25 Jahre Friedliche Revolution – wahrhaft ein Grund zu feiern. So werden sich am 09. Oktober 2014 in Leipzig Tausende Menschen zum Lichterfest versammeln – in Erinnerung an den Tag, an dem nach den Friedensgebeten in den Innenstadtkirchen 70.000 Menschen um den Ring gingen. An diesem Abend mussten die Staats- und SED-Parteiführung einschließlich der Stasi vor Kerzen und Gebeten kapitulieren. Das war der Durchbruch für den Aufbruch zur Demokratie. Der eindringliche Appell aus den Kirchen „Keine Gewalt“ brachte ein hochgerüstetes Unrechtssystem zum Einsturz. Doch wenn wir in diesem Jahr die Friedliche Revolution und in ihrer Folge den Fall der Mauer feiern und damit ins 25. Jahr der deutschen Einheit eintreten, dann stehen gegenwärtige politische Vorgänge dazu in einem merkwürdigem Kontrast: Nur knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an den Landtagswahlen in Ostdeutschland. Obwohl die gewaltfreie Beseitigung des DDR-Systems der Beitrag der Ostdeutschen zur nationalen Identität ist, wird der Grundsatz „Keine Gewalt“ im öffentlichen Diskurs als politikuntauglicher, pazifistischer Wunschtraum der Lächerlichkeit preisgegeben. Dafür wird die Aufforderung, Deutschland müsse in der internationalen Gemeinschaft „mehr Verantwortung“ übernehmen, weitgehend militärisch verstanden: mehr Waffenexporte, mehr Interventionspolitik, mehr Militäreinsätze. Und in Leipzig wollen große Teile der Bevölkerung derzeit weder etwas von einem Freiheitsdenkmal noch von einem Moscheebau wissen (und halten die Nennung beider Vorhaben in einem Atemzug schon für eine Provokation). Hat sich das, was vor 25 Jahren zu einem neuen Deutschland führte, erledigt?
Eine Erinnerung möge helfen, die Lage zu verstehen: Westdeutschland 1968ff, gut 20 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Die NPD zog in mehrere Landtage ein (in Baden-Württemberg mit 9,8 Prozent!). Bei der Bundestagswahl 1969 scheiterten die Alt-Nazis mit 4,7 Prozent nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Und im Vietnamkrieg wurde angeblich die Demokratie gegen den Kommunismus verteidigt. Sollte so das Ergebnis der Befreiung vom Faschismus aussehen? Natürlich nicht. Die 68er Jahre wurden in vielerlei Hinsicht Ausgangspunkt für eine tiefgreifende gesellschaftliche Erneuerung.
Das gilt auch für den Oktober 1989: Nichts von dem, was die Menschen damals in die Friedensgebete und auf die Straßen trieb, hat sich erledigt. Die Ziele und Grundsätze des Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, der wesentliche Impulse für die Friedliche Revolution gab, sind nach wie vor ein gültiger Maßstab. Auf der anderen Seite haben die Menschen in Ostdeutschland einen Kräfte zehrenden Veränderungsprozess vollziehen müssen, der schnell in den Hintergrund geraten ließ, was Voraussetzung für den Umbruch war: der mutige Aufstand der zunächst Wenigen insbesondere aus dem Bereich der Kirchen gegen Diktatur und Bevormundung. So waren der ökonomische Druck der Bevölkerung der DDR zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 und das Beharrungsvermögen der westdeutschen Gesellschaft (Einheit ja, aber es muss alles so bleiben, wie es ist) viel zu groß, als dass man diesem einen langen Verständigungsprozess über eine neue Verfassung hätte vorschalten können. Im Ergebnis führte das dazu, dass in den ersten 10 Jahren jeder Ostdeutsche einem Veränderungsdauerstress unterworfen war, während die westdeutsche Gesellschaft von 16 Millionen neuen Konsumenten profitierte. Erst nach 2000 begann man zu begreifen, dass mit der Vereinigung ein neues Deutschland geschaffen wurde – mit der Konsequenz, dass nun Reformen in Gang gesetzt werden mussten.
