe ihm einst Unrecht getan, er wäre schon immer die bessere Wahl als Kanzler und Parteivorsitzender gewesen.
    Folgerichtig spricht man im Kreise von Merz-Hooligans von ihr als der „Totengräberin der CDU“, oder meint: „Die Linke (als Partei), die Grünen und teilweise auch die SPD erweisen sich nicht nur als sehr schädlich für unser Land, sondern sie treiben auch noch die Wähler scharenweise in die Arme der AfD durch ihre schändliche Zusammenarbeit mit dieser Partei in der Beschimpfung des Kanzlers“.
    Abgesehen von dieser lauten, seit Jahren stets gleich argumentierenden (um nicht zu sagen diffamierenden) Stimme, empfinde ich diesen Blogbeitrag und die Argumente und Gedanken der übrigen Mitdiskutand:innen aber als durchaus bereichernd!

  3. Der Staat Israel und in seiner Mehrheit das israelische Volk sind keine „Opfer“, sie sind Akteure eines Dauerkonflikts.

    Opfer der grausamen unentschuldbaren Verbrechen vom 7. Oktober sind 1182 überwiegend israelische jüdische Kinder, Frauen, Männer. Die Strategie von israelischer Regierung und Armee, der viel zu lange die Rechtfertigung als „Verteidigung“ zugebilligt wurde, ist hinsichtlich der Geisel-Rückholung durch militärisches Vorgehen von denkbar schlechter Bilanz: Zwischen 30.10.2023 und 24.08.2024 gelang die Befreiung von acht Geiseln, wobei die der vier im Juni 2024 mit der Tötung von 200 und der Verletzung von 400 Palästinensern einhergegangen sein soll. Im Dezember 2023 wurden in Gaza Stadt drei Geiseln von IDF-Soldaten erschossen, versehentlich und vermutlich, weil es für israelische Soldaten üblich ist, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen. Im Mai 2024 kamen fünf israelische Soldaten durch friendly fire ums Leben. Dagegen wurden im Ergebnis von Verhandlungen 120 Geiseln lebend freigelassen.

    Kriegseskalierung und -verlängerung wurde Netanjahu von des „Unsinns“ Unverdächtigen angekreidet, nämlich die Rafah-Offensive Mai 2024 von den USA, und die Großoffensive im Mai 2025 u.a. von Bundeskanzler Merz: „Ich verstehe offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel“. Ihr Mitgefühl für die persönliche Betroffenheit Netanjahus in allen Ehren, Herr Schwerdtfeger – deshalb dem Staatsmann Netanjahu das Ausleben von Rachegefühlen zuzugestehen, ist so unzulässig wie naiv. Zur Gaza-„Rückgabe in gutem Glauben“: Gaza hatte einen Hafen, einen Flughafen – beides von Israel zwecks Blockade zerstört. „Wegen der Hamas!“ höre ich schon – die allerdings gepampert wurde mit Netanjahus Segen, um sie gegen die Autonomiebehörde in Ramallah in Stellung zu bringen, divide et impera. Es geht hier weder um Pazifismus noch um Moral, sehr geehrter Herr Schwerdtfeger, sondern um Fakten, und um Recht, insbesondere Kriegsvölkerrecht.

    Das Israel vorzuhalten, gilt manchem allerdings als antiisraelisch und antisemitisch, denn, so etwa die rabulistische Begründung von Frederik Schindler in der „Welt“: Solche Vorhaltungen seien nur eine „Rationalisierung“ des von der Hamas angezettelten Grauens, tatsächlich treffe Israel dafür keinerlei Verantwortung. Der Erkenntnis der Antisemitismus-Forschung entsprechend – Antisemitismus ist eine Projektion, die keiner Erfahrung bedarf – soll es sich also bei der Kritik an Israel, da die ja in Wahrheit nichts zu tun habe mit dessen Verhalten, um Antisemitismus handeln. Dass die Nachkommen der Opfer jener Verbrechen des Nationalsozialismus, die zum Völkerstrafrecht geführt haben, nichts davon wissen wollen, nun selbst daran gemessen zu werden, kann man ja verstehen. Man sollte sich damit aber nicht gemein machen aus einer ganz falsch verstandenen historischen Verantwortung.

  4. Es ist erstaunlich, wie die Feststellung einer Selbstverständlichkeit über Wochen zu verqueren Diskussionen führt. Und es ist erstaunlich, wie man diese überflüssige Diskussion mit „Reformation“ überschreiben kann.
    Merz hat nichts „rausgehauen“, er beschwört keine Ressentiments, er schwafelt nicht herum (wie das der Politologe Lucke auf allen Kanälen gerne tut) und er hat auch keine „Ausrutscher“ zustande gebracht. Er hat gesagt, was Tatsache ist, wie es sich für einen Kanzler gehört. Und er hat im übrigen die Mehrheitsmeinung im Lande gespiegelt.
    Wir sehen jeden Tag illegale Schmierereien an Fassaden und Schmutz auf den Straßen; es wird uns jeden Tag im Fernsehen von den Müllhalden am sogenannten „Weißen Riesen“ in Duisburg, von -mafiagesteuert – übervölkerten Häusern in Berlin, Göttingen, etc, berichtet und dem dort üblichen Sozialmissbrauch (wir lesen mit Freude, dass Freiburg eine Ausnahme ist); jeder im Lande weiß, dass es Viertel in bestimmten Städten gibt, in denen deutsches Recht kaum noch gilt. Allzu häufig sehen wir komplett verschleierte Frauen, was dem Art 1 GG („Menschenwürde“) offensichtlich widerspricht, weil eine derartige Begrenzung des Horizontes einer Frau mit unserem Bild von Würde kaum vereinbar ist. Und täglich sehen wir Demonstrationen von offensichtlich ungebildeten Leuten, die Beleidigung auf Plakaten und verbal bis hin zu Gewaltanwendung für „freie Meinungsäußerung“ halten. Das alles sind Tatsachen – und sie zu benennen, ist weder rassistisch noch gegen Migranten gerichtet. Und auch hinkende geschichtliche Vergleiche helfen da nicht.
    Merz hat sich nicht Ausländer- oder Migrantenfeindlich geäußert – er hat Zustände in unserem Lande mit einem knappen, aber zutreffenden Satz beschrieben. Dass das linke politische Spektrum mangels eigener inhaltlicher Lösungsmöglichkeiten wieder einmal durch eine unzulässige Verallgemeinerung und übliche Ideologisierung in persönlicher Beleidigung dagegenhält, ist nichts Neues, wenn auch traurig. Die Linke (als Partei), die Grünen und teilweise auch die SPD erweisen sich nicht nur als sehr schädlich für unser Land, sondern sie treiben auch noch die Wähler scharenweise in die Arme der AfD durch ihre schändliche Zusammenarbeit mit dieser Partei in der Beschimpfung des Kanzlers – von Brandmauer keine Spur! Von der Linken erwartet man das – sie ist ebenso schädlich wie die AfD. Bei den Grünen zeigt sich halt immer wieder, dass sie kein politisches Konzept, sondern nur eine Ideologie haben. Der linke SPD-Flügel dagegen erstaunt: Er spielt genau die Rolle, die diese Partei noch vor Kurzem an der FDP kritisierte: Sabotage des Koalitionsvertrages, Opposition innerhalb der Regierung, Verwässerung oder Verhinderung aller Abmachungen (Bas ist da ganz virtuos). Merz wird es weiter schwer haben: Die verabredete Priorität bei der Wirtschaft, bei Verteidigung durch Abschreckung und Verhandlung, bei der Mathematik von Renten und Gesundheitsgrundlagen, bei der Verhinderung von Missbrauch unseres Systems, bei der Einhaltung des Rechts an unseren Grenzen und in der Zuwanderung bzw deren rechtlicher Ordnung, auch beim Abbau von Bürokratie – alles mit dem eigenen Koalitionspartner nicht zu machen. Wen wundert’s, dass die AfD Aufwind hat!
    Am Rande: Die SPD hat sich im Wahlkampf für 15 € Mindestlohn ausgesprochen – das wird nun bis einschließlich 2027 mit Zustimmung der SPD nichts. Also gebrochenes Wahlversprechen? Natürlich nicht – aber das gilt eben auch für Aussagen der Union im Wahlkampf. Politik ist immer die Kunst des Möglichen und da blockiert der Koalitionspartner, wo es geht – eine Strategie der Selbstzerfleischung nicht nur der Regierung, sondern vor allem der eigenen Partei! Die SPD ist auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit – sie sollte selbsterkenntlich den Reformationstag nutzen!
    Andreas Schwerdtfeger