Im Bereich der Kirchen sah das nicht viel anders aus. Auch da dachte man zunächst, die ostdeutschen Kirchen hätten sich an die westdeutschen Verhältnisse anzupassen – und alles wird gut. Vom ersten Tag meiner Tätigkeit an der Thomaskirche wurde mir aber bewusst: Unter den Bedingungen des real existierenden Sozialismus war die Kirche in Ostdeutschland einem dramatischen Schrumpfungsprozess unterworfen, während in Westdeutschland Menschen die Kirchen scharenweise verließen, ohne dass wir darauf wirklich reagiert hätten. Heute müssen wir uns – trotz der entscheidenden Rolle der Kirchen während der Friedlichen Revolution – dem Bedeutungsverlust gemeinsam stellen. Heute haben wir eine Antwort darauf zu finden, wie wir Kirche glaubwürdig leben in einer multireligiösen Gesellschaft und wie wir missionarisch und prophetisch wirken, um der Städte Bestes zu suchen und die Geistesgegenwart zu bewahren, die 1989 die Kirchen in Ostdeutschland auf der richtigen Seite der Barrikaden stehen ließ. Der kürzlich verstorbene ehemalige Pfarrer der Nikolaikirche Christian Führer wurde nicht müde zu betonen, dass nicht Thron und Altar, sondern Altar und Straße zusammenkommen müssen. Das hat uns in Leipzig dazu veranlasst, die Friedliche Revolution nicht als abgeschlossen zu betrachten. Darum jede Woche das Friedensgebet, darum der Protest gegen leichtfertige Kriegsbeteiligung, darum das Einklagen der Gerechtigkeit und die Solidarität mit denen, die an den Rand gedrängt werden – darum immer wieder und neu: Aufbruch zur Demokratie, die dem christlichen Glauben angemessenste Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Mit leichten Kürzungen veröffentlicht in der „Evangelische Sonntags-Zeitung“ Ausgabe zum 28. September 2014
http://www.ev-medienhaus.de/page/evangelische-sonntags-zeitung-thema/138
By Andreas Schwerdtfeger 21. Oktober 2014 - 10:39
Ach, was ist es doch schön zu klagen! Und dann haben wir noch eine besonders abgeschmackte Geschichtsfälschung in der Korrespondenz: Diese zuerst: Hätten Adenauer und Co weiland den sowjetischen Friedensvertragsangeboten zugestimmt, dann wäre nicht die „DDR“ verhindert worden, sondern ganz Deutschland wäre nach dem Vorbild der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur „DDR“ geworden. Es ist dies so offensichtlich und in allen seriösen Geschichtswerken und Zeitdokumenten nachlesbar, dass es keiner näheren Kommentierung bedarf. Adenauer hatte Recht, diesen Frieden nicht zu wollen.
Und dann die ganzen Klagen über wie schlecht es doch alles im wiedervereingten Deutschland ist und schon immer war. Dies beklagt eine Pfarrerin, die das hohe Niveau, von dem aus sie klagt, tunlich nicht erwähnt. Dies beklagen die Leute, die Kindergärten und Frauenarbeitsplätze vermissen – beides übrigens in der „DDR“ nicht rentabel, was mit zum Zusammenbruch des Landes geführt hat – und sehen nicht (mehr), dass damals (1989) nicht viel gefehlt hätte und die gesamte Bevölkerung hätte in unterirdische Höhlen ziehen müssen, weil die Bausubstanz am Ende war. Man braucht doch bloss durch die der Innenstadt unmittelbar benachbarten Stadtteile Leipzigs zu wandern, um selbst heute noch die „DDR“-Ruinen bewundern zu können. Ich freue mich, dass es heute so vielen Leuten möglich ist, ihre heuchlerische Trauer über die Zustände frei äussern zu dürfen – vor 30 Jahren wären sie dafür noch nach Bautzen und anderswohin gekommen. Es ist ja möglich, was zu ändern: Geht wählen, Leute!
Gruss,
Andreas Schwerdtfeger
By Weber Johann 6. Oktober 2014 - 12:26
Hallo Herr Wolff,
warum beginnen Sie erst mit 1968ff.? Warum nicht mit dem Jahre 1949? Hier wurden in der Alt-BRD alle Menschen, die gegen die Adenauer/Strauß/Erhard/Kissinger-Brandt-Politik vorgingen verfolgt, eingesperrt, erhielten Berufsverbot, Familienangehörige wurden von der Gesellschaft geächtet, auf Demonstrationen wurden Menschen, viele Jugendliche, niedergeprügelt, eingesperrt und manche wurden sogar erschossen (per Schießbefehl). Und warum? Weil sie sich gegen Krieg einsetzten, mehr Frieden wollten. Für mich wird diese sogenannte friedliche Revolution erst dann glaubwürdig, wenn auch diese dunkle Geschichte der Alt-BRD aufgearbeitet wird. Aber hier schweigen die Akteure der friedlichen Revolution.
Noch ein Wort zu der heutigen Unzufriedenheit der Menschen in Ostdeutschland. Alles was beklagt wird, war doch 1989 in der Alt-BRD Realität. Die Akteure der friedlichen Revolution sahen doch Westfernsehen. Spielten die Zustände in der Alt-BRD keine Rolle? Oder glaubten die Akteure der friedlichen Revolution nach der Wende leben sie im „Paradies“.
Falls Informationsbedarf besteht. Jürgen Roth hat in seinem Buch „Armut in der BRD“ Ausgabe 1982 genau beschrieben was auf die Menschen in der DDR zukommt.
Ein Niederbayer hat nie aufgehört zu vergleichen, wie waren die Verhältnisse in der DDR und in der Alt-BRD. Sehr oft kommt er zu dem Ergebnis, genau wie bei uns (Alt-BRD), manchmal war es schlimmer bei uns. Beispiele: Reisen war für uns kein Thema. Studieren scheiterte am Einkommen der Eltern. In meinem Bekanntenkreis konnten in den 60-iger Jahren sehr wenige studieren.
By Uwe Schubert 6. Oktober 2014 - 18:55
Ich als sogenannter „Akteur“ der friedlichen Revolution (einer vom Leipziger Volk) möchte gerne fragen: Was hat dies mit den Jahren nach 49 in der Alt-BRD zu tun?
1989 da hatte wohl kaum ein Protestler auf der Straße die staatliche Einheit im Kopf, man wollte Veränderung innerhalb des bestehenden Systems und kein Garten Eden. Die Mauer ist weg, ich denke das ist glaubwürdig genug.
Wenn ich heute die bekannt gewordenen Äußerungen Kohls über die friedliche Revolution 1989 in der DDR lese (Zitat Der Spiegel) „Die Vorstellung, die Revolutionäre im Osten hätten in erster Linie den Zusammenbruch des Regimes erkämpft, sei dem ‚Volkshochschulhirn von Thierse‘ entsprungen“ wird mir übel.
Ich habe in der Schule über den Kapitalismus gelernt und die Realität kam, so wie ich es gelernt hatte.
Bis dato ist die Arbeitslosen- und Unterbeschäftigungsquote in den Neuen Bundesländern fast doppelt so hoch wie in den Alten Ländern das macht keinen glücklich. Aber „Unzufriedenheit“ ist mir zu banal formuliert. Diese Unzufriedenheit ist abhängig vom Alter und hat sich in den letzten 10 Jahren erhöht. Die Integration in die gesamtdeutsche Bundesrepublik wird beklagt, die bestehende politische Praxis und mangelnde soziale Gerechtigkeit, das Verhältnis der Menschen, Schulausbildung, Schutz vor Verbrechen, Förderung der Familie und Kinderbetreuung hat sich verschlechtert. Das sind aber aktuelle gesamtdeutsche Probleme und die Jugendarbeitslosigkeit im westlichen Teil der BRD ist höher als im Osten. Problematisch ist auch eine Zergliederung des Landes in florierende und schrumpfende Städte.
Da muss auch die Kirche aktiver werden und mehr von der Botschaft Glaube, Liebe, Hoffnung vermitteln.
By Weber Johann 7. Oktober 2014 - 13:59
Hallo Uwe Schubert. Sie fragen was hat 1949 mit dieser sogenannten friedlichen Revolution zu tun? Die Anfangsjahre der Alt-BRD waren die entscheidenden Jahre. Hätten Adenauer und Franz Josef Strauß nicht bewusst die Wiedervereinigung verhindert, die Anfang der 50-iger möglich gewesen wäre, dann hätte es keine 40-Jahre DDR-Geschichte und somit auch keine sogenannte friedliche Revolution gegeben. Die Menschen hätten zu dieser Zeit eine Wiedervereinigung mitbestimmen können, im Gegensatz zur Wiedervereinigung von 1989. Hier meine Beweise:
1. Konrad Adenauer hat den deutschen Bundestag und die Alt-BRD-Bevölkerung über den Inhalt der Stalin-Noten belogen. Als Zeugen führe ich den Justiz- und Finanzminister aus NRW, Diether Posser auf.
Nachzulesen in dem Band 7 „Politische Strafjustiz 1951-1968“ vom Justizministerium des Landes Nordrhein Westfalen 1998.
2.Franz Josef Strauß schreibt in seinem Buch „Erinnerungen“, warum er und Adenauer gegen einen Friedensvertrag waren.