      1. Es ist schon komisch, wie der Blinde von der Blindheit spricht – abgesehen davon, dass es nicht um einen Wettbewerb in Blindheit, sondern um Meinungen geht.
        Im Falle Israel – Umkehr von Täter- und Opferrolle (wie auch dankenswerterweise der Kanzler heute in Ankara nochmal deutlich machte), im Falle Stadtbild: Realitätsverweigerung zugunsten eines schwammigen Bildes von Menschenrechten und selektiver Interpretation von Würde. Denn was ist würdig an vollverschleierten Frauen, an Wohnzuständen im „Weißen Riesen“ und anderswo, am Verzicht auf Recht gemäß GG in bestimmten Vierteln unserer Städte (Freiburg ausgenommen, lieber Herr Fersterra)? Wolffs Meinung kann nur teilen, wer die Welt in einseitiger Ideologie sieht.
        Andreas Schwerdtfeger

        1. Und was ist würdig an Flaschensammlern, Kleingeld-Bettlern, Einkaufswagen-Existenzen, Schlafsack-Bewohnern, Herr Schwerdtfeger? Nicht alle sind selber schuld und im Dienst von Bettel-Firmen. Obwohl seit Jahren zunehmend im Stadtbild, Thema weder für den Kanzler noch für die Mehrheit. Weil sie’s – und Sie – gar nicht stört?

          Die Opferrolle, die Israel bombardierend für sich beansprucht, wird ihm vom Tätervolk bereitwillig zuerkannt – aus Sorge, dass ihm sonst seine Aufarbeitungsverdienste abhanden kommen. Der Fehler dieser Art von Aufarbeitung ist, neue Opfer nicht mehr zu erkennen. „Nie wieder“ droht zur gedankenlosen Ausrede des Komplizen zu werden.

          1. „Der Fehler dieser Art von Aufarbeitung ist, neue Opfer nicht mehr zu erkennen. „Nie wieder“ droht zur gedankenlosen Ausrede des Komplizen zu werden.“
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            „In einer eher banalen und häuslichen Bedeutung kann es auch verwendet werden, um das Aufarbeiten eines alten Kleidungsstücks zu beschreiben, damit es wieder wie neu aussieht.“

            © Inga Markovits (* 25. Juni 1937 in Deutschland als Inga Schulthes) ist eine US-amerikanische Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin deutscher Herkunft. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls The Friends of Joe Jamail Regents Chair an der University of Texas at Austin.
            Wikipedia https://ogy.de/6lds

          2. Wie schön, Herr Hoellger, dass Sie mir – und also auch dem Kanzler – zustimmen, dass unser Stadtbild reparaturbedürftig ist. Und dass dabei gelten muss, dass die im GG festgestellte Würde zuallererst in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt und der Staat, also die Gesellschaft und wir alle, nur einspringen müssen, wenn wirklich die Eigenverantwortung vollständig ausgereizt ist, ist ja unbestreitbar. Das ist genau das, was anzustreben ist und was die Mehrheit in unserem Lande völlig richtig sieht. Wie sollte Menschenwürde sich anders äußern als in der Verantwortung des Einzelnen! Und natürlich gibt es dann unverschuldete Fälle, die der Fürsorge bedürfen – die Bas’schen Kriterien allerdings sind völlig untauglich zur Feststellung dieser Fälle und der Kanzler hat Recht, wenn er eine bessere Arbeits- und Leistungsmoral bei einigen Deutschen anmahnt und sich gegen diejenigen, und nur diejenigen, Migranten ausspricht, die das System erkennbar widerrechtlich belasten. Und er hat Recht, wenn er den offensichtlichen Missbrauch durch mafiöses Einschleusen und Ausbeuten von Ausländern, auch EU-Ausländern, geißelt.
            Und was Israels „Opferrolle“ angeht – Israel IST das Opfer. Und Sie müssten schon eine andere Strategie zur Rückholung der Geiseln beschreiben können als die israelische, wenn Sie diese mit überlegener Moral kritisieren. Die Palästinenser sind auch Opfer – richtig –, aber sie sind Opfer der Hamas, nicht der Israelis. Netanjahu eine „Kriegsverlängerung“ zur Vermeidung der Aufarbeitung seiner möglichen Korruption als hauptsächliches Motiv anzudichten, ist ja offensichtlicher Unsinn. Eher schon schaut man da wohl auf seine Biografie: Selbst schwer verwundet in jungen Jahren im Einsatz gegen Terroristen, Verlust des Bruders in der selbstlosen und unglaublich mutigen Befreiung der Geiseln von Entebbe (im übrigen auch gegen deutsche Terroristen), Miterleben des Massakers von München 1972 und zahlreicher anderer Massaker bis eben hin zum 7. Oktober 2023. Niemand von uns hat das erlebt – man sollte ohne diese Erfahrung vorsichtiger urteilen. Israel hat unter Sharon den Gaza-Streifen in gutem Glauben an die Palästinenser zurückgegeben – und dann wurde dieses Gebiet zur täglichen Bedrohung!
            Aber wir Deutsche in unserem von anderen bisher gesicherten Wohlstand wissen ja bestens, wie man diese anderen über Moral belehrt, wie man in vollständiger Sicherheit anderen Pazifismus predigt – bis Putin dann man das Wort „Atom“ in den Mund nimmt, dann flattern die Hosen.
            Andreas Schwerdtfeger

          3. „Israel hat unter Sharon den Gaza-Streifen in gutem Glauben an die Palästinenser zurückgegeben – und dann wurde dieses Gebiet zur täglichen Bedrohung!“ (Schwerdtfeger, 01.11., 12:19). Das ist ein schlechter Witz. Beim Rückzug der Israelis aus dem Gaza-Streifen 2005 wurden die jüdischen Siedlungen (sie nahmen drei Viertel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ein) zerstört und nicht etwa als Geste der Versöhnung den Palästinensern überlassen. Der einseitig vollzogene Abzug aus dem Gaza-Streifen verfolgte lediglich das Ziel, die Besatzung neu zu strukturieren und den Siedlungsbau im Westjordanland voranzutreiben. Es entsprach aus israelischer Sicht auch keinem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis, wegen 5000 Siedlern ein umfangreiches Besatzungsregime aufrechtzuhalten. Die Panzer standen jetzt nicht mehr in Gaza sondern an dessen Grenze. Weiterhin bestimmte Israel allein über den See- und Luftzugang zum Gaza-Streifen. Jeder Im- und Export, jede Ein- und Ausreise musste durch die israelische Besatzungsbehörde genehmigt werden. Die Ökonomie in Gaza kam durch die israelische Blockade völlig zum Erliegen. Israel bombardierte auch weiterhin regelmäßig Gaza und Umgebung und setzte seine Politik der gezielten Tötungen fort. So gesehen, war Gaza ein riesiges Freiluftgefängnis. (siehe Michael Lüders, „Krieg ohne Ende“, Goldmann 2024). Wen wundert es, dass diese Verhältnisse enormen Widerstand hervorbrachten?

  5. Vorab zum Gefühl, sich nicht mehr sicher bewegen zu können: die Badische Zeitung berichtet am 28.10.2025 über eine Langfriststudie, nach der die Kriminalität bei Jugendlichen in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen ist („vielerorts um etwa ein Drittel bis zur Hälfte“!!) und das trotz der Veränderungen durch Migration.

    Doch nun zum „Stadtbild“:
    Ich gehe im Dunkeln durch meine Stadt (Freiburg) und sehe und höre eine bunte, internationale Stadt. Ich sehe Menschen, deren äußere Erscheinungsweise auf ganz unterschiedliche Lebensstile schließen lässt. Im Café oder in der Seilbahn hoch auf den Schauinsland nehme ich schon mal Kontakt mit den Fremdsprachigen auf und erfahre immer wieder Interessantes. Immer bestimmt große Freundlichkeit die Kontakte. Angstfrei und mit gegenseitigen Respekt geht jeder seinen Weg. Ich bin dankbar, dass hier jeder aussehen darf, wie er will und jeder nach seiner Façon leben darf. Und dass es trotz dieser so großen Unterschiede so friedlich zugeht!
    Ich hätte es ja wirklich gerne gewusst: Was macht Herrn Merz am Stadtbild Angst? Die amerikanischen Touristen, weil sie vielleicht Trump gewählt haben? Die Russlanddeutschen, weil sie vielleicht AfD gewählt haben? Oder vielleicht doch die vielen Dunkelhäutigen, weil sie irgendwie so fremdartig aussehen? Leider hat er es nicht gesagt. Merz schließt vom äußeren Aussehen der Menschen auf Probleme. Ist das Rassismus? Auf jeden Fall ist es ein Ressentiment. Mag sein, dass Merz Probleme vor Augen hat. Warum nennt er sie nicht sofort beim Namen? Warum erlaubt er jedem, seine Angstfantasien und Feindbilder in seine Worte hineinzulesen? Das ist nichts anderes als Wahlkampf für die AfD.
    Und dann die paternalistische Äußerung über die Töchter, wieder herausgerutscht und wahrscheinlich wirklich ehrlich gemeint. Natürlich hat er dabei ordentliche deutsche Töchter vor Augen. Die prekären Mädchen, die bewusst in die Problemgegenden gehen, um dort ihre Leere zu überspielen, kennt einer wie er doch gar nicht.
    Die kurzen Äußerungen von Merz sind mehr als ein Ausrutscher. Sie verraten etwas über seine Person, sie zeigen, was er sicher besser für sich behalten hätte. Ihm fehlt jede Integrationskraft, jede Größe. So einer wird Deutschland nicht vor den populistischen Verführern retten. Schade für Deutschland, eine Tragödie für unsere Demokratie.
    Was wir brauchen ist eine Kultur der Zugehörigkeit. Wir brauchen Menschen, die sich die Mühe oder die Freude bereiten, aufeinander zuzugehen und Orte, an denen sich Menschen begegnen können. Wir brauchen keine Ausgrenzung, sondern Integration. Sich dafür einzusetzen ist eine lohnenswerte Aufgabe für Politiker und Zivilgesellschaft.