Ich zitiere aus dem Buch von F.J. Strauß:
„Da wir aber nicht bereit und nicht in der Lage sind Reparationen zu zahlen, wollen wir auch keinen Friedensvertrag. Angesichts dessen, was durch deutsche Kriegshandlungen und deutsche Kriegspolitik an Schäden entstanden war, hätten Reparationen den wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik um Jahre zurückgeworfen, ja unmöglich gemacht.“
Wenn wir uns schon über die Geschichte der DDR unterhalten, dann müssen wir schon von Anfang beginnen. Mich wundert immer wieder, dass alle Akteure dieser sogenannten friedlichen Revolution solche entscheidenden Geschichtlichen Fakten, die unser beiderseitigen Zusammenleben massiv beeinflussten, einfach Ignorieren, als wenn es sie nicht gegeben hätte.
Deshalb meine Frage an Herrn Wolff, warum beginnt er erst mit 1968ff?
By Hinweise des Tages | NachDenkSeiten – Die kritische Website 6. Oktober 2014 - 9:10
[…] 25 Jahre Friedliche Revolution: Aufbruch zur Demokratie Doch wenn wir in diesem Jahr die Friedliche Revolution und in ihrer Folge den Fall der Mauer feiern und damit ins 25. Jahr der deutschen Einheit eintreten, dann stehen gegenwärtige politische Vorgänge dazu in einem merkwürdigem Kontrast: Nur knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an den Landtagswahlen in Ostdeutschland. Obwohl die gewaltfreie Beseitigung des DDR-Systems der Beitrag der Ostdeutschen zur nationalen Identität ist, wird der Grundsatz „Keine Gewalt“ im öffentlichen Diskurs als politikuntauglicher, pazifistischer Wunschtraum der Lächerlichkeit preisgegeben. Dafür wird die Aufforderung, Deutschland müsse in der internationalen Gemeinschaft „mehr Verantwortung“ übernehmen, weitgehend militärisch verstanden: mehr Waffenexporte, mehr Interventionspolitik, mehr Militäreinsätze. Und in Leipzig wollen große Teile der Bevölkerung derzeit weder etwas von einem Freiheitsdenkmal noch von einem Moscheebau wissen (und halten die Nennung beider Vorhaben in einem Atemzug schon für eine Provokation). Hat sich das, was vor 25 Jahren zu einem neuen Deutschland führte, erledigt?… Nichts von dem, was die Menschen damals in die Friedensgebete und auf die Straßen trieb, hat sich erledigt. Die Ziele und Grundsätze des Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, der wesentliche Impulse für die Friedliche Revolution gab, sind nach wie vor ein gültiger Maßstab. Quelle: Christian Wolff […]
By Schubert 3. Oktober 2014 - 14:06
Ich kann mich noch gut an ein Transparent aus der Wendezeit erinnern: „Die Macht geht vom Volke aus, doch wo geht sie hin?“ Die Bürger nehmen sich die Freiheit und gehen nicht wählen, in Ost und West. Dies ist eine Form von Demokratie. Das Volk hört Wahlversprechen und am Ende kommt es doch ganz anders und bei der nächsten Wahl bleibt man am Wahltag gleich zu Hause. Anderseits sucht eine neue Generation ähnlich wie die 68er und 89er nach äußeren und inneren Veränderungen, letztendlich Antworten auf die Frage: Wo stehe ich als Einzelner in einer medial vernetzten und globalisierten Welt? Aber welche Antworten haben denn die etablierten Parteien gegen die Alternativen der modernen „Republikaner“ AfD? Wie richtig ist der Blog überschrieben: Aufbruch zur Demokratie – Aufbruch ist kein unveränderlicher Zustand, Demokratie muss immer wieder neu gestaltet werden, aber wo ist die Macht hingegangen die einst vom Volke ausging?
Das Lichterfest in Leipzig ist doch nur noch zu einem Event mit Partystimmung für Touristen verkommen. Das Holz des Runden Tisches von einst ist schon längst morsch geworden, die Texte der 89er Plakate längst verblasst. Die Bürger wollten kein Freiheitsdenkmal weil das Geld besser in marode Leipziger Straßen, Schulen, Kitas und gegen Langzeitarbeitslosigkeit investiert werden sollte. Was ist daran verwerflich? Die Idee aus dem Leuschner-Platz einen Park zu machen ist viel passender: Bäume wachsen und eine „Blühende Landschaft“ die sich wie unsere Gesellschaft verändert ohne Identität zu verlieren – aber eins gehört dort aber unbedingt hin – eine Speakers’ Corner wie im Londoner Hyde Park.
Was tut die „Kirche“ gegen den Bedeutungsverlust der christlichen Kirche in der Gesellschaft? Es ist unsere Aufgabe am Haus Gottes weiterzubauen. Es ist nicht Aufgabe von uns Christen zum Bau eine Moschee aufrufen, wir sollten uns fragen: Warum konvertieren so viele junge Deutsche (darunter auch Christen!) zum Islam, warum empfinden viele das derzeitige christlich-kirchliche Gefüge als unzeitgemäß, unsozial und geldhungrig? Was tun wir gegen die schleichende Islamisierung Europas mit dem Ziel die Scharia einzuführen? Wir Christen sind dabei die biblische Wahrheit und unsere kulturelle Identität einem globalen multireligösen Konsens zu opfern und ergo treten Menschen aus der Kirche aus weil sie durch diese globale Denkweise die Wahrnehmung für Jesus Christus als spirituellen Mittelpunkt verloren haben.
Im Dezember 1997 zitierte Präsident Erdogan den türkischen Dichter Ziya Gökalp mit folgenden Zeilen: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“
Dies ist Programm der Islam-Propaganda in Europa geworden genauso wie Kopftücher ein gut sichtbares Mittel zum Zweck der Islamisierung sind.
Welche Antwort hätte Jesus darauf gegeben? Welche Antworten haben wir, hat die Kirche von heute damit wir nicht eines Tages, wie in anderen Ländern, um unsere Religionsfreiheit und Demokratie kämpfen müssen? Die Antwort kann nur eine christozentrische Perspektive, einer Kirche die für andere da ist, sein.
By Adelheid Binder 3. Oktober 2014 - 9:52
Ich bin so enttäuscht über die gegenwärtige Politik, wie verbal und tatsächlich aufgerüstet wird. Jeder weiss, was Busch mit seiner ungerechtfertigten Intervention im Irak angerichtet hat. All die vielen Probleme , die sich in Syrien und im irak auftun ,sind auch eine Folge dieser machtgeilen, verlogenen vor allem auch unchristlichen Politik, ausgeführt von Menschen, die sich Christen nennen. Wie ist es möglich, dass kein Aufschrei durch unser lLand geht , wenn Gauck, von der Leyen usw. unverhohlen Deuschland als Weltpolizisten in Stellung zu bringen? Wir wissen doch : Militärische Interventionen habe niemals ein Problem gelöst . Im Gegenteil: daraus erwuchsen unübersehbare neue Probleme.Deutschland hat gerade im Nahen Osten eing roßes Renomee- das konnte ich bei menen reisen dorthin immer wieder erfahren. warum verspielen wir dieses Ansehen ohne Not. Offenbar will hier die Waffenindustrie ihre Lager leeren- so ein Wahnsinn.
In diesen Tagen denke ich auch an Christian Führer, an die Blessuren, die ihm seine eigenen Kirchenleitung zugefügt hat.Ich denke an den Pfarrer mit der Jeans- Jacke, den aufrechten Christen und Menschen- möge er nun schauen, was er geglaubt hat. Aber Menschen, die einfach nur Menschen waren, die werden auch in unserer Kirche nicht groß. Allerdings- ihre Leistung, was sie für die Menschen getan haben, das beurteilt zum Glück nicht die Kirchenleitung.
Auch ich beklage den Bedeutungsverlust der Kirchen. Als Pfarrerin bin ich so sehr davon überzeugt, dass dieser Jesus uns allen soviel zu sagen hat. Ja , ich glaube, dass unser Leben arm ist, wenn wir ohne Werte in dieser Welt bestehen wollen. Dass es für mich die christlichen Werte sind- das hat sich in meinem Leben erwiesen. Allerdings: ich wäre froh, wenn viele Menschen überhaupt humanistische Werte hätten. Es müssten nicht einmal die christlichen sein. Die Werte des Humanismus und der Aufklärung- schon allein dieses Wertegerüst würde allen guttun. Aber die Gedankenlosigkeit, die GLeichgültigkeit greifen um sich. und das ist so verheerend. Daraus erfolgt dann die Konsumorientiertheit als einzige Kompensationsmöglichkeit, wenn sie Frust und Sinnlosigkeit im Leben bemerkbar machen. Dennoch freue ich mich, dass ich in diesem Jahr wieder Konfirmanden habe, dass ich den Konfirmandenunterricht als erfüllend empfinde, und ich die Jugendlichen gern habe. Und ich denke: ich kann ihnen etwas von meinem Glauben vermitteln und ihnen auf ihren Lebensweg mitgeben. Sie gehen in keine leichte Zukunft hinein, daher ist es so wichtig, sie innerlich stark zu machen.