  6. Lieber Klaus Plätzsch – heute (28.10.25) im DLF, Mittagsmagazin ab 12.1o h, wurde der öfters angefragte Politologe Albrecht von Lucke interviewt. Er brachte das gesamte Dilemma kenntnisreich auf den politischen und vor allem wunden Punkt. Und wahrlich – die Probleme in unserem Land, 35 Jahre nach der sogenannten Wiedervereinigung, sind so eklatant, dass ein Herr Fr. Merz rasch beginnen sollte, über die auch ihm auferlegte Verantwortung intensiv nachzudenken. Die Schwarz-Rot-Truppe zerlegt sich und es ist höchst bedenklich, wie man sich immer wieder öffentlich gegenseitig desavouiert. Der HEBRST der REFORMEN verkommt zu einem sehr gefährlichen Poker-Spiel.
    Ach noch etwas: Olaf Scholz ein kühler Hanseat? Er hat sich als eingefrorener Nichtstuer und Ignorant deklassifiziert, das zum großen Schaden der SPD!!

    1. Ich bin was Schwarz-Rot betrifft nicht so pessimistisch wie Sie, lieber Herr Flade. Markus Söder hat in seiner für ihn typischen Art von der „letzten Patrone der Demokratie“ gesprochen. Den Regierenden ist bewusst, dass sie die Lösung der gewaltigen Probleme zumindest angehen müssen.

  7. „Es sind genau diese Ressentiments, die Bundeskanzler Friedrich Merz heraufbeschwört, wenn er ein von Migrant:innen gereinigtes Stadtbild insinuiert und dabei Menschen mit dunkler Hautfarbe pauschal verdächtigt, Angst zu erzeugen und eine potentielle Bedrohung für Frauen darzustellen; “
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    Herr Merz hat seine pauschale Aussage kürzlich in London präzisiert:

    „Gemeint seien Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit, „die sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln halten“. Diese bestimmten teilweise das öffentliche Bild – etwa an Bahnhöfen, in U-Bahnen, Parkanlagen oder ganzen Stadtteilen, „die auch unserer Polizei große Probleme machen“.“
    https://www.deutschlandfunk.de/friedrich-merz-stadtbild-migration-diskussion-100.html

    Er empfahl, man solle seine Töchter fragen.

    Der Kanzler haut gern mal „einen raus“ – Paschas; warten beim Arzt, weil Flüchtlinge sich das Gebiss sanieren lassen u. a.. Er glaubt, dass er sich so an bestimmte Bevölkerungsteile ranschmeißen könnte. Er ist eben kein kühler Hanseate wie sein Vorgänger.

    1. Ein Bundeskanzler sollte nichts „raushauen“ – vor allem nichts, wodurch die Partei, die er angeblich als „Hauptgegner“ der CDU sieht, die AfD, gestärkt wird und Millionen Migrant:innen beleidigt werden.

  8. Das Problem bei dieser unsinnigen Debatte ist, dass nur ganz wenig an die Versorgung von
    Dörfern und kleinen Städten gedacht wird .
    Dort liegt der Mangelhund begraben, dort sitzt der Frust in Ost und West tief und tiefer.
    Warum geht der Blick nicht mal in diese Dörfer?
    Weil die allermeisten Abgeordneten aus den Stàdten kommen.

    1. Ja, das stimmt absolut! Die Vernachlässigung des ländlichen Raums ist auch eine der Ursachen für den Aufstieg der AfD. Für diese Vernachlässigung tragen alle demokratischen Parteien ein gehöriges Maß an politischer Verantwortung. Leider haben sich auch die Kirchen daran beteiligt.

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